Was macht die Deutsche Dupuytren-Gesellschaft?
Die Deutsche Dupuytren-Gesellschaft e.V. ist eine gemeinnützige Vereinigung von Ärzten und Patienten.
Die Informationen dieser Website und unseres Forums sollen auf keinen Fall den Kontakt des Patienten zum Arzt ersetzen, sondern ihn ergänzen. Bitte besprechen Sie mit Ihrem Arzt, welche Behandlung für Sie geeignet ist.
Dupuytren Kontraktur und Ledderhose-Krankheit
Woher kommt die Dupuytren-Krankheit? Wie erkennt man sie? Behandlung und verwandte Krankheiten, neue Forschungsergebnisse, ein aktives Patientenforum und Veranstaltungshinweise.
Die Dupuytren-Krankheit und Dupuytren-Kontraktur
Dupuytrensche Kontraktur: Entstehung und Ursachen
Die Dupuytren-Kontraktur ist eine gutartige Erkrankung des Bindegewebes der Handinnenfläche (Faszie). Sie ist eine in Deutschland nicht sehr bekannte, aber weit verbreitete Krankheit. Vermutlich haben 8-10 Millionen Menschen in Deutschland leichte Symptome der Dupuytren Krankheit; die meisten aber müssen deshalb nicht behandelt werden.
Wie genau die Krankheit entsteht, ist noch nicht ausreichend erforscht. Die Krankheit beginnt meistens mit einem kleinen Knoten oder einer Bindegewebsverhärtung in der Handfläche. Allmählich, meist im Lauf von Monaten oder Jahren, entwickelt sich aus der manchmal harten Schwellung ein Strang, der sich in Finger und Handfläche zieht und zunehmend das Strecken des befallenen Fingers verhindert. Man spricht dann von der Dupuytrenschen Kontraktur. Der krumme Finger ensteht jedoch nicht durch eine Sehnenverkürzung, sondern durch zusätzlich eingewachsenes Gewebe, das aus Kollagen besteht, unelastisch ist und das Strecken befallener Finger verhindert. Am häufigsten befallen sind der Ringfinger und der kleine Finger, Daumen und Zeigefinger sind seltener befallen.
Auf der Übersichtsseite zur Dupuytren-Krankheit geben wir einen Überblick über Entstehung und Behandlung der Dupuytren-Krankheit.
Dupuytrensche Kontraktur im fortgeschrittenen Stadium:
der Finger kann nicht mehr gestreckt werden.
Auslöser der Dupuytren-Krankheit
Die Ursache der Dupuytren-Krankheit liegt wahrscheinlich in den Genen. Diese alleine führen aber noch nicht zum Ausbruch, dazu benötigt es noch besondere Bedingungen und einen Auslöser. Die Dupuytren Krankheit entsteht in den sehr beweglichen und ständig bewegten Bindegewebsteilen der Handinnenfläche. Sie entsteht zum Beispiel nie an der Außenfläche der Hand oder an der Nase. Auslöser können Schädigungen der Handstruktur sein, eventuell durch Alter oder eine Verletzung (medizinisch. Trauma). Ernährung spielt als Auslöser wahrscheinlich keine Rolle. Rauchen scheint zu einem früheren Ausbruch der Krankheit zu führen. Unter starken Alkoholikern tritt die Krankheit öfter auf, wobei aber umgekehrt die Dupuytren-Krankheit kein Hinweis auf übertriebenen Alkoholkonsum ist.
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Morbus Dupuytren: Behandlung und Therapie
Die Dupuytren-Krankheit kann derzeit (noch?) nicht geheilt werden. Für die Auswirkungen des Morbus Dupuytren (Dupuytren-Krankheit) gibt es aber gute Behandlungsmöglichkeiten. Jede hat ihre Vor- und Nachteile, die auf dieser Website so objektiv wie möglich erklärt werden. Im Menü finden Sie unter "Behandlung" Einzelheiten zu den derzeit gängigen Therapien. Nicht jede Behandlung ist für jede Situation optimal, wichtig für die Wahl der richtigen Therapie ist das Stadium der Krankheit und die persönliche Situation und Präferenz des Patienten.
Handchirurgie : Fasziektomie, die klassische Operation
Eine Handoperation, medizinisch eine Fasziektomie, wird bei Morbus Dupuytren im allgemeinen erst in Erwägung gezogen, wenn ein Finger um mindestens 15 bis 20 Grad gekrümmt und die Funktionsfähigkeit der Hand eingeschränkt ist. Um krumme Finger wieder gerade zu bekommen, ist die Handchirurgie eine sehr wirksame und auch die klassische Methode, seit einiger Zeit aber nicht die mehr einzige. Bei der Fasziektomie wird das erkrankte Dupuytren-Gewebe teilweise oder vollständig entfernt. Deshalb dauert es bei gutem Verlauf oft länger, vielleicht Jahrzehnte, bis die Krankheit wiederkehrt.
