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Streckhandschuh vorbeugend?
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21.01.15 01:06
Anerol 
21.01.15 01:06
Anerol 
Streckhandschuh vorbeugend?

Hallo, bin 52 und da ich familiär vorbelastet bin (Mutter und Schwester), hab ich meinen Dupuytren ganz früh erkannt. Ich hab mir vor ein paar Monaten die Hand gebrochen, und kaum war der Gips unten, hab ich schon Knoten und Stränge festgestellt, die Stränge sind noch relativ weich, hab keine Krümmungen. Handchirurgin hat mir die Diagnose jetzt auch bestätigt. Angeblich kann man ja nichts vorbeugend machen.

Ich frag mich aber, wenn nach OP eine Nachtschiene angeraten wird, damit sich die Finger nicht wieder krümmen, wieso kann das dann nicht auch vorbeugend angewendet werden, damit die Finger sich erst gar nicht krümmen? Bekommt man so einen Handschuh bezahlt von der Kasse, oder muss ich den selbst bezahlen, wenn ich nicht operiert bin?

Beim Handbruch hab ich auch eine sehr große Platzwunde, die Narbe wird derzeit mit Ultraschall behandelt, damit sie weicher wird.

Ich frag mich, ob Ultraschall nicht auch die Knoten und Stränge weicher machen könnte? Hat das schonmal jemand probiert hier? Meine Ergotherapeutin meint, es könnte helfen, es aufzuhalten.

Ich hatte vor einem Jahr auch eine Kalkschulter, diese hab ich entgegen der Ärzteempfehlungen, nicht operieren lassen, sondern mit Vermiculite D30 behandelt. Innerhalb von 5 Tagen ließen die Schmerzen deutlich nach und nach 5 Wochen war die Schulter wieder beweglich und völlig schmerzfrei. Ich war total überrascht, weil eigentlich glaub ich an Homöophatie überhaupt nicht, war aber sonst auch alternativlos, OP wollte ich nicht und es soll ja nach einer gewissen Zeit auch von selbst wieder weggehen, also hab ich die Zähne zusammengebissen und es alternativ probiert. Es soll ja einen Zusammenhang zwischen Schultersteife und Dupuytren geben. Ich werd auf alle Fälle auch beim Dupuytren erstmal homöophatisch versuchen.

Was mir am meisten Angst macht ist aber, dass ein Zusammenhang mit erhöhter Krebsanfälligkeit bestehen soll. Ich verstehe nicht, dass man dann zu Strahlentherapie greift? Für mich kommt das auf keinen Fall in Frage. Auch beim Krebs bin ich familiär vorbelastet, mein Vater, sein Bruder und deren Vater sind an Krebs gestorben, mein Neffe ebenso und meine Mutter ist auch erkrankt. Ich versuche alles, um mich gesund zu ernähren, trinke und rauche nicht, esse viel frisches, Grüne Smoothies, fast vegan, etc. trotzdem hab ich jetzt den Dupuytren.

21.01.15 09:19
wach 

Administrator

21.01.15 09:19
wach 

Administrator

Re: Streckhandschuh vorbeugend?

Anerol, willkommen im Forum, ein guter Platz um sich auszutauschen und Tipps zu bekommen. Ich habe unten versucht einige Deiner Fragen zu beantworten.


Ich frag mich aber, wenn nach OP eine Nachtschiene angeraten wird, damit sich die Finger nicht wieder krümmen, wieso kann das dann nicht auch vorbeugend angewendet werden, damit die Finger sich erst gar nicht krümmen?

A: Kann man und hilft auch. Aber man muss die Nachtschiene dazu ständig tragen. Das ist nicht so ganz angenehm und die Finger sind morgens steif. Bei mir ist auf die Dauer (nach einem Jahr) die Hand generell etwas steif geworden. Ich habe dann auf die Nachtschiene verzichtet und die Hand wurde allmählich wieder wie vorher. Allerdings wurde dann der Finger auch krumm ...

