Weitere Krankheiten

Karpaltunnelsyndrom, Schnappfinger und weitere, möglicherweise mit der Dupuytren'schen Kontraktur zusammenhängende Krankheiten

Karpaltunnelsyndrom

Ein Dupuytren-Knoten kann bei einer ungünstigen Position auch das Karpaltunnel der Hand beeinflussen, dabei die mittleren Armnerven einengen und eine mögliche Ursache für ein Karpal-Tunnel-Syndrom sein. Ein Symptom ist Kribbeln und Einschlafen der Hand oder einzelner Finger (Parasthesien). Weitere Hinweise zum Karpal-Tunnel-Syndrom (KTS) finden Sie z.B. im Internet. Dazu auch das Video Karpaltunnel und M. Dupuytren des Blogs „Gut leben mit Dupuytren“.

Dupuytren im Bereich des Handgelenks

Gelegentlich wird berichtet, dass sich die Dupuytren’sche Krankheit auch bis in den Bereich des Handgelenks ausbreiten kann. Dies scheint jedoch nur sehr selten aufzutreten, siehe zum Beispiel A. W. Simons et al. „Dupuytren’s disease affecting the wrist“ J Hand Surg [Br] 21(1996):367-368, A. Sinha „Dupuytren’s disease may extend beyond the wrist crease in continuity“ J Bone Joint Surg [Br] 79(1997):211-212, und P. Dalton, S. Chamlerlain, and P. Stabler „Dupuytren’s disease of the wrist “ Hand Surg 6(2001):235-7 abstract.

Schnappfinger

Der Schnappfinger hat meistens andere Ursachen als die Dupuytren-Kontraktur. Gelegentlich kann der Morbus Dupuytren aber auch zu einem Schnappfinger führen, z. B. wenn die Fibromatose die Ringbänder besetzt. Die eigentlich einfache Operation des Schnappfingers ist dann erschwert, weil das Schneiden in die Dupuytrenstruktur (Strang oder Knoten) unvermeidlich ist. In diesem Fall sollte dann auch die Dupuytrensche Kontraktur mit operiert werden. Andererseits kann bei Patienten, die bis dahin nur latent an Morbus Dupuytren gelitten haben, eine Operation – z. B. eines Schnappfingers – über den anschließenden Heilungsprozess zum verstärkten Einsetzen des Morbus Dupuytren führen (Knotenbildung, Kontraktur). Video: Schnellender Finger und M. Dupuytren . Literatur: B. Kühlein „The Influence of Dupuytren’s Disease on Trigger Fingers and Vice Versa“ abstract .

Fibromatose am Handrücken

Gelegentlich, aber selten, entwickeln Dupuytrenpatienten auch Fibromatosen am Handrücken, siehe zum Beispiel A. Bayat and D. A. McGrouther „Management of Dupuytren’s disease–clear advice for an elusive condition“ Annals of the Royal College of Surgeons of England 88(2006):3-8  full_article.

Fasciitis nodularis

Dem Dupuytren-Knoten symptomatisch ähnliche Wucherungen können (selten) an anderen Teilen des Körpers auftreten, z. B. Bauchwand oder Hals. Medizinisch werden sie als benigne fibroplastische Proliferation beschrieben (Konwaler, 1955). Sie wachsen oft deutlich schneller und Remissionen sind häufiger als bei Morbus Dupuytren. Um Krebs auszuschließen werden diese Knoten meist operativ entfernt und histologisch untersucht. Ein Fallbericht aus jüngerer Zeit: K. A. Grötz, B. Al-Nawas und U. Bettendorf „Fasciitis nodularis pseudosarcomatosa – Eine schwierige Differenzialdiagnose im Kopf-Hals-Bereich“ Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie 8(2004):41-45.

Aggressive Fibromatose

Die aggressive Fibromatose tritt am ganzen Körper auf und ist nicht identisch dem Morbus Dupuytren, jedoch werden ähnliche Therapien eingesetzt, so zum Beispiel die operative Entfernung oder auch die Strahlentherapie (PCS_Study).

 

Aktualisiert am 28.02.2022