Nebenwirkungen der Handoperation
Zu den Nebenwirkungen und Nachteilen der Operation gehören die Narbenbildung und die lange Rekonvaleszenz. Dazu kommen unter Umständen Durchblutungsstörungen, insbesondere wenn z.B. der kleine Finger operiert werden muss. Bei schlechtem Verlauf kann eine erneute Kontraktur (Rezidiv) auch bald wieder eintreten.
Operationtechniken bei Morbus Dupuytren
Verschiedene Varianten der Operationstechnik versuchen ein Optimum zwischen der Größe des chirurgischen Eingriffs und der Wahrscheinlichkeit für eine erneutes Auftreten der Fingerkrümmung zu finden. Je besser das erkrankte Gewebe entfernt wird, desto nachhaltiger ist der Erfolg der Operation. Am besten für die Verzögerung oder Vermeidung eines Rezidivs ist es, auch noch die Haut über dem Strang zu entfernen und durch ein Hauttransplantat zu ersetzen (Dermofasziektomie). Andererseits führen große Eingriffe zu großer Vernarbung, zu höheren Risiken und zu langer Rekonvaleszenz. - Wichtig für den Erfolg einer Operation ist auch die Nachsorge durch eine optimale Physiotherapie.
Beispiel einer Schnittführung bei gekrümmtem Ringfinger. So soll verhindert werden, dass die Narben später die Beweglichkeit des Fingers behindern. Die Aufnahme entstand nach sehr gut verheilter Operation.
Den Finger minimal-invasiv wieder begradigen: die Perkutane Nadelfasziotomie (PNF)
Die Nadelfasziotomie ist ein minimal-invasiver Eingriff, der ambulant durchgeführt wird und im optimalen Fall erreicht, dass der betroffene, vorher krumme Finger wieder gestreckt werden kann. Bei der Nadelfasziotomie wird die Hand nur an der Einstichstelle leicht betäubt und dann mit Hilfe einer Spritzennadel der Dupuytrenstrang so stark geschwächt, dass er anschließend vom Arzt zertrennt werden kann. Die Haut wird dabei fast gar nicht beschädigt und es gibt nur sehr wenig Vernarbung. Die Hand ist normalerweise nach wenigen Tagen wieder benutzbar. Die Nadelfasziotomie kann meistens problemlos mehrfach wiederholt werden. Die (Perkutane) Nadelfasziotomie (abgekürzt: PNF) ist besonders erfolgreich, wenn die Krümmung im Grundgelenk des Fingers ist und der Strang in die Handfläche zieht.
Ambulante Nadelfasziotomie mit nur sehr geringer Betäubung an der Einstichstelle.
Nebenwirkungen der Nadelfasziotomie
Wie alle Eingriffe hat auch die Nadelfasziotomie Nebenwirkungen. Sie sind jedoch typischerweise deutlich weniger als bei einer klassischen Operation. Ein wesentlicher Nachteil der Nadelfasziotomie ist, dass die Krankheit relativ früh wiederkommen kann. Das Tragen einer Nachtschiene kann ein solches Rezidiv deutlich hinauszögern und - mit etwas Glück - auch das Ergebnis der Nadelfasziotomie noch verbessern.
Wo bekomme ich die Nadelfasziotomie?
Die Nadelfasziotomie ist in Deutschland zunehmend, aber immer noch nicht sehr weit verbreitet. Adressen von Ärzten und Kliniken, die die Nadelfasziotomie durchführen, finden Sie auf Adressen_Nadelfasziotomie.
Injektion von Collagenase zur Dupuytren-Behandlung
Der sogenannte Dupuytren-Strang besteht aus Kollagen. Durch Einspritzen einer Kollagenase in den Strang, eines Enzyms, das Kollagen aufflöst, wird der Strang geschwächt, sodass er (wie bei der Nadelfasziotomie) anschließend - typischerweise am nächsten Tag - vom Arzt zertrennt werden kann. Dann ist der Finger wieder besser streckbar. Das aktuell zugelassene Medikament wird vom Hersteller seit 2020 in Europa nicht mehr vertrieben, weil in den USA deutlich höhere Preise verlangt werden können. Direktimporte aus den USA sind zwar möglich, aber extrem teuer. Deshalb ist diese Behandlung derzeit in Europa i.a. nicht verfügbar.
Nebenwirkungen und Rezidiv bei der Kollagenase-Injektion
Bei der Injektion von Kollagenase gibt es einige unmittelbare Nebenwirkungen der Kollagenase, die aber meistens innerhalb von 1-2 Wochen vergehen. Die Risiken sind insgesamz kleiner als bei einer Operation, während die Rekonvaleszenz viel weniger lange dauert. Die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten eines Rezidivs entspricht dem der Nadelfasziotomie.