Bekommt man so einen Handschuh bezahlt von der Kasse, oder muss ich den selbst bezahlen, wenn ich nicht operiert bin?

A: Vermutlich zahlt die Kasse die vorbeugende Benutzung nicht, weil der präventive Nutzen der Nachtschienung nicht wissenschaftlich belegt ist.

Ich frag mich, ob Ultraschall nicht auch die Knoten und Stränge weicher machen könnte? Hat das schonmal jemand probiert hier? Meine Ergotherapeutin meint, es könnte helfen, es aufzuhalten.

A: Ultraschall vielleicht nicht so recht, aber Stoßwellen könnten eventuell helfen. Macht aber fast niemand und Erfolge sind bisher selten.

Ich hatte vor einem Jahr auch eine Kalkschulter, diese hab ich entgegen der Ärzteempfehlungen, nicht operieren lassen, sondern mit Vermiculite D30 behandelt.

A: Könnte mit der Dupuytren-Krankheit zusammenhängen http://www.dupuytren-online.de/steife_schulter.html . Die Steife Schulter vergeht manchmal auch so, manchmal hilft auch eine Kortisonspritze mit anschließender Gelenkbewegung zum Verteilen. Hat bei mir die jahrelangen Schmerzen in ein paar Tagen geheilt. Bei D30 würde ich persönlich eher Wirkungslosigkeit vermuten (auch wenn Homöopathen das ganz anders sehen).

Ich werd auf alle Fälle auch beim Dupuytren erstmal homöophatisch versuchen.

A: Hab ich auch probiert. War Zeitverschwendung. Homöopathen können bei einigen Krankheiten ganz gut helfen, bei Dupuytren wohl eher nicht http://www.dupuytren-online.de/dupuytren...ht_wirksam.html .

Was mir am meisten Angst macht ist aber, dass ein Zusammenhang mit erhöhter Krebsanfälligkeit bestehen soll. Ich verstehe nicht, dass man dann zu Strahlentherapie greift?

A: mit der etwas höheren Krebsanfälligkeit müssen wir wohl leben, aber das Risiko hast Du mit oder ohne krummen Finger. Die Hand ist übrigens ziemlich resistent gegen Krebs, das ist vermutlich mit ein Grund, warum bisher noch kein Fall von Krebs nach eine Dupuytren-Bestrahlung beobachtet wurde. Man müsste allerdings auch ziemlich lange beobachten und bis dahin sterben die Menschen an etwas anderem.


Wolfgang

21.01.15 20:43
Anerol 
21.01.15 20:43
Anerol 
Re: Streckhandschuh vorbeugend?

Danke Wolfgang!

23.01.15 09:00
gerdos 

Moderator

23.01.15 09:00
gerdos 

Moderator

Re: Streckhandschuh vorbeugend?

Anerol. Sieh bitte mal hier in Dein Postfach. Hab Dir eine Mail geschrieben.

Gruss gerdos

Zuletzt bearbeitet am 23.01.15 09:00

28.01.15 10:58
Fiona 
28.01.15 10:58
Fiona 
Re: Streckhandschuh vorbeugend?

Hallo Anerol,
wenn deine Knoten und Stränge gerade so richtig anfangen zu wachsen, ist genau der richtige Zeitpunkt für eine Strahlentherapie. Die ist dann auch so gut wie "vorbeugend", weil sie die weitere Entwicklung der Krankheit verhindert. Angst vor Krebs brauchst du, wie Wolfgang ja schon geschrieben hat, nicht zu haben.
Ich habe gute Erfahrungen mit Strahlentherapie gemacht und hier dokumentiert (siehe Selbsthilfe/Persönliche Erfahrungen: http://www.dupuytren-online.de/Fiona_str...apie_update.htm).
Alles Gute wünscht dir
Fiona

28.01.15 11:33
stefan19652 
28.01.15 11:33
stefan19652 

Re: Streckhandschuh vorbeugend?

