| Zuviel in der Nachsorge nach einer Dupuytren-OP oder schon Rezidiv? |
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29.12.25 15:33
SeaSilk
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29.12.25 15:33
SeaSilk
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Zuviel in der Nachsorge nach einer Dupuytren-OP oder schon Rezidiv?
Hallo, liebes Dupuytren-Forum,
seit einiger Zeit lese ich (weiblich & 59 Jahre) hier still mit und bin sehr froh, dass es dieses Forum gibt, weil es nicht viele wirklich gute Infoseiten zu diesem Thema gibt.
Nun bin ich momentan nach meiner Dupuytren-OP am 23. Oktober 2025 selbst in großer Sorge und würde mich sehr über Feedback aus eurer Betroffenen- bzw. ärztlichen Sicht freuen. Sorry bitte vorab für den recht langen Text, ich möchte nur alles zur Einschätzung so verständlich wie möglich darstellen und danke allen, die sich mit meinem Problem beschäftigen mögen.
Kurz zu mir: Morbus Dupuytren seit rund drei Jahren an beiden kleinen Fingern, links war die Krümmung bereits bei über 90 Grad, rechts hat inzwischen 45 Grad und schreitet aus meiner Sicht leider seit einem Jahr recht rasant voran.
Die OP am linken kleinen Finger (offene partielle Fasziektomie) bei einem Handchirurgen in Berlin ist eigentlich gut verlaufen, direkt nach der OP war der Finger komplett gerade. Die Wunde ist gut verheilt, keine bis wenig Schmerzen, die Narbe sah/sieht ziemlich unauffällig aus.
Bereits am Tag nach der OP habe ich mit Ergotherapie in einer auf Hände spezialisierten Praxis angefangen und habe dort seitdem drei Termine pro Woche. Nachts trage ich seit Tag 3 nach der OP den Fixxglove, verwende 5 x 15 Minuten pro Tag eine Quengelschiene (von der Firma Ruck), betreibe dreimal pro Tag Narbenpflege mit Kelo Cote-Silikon-Gel und Bepanthen-Narbengel inklusiver kräftiger 5-minütiger Massage (auch mit Korken und Narbenstick), dazu Kompressionshandschuh und Silikon-Narbenpads, dreimal pro Tag DSMO-Salbe, Bürstenmassage und mache dreimal täglich unterschiedliche Handübungen zur Mobilisation. Eigentlich das volle Programm, was ganz schön zeitaufwändig ist...
Das große ABER: Mein Finger fühlt sich nach wie vor an, als ob er nicht zu mir gehört. Irgendwie hölzern und starr, ein wenig so, als ob im unteren Teil ab Mittelgelenk ein sehr breiter, recht enger Ring sitzen würde. Ein echter Faustschluss ist überhaupt nicht möglich, meist spreize ich den Finger bei verschiedenen Handgriffen auch unbewusst ab. Das größte Problem (und eventuell auch ein zusätzlicher Grund für die Unbeweglichkeit des Fingers) sind dicke, harte Stellen rund um die Narbe im Bereich der Handinnenfläche, die sich aus meiner Sicht von Tag zu Tag sogar noch weiter verstärken.
Ich habe ein Foto hochgeladen und die Stellen rot markiert. Dazu zu besseren Einschätzung zwei Fotos von meiner Hand am Tag VOR der OP.
Ein wenig habe ich das Gefühl, als ob die starke (war vom Arzt und auch von der Ergotherapeutin so empfohlen), dreimal tägliche Narbenmassage das Gewebe richtig triggert und irgendwie auch ärgert. Unsicher bin ich nun, ob es sich bei diesem harten Gewebe in der Handinnenfläche noch um OP- und narbenbedingtes hartes Gewebe handelt, was im Laufe der Zeit noch weicher wird - oder ob das bereits ein (wenn auch sehr frühes) Rezidiv sein könnte, also eventuell schon neues MD-bedingtes Bindegewebe wieder munter in meiner Hand wuchert.
Unter dem Strich kann ich sagen, dass der Finger zwar deutlich gerader ist als vor der OP (wenn er auch immer noch eine Krümmung von 25 bis 30 Grad hat) und die Narbe optisch gut verheilt ist, sich aber in Sachen Beweglichkeit und Gefühl im Finger GAR NICHTS getan hat und eben noch dieses derbe bewegungseinschränkende Gewebe hinzugekommen ist, was für mich sehr frustrierend und auch sehr belastend ist.
Ich würde mich sehr über Antworten freuen und kann auf Nachfrage natürlich auch gerne weitere Fragen zur besseren Einschätzung beantworten. Merci vielmals!
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vor 3 Stunden
wach  Administrator
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vor 3 Stunden
wach  Administrator
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Re: Zuviel in der Nachsorge nach einer Dupuytren-OP oder schon Rezidiv?
Vorab: eine Bild ist an deinen Beitrag nicht angehängt. Wahrscheinlich war es zu groß um hochgeladen zu werden (maximal 2 MB).
Wenn ich deinen Beitrag lese, habe ich tatsächlich den Eindruck, dass du zu viel an Nachsorge machst. Wahrscheinlich schadet das nicht, aber mir wär's zu viel. Ich hatte nach meiner partiellen Fasziektomie vor 25 Jahren nur etwas Physiotherapie, hatte aber den Eindruck, dass diese eher psychologisch wirkt. Nachdem meine Hand stark geschwollen war und ich nicht mal passiv, also mit Unterstützung der anderen Hand, eine Faust mehr machen konnte, habe ich nach 5 Wochen nochmal beim Chirurgen vorgesprochen. Der meinte nur "Ich weiß gar nicht, was Sie haben. Sieht doch prima aus". Ich habe noch um ein Rezept für Lymphdrainage gebeten, was er verweigerte, weil er das für nutzlos hielt. Und er hat recht gehabt: die Schwellung ging allmählich zurück, nach zwei Monaten konnte ich immerhin passiv eine Faust machen und später auch aktiv. Seitdem funktioniert meine Hand wieder einwandfrei, ohne Rezidiv. Allerdings wurde sie vom Gefühl her nie wieder genauso wie vorher, weil das, was nachwächst (unelastisches Narbengewebe) nicht das ist, was vorher an dieser Stelle war (sensibles, elastisches Bindegewebe). Aber das stört nicht weiter. Insgesamt hat die Rekonvaleszenz bei mir 5-6 Monate gedauert. Das ist lange, länger als normal, kann aber passieren.
Möglich ist, dass die OP das Dupuytrenwachstum an anderer Stelle getriggert hat. Das passiert gelegentlich. Bei mir war das auch so, eine Strahlentherapie des betroffenen Bereichs hat dann das Wachstum wieder zur Ruhe gebracht,
Ich würde dir raten, nochmal mit dem Chirurgen zu sprechen und deine Probleme und Eindrücke zu schildern. Er kann dir sicher besser raten.
Auf alle Fälle gute Besserung!
Wolfgang
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