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Ledderhose Operation Bericht
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28.08.12 23:31
Hazzard 
28.08.12 23:31
Hazzard 
Ledderhose Operation Bericht

Hallo liebe Mitleidenden

Um mich kurz vorzustellen: Ich bin 33 Jahre alt, männlich und habe Anfang Juli genau einen Tag bevor es in den Urlaub ging, drei richtig dicke Knoten an der Fußunterseite entdeckt. Und mit dick, meine ich richtig dick. Sie waren gut zu sehen wenn ich meinen Fuß von unten ansah. Jedoch taten sie nicht weh, nur nach ausgiebigen drauf rumdrücken nach der Entdeckung.

Natürlich als erste Reaktion etwas Panik bekommen und gleich mal das Internet nach einer möglichen Diagnose durchforstet. Als ich dann (Gott sei Dank) durch die vielen Seiten im Internet, dass doch nicht so unbekannte Phänomen Lederhose entdeckte, war ich erst mal etwas beruhigter nichts böses mit den Knoten zu haben. Nach dem Urlaub meinen Hausarzt aufgesucht, der in seiner Gemeinschaftspraxis bei der Begutachtung gleich noch zwei seiner Kollegen konsultierte. Einer von ihnen erkannte dann auf auf den ersten Blick die Morbus Lederhose, was mich dann in der Wahl meines Arztes bestätigte.

Nach der Diagnose wurde ich erst beruhigt nichts böses zu haben und dann über mögliche Therapien informiert. Jedoch machte man deutlich klar, dass es zwar Strahlentherapien oder andere Wege geben würde, wie das Spritzen diverser Substanzen, die jedoch nicht wirklich erfolgversprechend sein sollten bei der schon voran geschrittenen Größe der Knoten. So wurde ich an die Chirugie überwiesen. Dort wurden die Knoten dann auch nochmals begutachtet und gleich ein Termin für die OP vereinbart.

So.... natürlich hatte ich vor der OP einen großen Respekt, da ich außer in früher Kindheit nie eine Vollnarkose hatte und nicht wirklich ein Held in solchen Dingen bin. Außerdem wurde mir gleich bei der Begutachtung mitgeteilt, dass der Heilungsprozess mehrere Wochen dauern kann und die OP kein Versprechen ist, diese Knoten nicht wieder zu bekommen.

Nach dem Vorbereitungsgespräch mit dem Narkosearzt, war es dann drei Tage später soweit. Den Ratschlag sechs Stunden vorher nicht zu rauchen, wollte ich, konnte ich jedoch nicht einhalten, da meine Nervosität einfach zu groß war. Zum Glück war der OP-Termin gleich um halb 10 morgens, so dass ich nur eine Zigarette davor rauchte. In der Praxis angekommen, wurde ich dann auch gleich rangenommen :) Mit rangenommen, meine ich auch so wie es sich anhört. Eine etwas burschikose Schwester forderte mich in einem Befehlston auf mich auszuziehen, mich auf ein Bett zu legen und machte mich soweit bereit für die OP. Dann zum Glück kam ihre Frage, ob ich nicht vielleicht etwas zur Beruhigung in den gelegten Venenzugang will. Natürlich sagte ich Ja und ab da war alles schön lustig und bunt um mich herum. Kurz danach wirklich freudig durch das Mittel in den OP Raum mit der Infusion gewackelt und mich auf den Bauch legen müssen. Nachdem ich die Beatmungsmaske vor die Nase gehalten bekam, ging dann auch gleich das Licht bei mir aus.