Strahlentherapie bei Morbus Dupuytren
Die Strahlentherapie bei Morbus Dupuytren wirkt vor allem im Frühstadium der Krankheit, bei wachsenden Knoten. Bestrahlt wird mit Röntgenstrahlen oder mit Elektronenstrahlen. Wenn man frühzeitig bestrahlt, kann der Krankheitsverauf an der bestrahlten Stelle verlangsamt oder in günstigen Fällen sogar ganz aufgehalten werden. Die Wahrscheinlichkeit der Wirksamkeit sinkt, je länger die Krankheit besteht.
Nebenwirkungen der Strahlentherapie
Die Bestrahlung von menschlichem Gewebe mit Elektronen oder Röntgenstrahlen mit dem Ziel kranke Zellen an der Vermehrung zu hindern oder bremsen, hat auch Auswirkungen auf das unvermeidlich mitbestrahlte gesunde Gewebe. Die Nebenwirkungen der Strahlentherapie können kurzfristig sein, es gibt aber auch längerfristige Nebenwirkungen. Es ist unwahrscheinlich, dass durch die Bestrahlung Krebs ausgelöst wird, aber die Wahrscheinlichkeit dafür ist auch nicht Null.
Wo kann ich mich bestrahlen lassen?
Es gibt in Deutschland eine Reihe von Kliniken, die die Bestrahlung von Morbus Dupuytren und Morbus Ledderhose anbieten Adressen zur Strahlentherapie . In Österreich und in der Schweiz scheint diese Therapie weniger stark verbreitet zu sein.
Alternative Behandlungen bei Morbus Dupuytren
Es gibt einige experimentelle Ansätze Morbus Dupuytren zu behandeln. Diäten oder alternatve, homöpathische Behandlungsansätze sind eher nicht wirksam. Auch das Einreiben mit Cremes scheint die Krankheit weder zu verlangsamen noch zu verbessern.
Selbsthilfe bei Morbus Dupuytren und Morbus Ledderhose
Die einfachste Form der Selbsthilfe sind das Teilen von Erfahrungen mit anderen. Erfahrungen anderer Patienten mit verschiedenen Therpieansätzen können helfen sich selbst ein Bild zu machen und eine geeignete Behandlung oder einen Arzt zu finden. Über diese Erfahrungsberichte hinaus gibt es auch klassische Selbsthilfegruppen und Beratungen, die weiterhelfen können und wo man sich mit anderen Patienten austauschen kann. Und nicht zuletzt gibt es das Dupuytren-Forum, um Fragen zu stellen, Hilfe zu finden und anderen zu helfen.
Ledderhose-Krankheit
Ledderhose: Symptome und Ursachen
Großer Knoten in der Fußsohle. |
Bei der Ledderhose-Krankheit entstehen die Knoten in der Fußsohle. Diese Knoten können zum Teil selbst Schmerzen bereiten oder zu einer Größe heranwachsen, in der sie das Gehen behindern. Es kommt öfter vor, dass Patienten an beiden Krankheiten leiden. Stränge entstehn eher selten, weil die Zehen nicht zum Greifen verwendet werden. Warum die Knoten entstehen, ist noch immer ungeklärt. Der Arzt Georg Ledderhose vermutete eine Schädigung (Zerreissung) der faszien im Fuß als Auslöser. |
Ledderhose: Behandlung, Therapie und Stadien
Wenn eine Behandlung nötig ist, sind die Therapien teilweise ähnlich wie bei der Dupuytrenschen Kontraktur, unterscheiden sich aber im Detail wegen der verschiedenen Funktion von Hand und Fuß. Manche Behandlungen sind für die Füße weniger geeignet als für die Hände. Hier finden Sie eine Übersicht über die Behandlungsmöglichkeiten der Ledderhose-Krankheit.
Gelegentlich treten in Verbindung mit der Dupuytren-Krankheit auch noch andere, verwandte Krankheiten auf.
Unsere Website stellt erprobte Behandlungsmöglichkeiten vor, zum Beispiel die Handoperation (OP), aber auch neue Möglichkeiten und Forschungsergebnisse. Sie ändert sich deshalb immer wieder. Es rentiert sich hier öfter mal vorbei zu schauen!
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Wir danken Tiki Küstenmacher, von dem die Zeichnungen auf dieser Seite stammen (aus dem Buch "Mach was, Doc!", erschienen im Kösel-Verlag, München).
© Tiki Küstenmacher
Das Foto der Dupuytrenschen Kontraktur auf dieser Seite wurde uns zur Verfügung gestellt von PD Dr. med. Albrecht Meinel, Dupuytren-Ambulanz. Das Foto des Ledderhoseknotens wurde von einem Patienten zur Verfügung gestellt.
Die Seite wurde zuletzt überarbeitet am 23.02.2021
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