Hallo. Mein kleiner Finger der re. Hand befindet sich seit über 2 Jahren im Stadium I (Fotobeleg) mit einer Streckblockade von unter 45 Grad ohne Beeinträchtigung im Alltag. Die Handchirurgin empfiehlt eine zeitnahe OP, weil die Krankheit ja bekanntlich immer fortschreiten würde und das Risiko momentan noch überschaubar sei. Sie habe schon einen Patienten gehabt, bei dem die Krümmung innerhalb von wenigen Wochen in ein weiteres Stadium hineingewachsen sei. Vorsorglich habe ich einen OP-Termin am 22.20.3035 vereinbart. Ich bin 78 Jahre alt und könnte davon profitieren, dass der MD im Alter sehr langsam wächst bzw. persistiert.
Bei der Op wird auch der Knoten auf dem Strang des nebenliegenden Ringfingers in der Handfläche mit entfernt.
Das ist letztlich eine persönliche Entscheidung. Wenn du meine Meinung wissen willst: ich habe seit 10 Jahren einen gekrümmten kleinen Finger, der mich nicht stört und lasse ihn in Ruhe. Jede OP ist ein Risiko und kann auch den Dupuytren an anderer Stelle aktivieren. Ich würde nichts machen. Wolfgang
Da es meines Wissens keine Statistik und auch meine Studien zu Rezidiven nach einer offenen Hand-OP gibt, habe ich unter dem Suchcode "Rezidiv nach Fasziektomie" das Forum ab 2012 durchsucht und eine Recherche zu den Erfahrungen Betroffener gemacht. Im Ergebnis geht die Tendenz zu der Wahrscheinlichkeit, dass aufgrund des OP-Traumas die handchirurgischen Eingriffe mit der höchsten und schnellsten Rezidivrate verbunden sind. In dem mir ausgehändigten Aufklärungsbogen ist von dieser Art der postoperativen Risiken (Neubildung des Tumorgewebes in der Nähe des OP-Feldes oder an anderer Stelle) nichts erwähnt.
Alternativ überlege ich, ob die neue Push-Hand-Orthese DPT (von Lenze/Pattke) eine Verbesserung der Streckung des kleinen Fingers herbeiführen würde. Lenze schreibt auf seiner Plattform: "A) Behandlung von Fingerkontrakturen: Beginnende Fingerkontrakturen, ab 10 Grad aufwärts, lassen sich effektiv mit der Push Hand Orthese DPT aufdehnen.
B) Fortgeschrittenes Dupuytrenstadium: Bei fortgeschrittenen Stadien der Erkrankung sorgt die Push Hand Orthese DPT nach PNF oder PNF+ für nachhaltigere Ergebnisse und verbessert evtl. verbliebene Restkrümmungen in den Mittelgelenken.
C Die Push Hand Orthese DPT ist die alleinige Therapie bei leichten Kontrakturen. (Ich verstehe die Streckorthese demnach als Monotherapie, nicht nur als Ergänzung der PNF.)
D) Es gibt eine Erkenntnis: Die Fibrosestränge, die die Finger krumm ziehen, sind dehnbar.
Ich habe leider diesbezüglich noch keine Informationen, ob die Pushhand-Orthese monotherapeutisch signifikante Erfolge gezeigt hat.
Die hochgelaenen Bilder zeigen meine rechte Hand aktuell unverändert und detailliert wie vor 2 Jahren.
Dein kleiner Finger sieht ziemlich genau wie meiner aus. Ich finde, dass diese geringe Krümmung im Mittelgelenk kaum stört. Operieren ist immer ein Risiko und beim kleinen Finger ist eine erneute OP sehr schwierig, weil einfach nicht viel dran ist und das Narbengewebe zusätzlich verengt. Wenn's nicht stört, würde ich nicht operieren lassen. Die Angst vor einer dramatischen Verschlechterung ohne OP ist vielleicht auch nicht gerechtfertigt. Bei mir ist die Situation seit 10 Jahren stabil und bleibt wahrscheinlich auch so. Ich habe Mal PNF machen lassen und auch Xiapex, das hat jeweils ca 20 Grad Verbesserung gebracht, aber halt nur vorübergehend, eben so lange, wie ich eine statische Nachtschiene getragen habe. Nachdem ich sie abgesetzt hatte , kam die ursprüngliche Krümmung allmählich wieder. Bei der dynamischen Schiene ist es wahrscheinlich ähnlich. Wenn man aufhört sie zu benutzen, kommt die Krümmung zurück. Ein beeindruckendes Beispiel für die Wirkung der dynamischen Schiene findest übrigens auf dieser Website https://www.dupuytren-online.de/dupuytren-schiene/ . Aber das funktioniert nicht bei jedem so gut, sondern hängt wahrscheinlich von der Ausgangssituation ab. Und man muss die Schiene regelmäßig tragen um das Ergebnis zu halten.