Als ich wieder wach wurde, war ca. eine dreiviertel Stunde vergangen. Ich fühlte mich soweit gut und hatte keinerlei spürbare Schmerzen. Die Schwester betreute mich noch eine Weile, gab mir nochmals was auf mein Bitten hin, in die Infusion gegen die Schmerzen, die ich nicht hatte ;) Aber ich dachte Vorsorge ist besser als alles Andere. Für zu Hause bekam ich dann noch 900er Ibuprofen und fünf Tabletten Tilidin mit auf den Weg. Wobei sie mich schon darauf hingewiesen hatte, das die Tilidin eine Art Opiat sind und nur bei Schmerzen eingenommen werden sollten. Alles klar, dachte ich mir :)

Meine größte Angst vor der OP war die Zeit danach, würde ich große Schmerzen haben? Nein..... ich hatte absolut keinen Schmerz nach der OP. Die ersten zwei Tage danach gleich am Morgen eine Ibuprofen und eine Tilidin und es ging mir wunderbar.

Zum zeitlichen Ablauf. Ich wurde an einem Dienstag am 07.08.2012 operiert. Am Sonntag darauf, also fünf Tage später hatte ich die Nase voll von der Couch und dem Playstation spielen. Durch die nicht vorhandenen Schmerzen und den Hummeln im Hintern, humpelte ich in meinen Hobbyraum, wo meine Hantelbank steht. Meine Frau erklärte mich für zwar total bescheuert, aber ich wollte es wissen. Also unter die Bank gelegt und Gewichte gestemmt. Natürlich darauf geachtet kein Gewicht auf den Fuß zu legen. Aber es ging wunderbar. Durch das positive Ergebnis, traute ich mich drei Tage später dann auch auf die Bauchbank, was ebenfalls super lief.

15 Tage nach der OP bekam ich dann am letzten Mittwoch die Fäden gezogen und sah dann zum ersten Mal die Narbe. Eine S-Förmige Linie, bestehend aus 15 Stichen. Ein schon etwas nicht so schöner Anblick. Heute, genau drei Wochen nach der OP habe ich mich auf mein Spinningbike gewagt und habe 1:50 Stunde geradelt. Alles wunderbar ohne jegliche Schmerzen oder sonst was. Ich bin mehr als zufrieden. Bin jetzt dennoch diese und nächste Woche krank geschrieben.

Fazit: Die OP verlief wunderbar, genau die Heilung jetzt auch. Meine Angst Schmerzen zu haben, die ich ertragen muss, traf zum Glück nicht ein.

29.08.12 22:12
schiks 

Moderator

29.08.12 22:12
schiks 

Moderator

Re: Ledderhose Operation Bericht

Hallo Hazard

Danke für deinen ausführlichen Bericht. Schön das es gut gegangen ist mit deiner OP. Wir haben hier im Forum einige negative Berichte über die Operation von M. Ledderhose. Das mag daran liegen das Patienten, denen es gut geht, sich eher nicht in ein Forum wie dieses melden.

Um so wichtiger ist dein Beitrag.
Eine Bitte. Melde dich nochmal, so in ca. 3 Monate. Und teile uns mit wie es dir nach eine längere Zeit geht.

Bis dahin weiter Gute Besserung.

Schiks

30.08.12 01:29
Hazzard 
30.08.12 01:29
Hazzard 
Re: Ledderhose Operation Bericht

Hallo Schicks

Werde ich sehr gerne machen. Ich habe hier in diesem Forum geschrieben, da ich vor der OP auch hier auf dieser Seite gelandet war und mich in den diversen Beiträgen ausführlich informiert hatte. Durch die negativen Beiträge, gerade zu der Operation, war ich schon recht nervös und angespannt was meine Eigene betraf. Daher wollte ich jenen, die vielleicht in der genau gleichen Situation sindkurz vor einer Operation zu stehen oder sich die Frage nach dem Sinn oder Unsinn stellen, vielleicht etwas Mut machen.

Ich bin mir sicherlich bewusst, dass der Ausgang eines solchen Eingriffs von vielen Faktoren abhängig ist und auf keinen Fall verallgemeinert werden darf. Vom Typ her, möchte ich mich eher als durchaus robuster Natur bezeichnen, der auch bei diversen Verletzungen bisher immer ein sehr gutes "Heilfleisch" hatte.

Allen die nicht so positive Erfahrungen hatten, möchte ich eine gute und schnelle Genesung wünschen.

mfg

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