Behandlung: Handchirurgie

Handchirurgie zur Behandlung der Dupuytrenschen Kontraktur

Handchirurgie, d.h. eine Handoperation, ist die klassische Behandlung der Dupuytren-Kontraktur seit ihrer Beschreibung durch den französischen Chirurgen Baron Guillaume Dupuytren. Ein chirurgischer Eingriff wird meist erst dann in Erwägung gezogen, wenn die Finger gekrümmt sind, mindestens um 15 bis 20 Grad, und die Funktionsfähigkeit der Hand eingeschränkt ist. Um gekrümmte Finger wieder gerade zu bekommen, ist die Handchirurgie die einzige wirksame Methode, in neuerer Zeit ergänzt durch die minimal-invasiven Methoden Nadelfasziotomie und Injektion von Collagenase. Die Strahlentherapie ist im Allgemeinen auf das Anfangsstadium ohne Fingerkrümmung beschränkt und kann gekrümmte Finger nicht mehr gerade machen.

Handchirurgie, Perkutane Nadelfasziotomie (PNF) und Kollagenaseinjektion erreichen i. a. alle das Ziel die gekrümmten Finger wieder – zumindest besser – strecken zu können, verfolgen aber zwei grundsätzlich verschiedene Ansätze: bei der Handchirurgie wird i. a. versucht die Wucherungen operativ möglichst vollständig zu entfernen und so ein Wiederauftreten der Krankheit zukünftig hoffentlich zu verhindern. Dies erfordert einen umfangreicheren Eingriff, der selbstverständlich auch einige Risiken birgt. Die Nadelfasziotomie (PNF) versucht dagegen die Nebenwirkungen der Behandlung zu minimieren, bezeichnet sich deshalb auch oft als „minimal invasiv“ und verzichtet dafür auf die Beseitigung der Fibrosen, die weiterhin wachsen können. Das Gleiche gilt für die Kollagenase-Injektion.

Positive Ergebnisse der Handchirurgie

Wenn die Operation gut verläuft und keine Komplikationen auftreten, können im allgemeinen die vorher gekrümmten Finger wieder gestreckt werden. Bei bereits länger andauernden, starken Krümmungen kann manchmal das Streckdefizit nicht vollständig beseitigt werden, weil sich die Gelenke an die gekrümmte Stellung angepasst haben. Aber in den meisten Fällen wird eine deutliche Verbesserung der Funktionalität erreicht. Das bedeutet eine neues Lebensgefühl für Patienten, die vorher unter Umständen eine klauenförmige Hand hatten, die sie nur sehr eingeschränkt benutzen konnten. Für einen Großteil der operierten Patienten entstehen keine schwereren Nebenwirkungen und die Ergebnisse sind befriedigend. Trotzdem sollten Sie, bevor Sie sich einer Operation unterziehen, sich über mögliche Nebenwirkungen gut informieren. Bitte besprechen sie diese gründlich mit Ihrem Arzt und überlegen Sie sich, ob Sie die Risiken in Kauf nehmen wollen.

Die handchirurgische Behandlung ist die einzige Therapie, die für alle Stadien der Dupuytren’schen Kontraktur geeignet ist.

Weitere Seiten:

Mögliche Nebenwirkungen einer Handoperation

Unterschiedliche Operationstechniken

Einige Adressen von Kliniken

Literatur zur Handchirurgie der Dupuytren’schen Kontraktur

Zum Patientenforum 

Aktualisiert am 21.09.2022