Hallo Anerol,

wie sich Deine sätze lesen ist ein streckhandschuh derzeit für Dich nur bedingt sinnvoll. Sinnvoll ist er nur dahingehend, dass er - wenn Du ihn nachts trägst - er die pfötchenhaltung der finger einschrängt und somit minimal vorbeugend zum jetzigen zeitpunkt wird.

Allerdings wäre die bestrahlung sinnvoller. Details kann ich Dir gerne nennen.

Wenn Du aber angst vor bestrahlung hast, und die angst sollte man da nie unterschätzen, so kann natürlich auch der wesentlich harmlosere ultraschall helfen. Aber da musst Du jemanden finden der damit erfahrung in behandlung von tumoren (düppis sind guartige tumore) hat. Jemand der mit ultraschall nur gallensteine oder luft im darm diagnostizieren gewohnt ist, reicht da nicht.
Und nein, ich könnte noch nichtmal 1 adr nennen die mit behandlung von düppitumoren mit US erfahrung hat. Habe aber schon von gehört. Kannst Dich ja mal selbst einlesen --> gugel --> "tumorbehandlung mit ultraschall" Da hast Du erstmal lang zu lesen :-)


vg Stefan

08.10.16 18:49
jms 
08.10.16 18:49
jms 
Re: Streckhandschuh vorbeugend?

Ich bin 53 und habe seit 4 Jahren MD. Vor 3 Jahren hat es angefagen, den Ringfinger etwas nach vorne zu ziehen.
Seit 3 Jahren trage ich nachts den Handschuh und es nicht schlechter geworden. Der Finger ist immer noch so gut wie grade. Neulich habe ich den Handschuh mal 5 Wochen weggelassen, das habe ich dann gemerkt, der Finger hat sich mehr gekrümmt.
Andere Behandlungen habe ich nicht gemacht.

09.10.16 01:04
Stefan_K. 

Moderator

09.10.16 01:04
Stefan_K. 

Moderator

Re: Streckhandschuh vorbeugend?

Anerol:
Ich frag mich aber, wenn nach OP eine Nachtschiene angeraten wird, damit sich die Finger nicht wieder krümmen, wieso kann das dann nicht auch vorbeugend angewendet werden, damit die Finger sich erst gar nicht krümmen?

Nach meiner persönlichen Erfahrung hat es für mich bisher Sinn gemacht. Bei mir fing der kleine Finger bereits ein halbes Jahr nach der PNF wieder an sich zu krümmen, und ich habe ihn mit meiner selbst gebastelten Handschuh-Schiene seither in Schach gehalten, nunmehr seit eineinhalb Jahren. Ich merke den Unterschied zwischen morgens und abends. Morgens ist der Finger praktisch gerade. Ich würde empfehlen, eine Schiene auszuprobieren, sobald ein Finger anfängt, sich zu krümmen anstatt zuzuschauen wie er sich soweit krümmt, dass ein Eingriff gemacht werden kann. Natürlich sollte man auch eine Radiotherapie in Betracht ziehen.

Stef

[54, Dupuytren-Diagnose 2006, RH Kontraktur und PNF 2014, Strahlentherapie 2015, Handschuh-Schiene nachts]

09.10.16 09:16
Carls 
09.10.16 09:16
Carls 
Re: Streckhandschuh vorbeugend?

Das Tragen eines Fixxglove oder einer Thermoplastschiene NACH OP hat den Sinn, die bereits geschrumpfte Haut wieder zu dehnen, die sich ja unter dem Einfluss der Beugung der Finger verkürzt.
Vor der OP gibt es die Möglichkeit, den Strang und die Haut (in schweren Fällen) mit einem dynamischen Fixateur externe "aufzudehnen". Dann fällt die OP leichter und es muss weniger Haut transplantiert werden, weiterhin ist der Finger dann schon "vorgestreckt". Der Fixateur wird dazu direkt im Knochen befestigt. So kann man dauerhaft Kräfte aufbringen, die man in einer Schiene nicht ertragen könnte.

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