Nach Recherchen und Gesprächen gibt es tatsächlich derzeit keine Kontraindikation der Xiapexanwendung in voroperierten Händen. Die Indikation sind Stränge, die zu einer Beugekontraktur von mindestens 30° am Grundgelenk der Langfinger oder des proximalen Fingerzwischengelenks (PIP-Gelenk) geführt hat. In den Zulassungsunterlagen konnte ich keinen Hinweis darauf finden, dass voroperierte Hände nicht mit Kollagenase behandelt werden dürfen.

In der im New England Journal of Medicine veröffentlichten CORD I Studie (Lawrence Hurst et al., 2009) wird angegeben, dass 38% (117 der 308 eingeschlossenen Patienten) aller dort eingeschlossenen Patienten zuvor entweder mit Nadelfasziotomie oder operativ im Sinne einer selektiven Fasziektomie behandelt waren.

Inzwischen habe ich zwei Patienten mit Rezidiven nach OP erfolgreich mit Kollagenase behandelt. Zweifellos ist die voroperierte Hand mit der zusätzlichen oberflächlichen Narbe möglicherweise mit einem höherem Risiko der Hautverletzung bei der manuellen Dehnungen 24h nach Kollagenaseinjektion verbunden. Dazu gibt es derzeit jedoch keine Zahlenangaben.

Zuletzt bearbeitet am 09.12.11 17:28