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Ledderhose ohne Beschwerden operieren???
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23.10.08 10:06
Birgit 
23.10.08 10:06
Birgit 
Ledderhose ohne Beschwerden operieren???

Hallo zusammen, bin sehr dankbar, dass ich (41) dieses Forum gefunden habe. Vor 20 Jahren hat ein Dermatologe mir eine Dupuytren-Kontraktur links und rechts entdeckt. Es folgte eine OP links durch einen Handchirurgen in einer Klinik, bei der eine Gewebeprobe entnommen wurde. Das Krankenhaus gibt es heute in dieser Form nicht mehr.

Beschwerden hatte ich kaum - auch, als noch ML unter dem rechten Fuß hinzu kam. Ich habe einen 1-€ großen Knoten unter der Wölbung, die kaum stört. Nur beim Karate-Training, das barfuß durchgeführt wird, kommt der Wulst beim Laufen auf den Zehenspitzen leicht auf den Boden. Verglichen mit Stefan beispielsweise, habe ich also eine sehr milde Form.

Weil der rechte Ringfinger anfängt, zu stören und ich gute Erfahrungen mit der ersten OP gemacht habe, dachte ich: Ich lasse jetzt Hand und Fuß operieren, damit ich wieder längere Zeit Ruhe habe. Motto: Die Knoten unter dem Fuß und an der Hand werden weggeschnitten, alles heilt prima und ich stehe bald wieder gesund und munter auf der Matte und greife bei der Arbeit emsig in die Tasten meines Computers.

Aus dem von mir konsultierten Handchirurgen war nicht viel herauszubekommen. Er schaute kurz auf den Fuß und sagte, es wäre sicher gut, jetzt zu operieren. Plan: Fuß im Dezember, Hand im Januar/Februar. Informationen über die Risiken der OP - dass die Sache dadurch vielleicht erst richtig in Schwung kommt und dass es Probleme mit der Heilung geben kann (habe einen Langzeitdiabetes Typ 1, der sich negativ auf die Wundheilung auswirken kann), fand ich erst hier in diesem Forum.

Der Stand der Dinge ist nun so: Direkt in meinem Wohnort Bielefeld gibt es zwei hier angegebene Spezialisten, die mit der Nadelfasziotomie arbeiten. Deshalb werde ich meine Hand jetzt dort behandeln lassen. Aufgrund der Erfahrungsberichte hier im Forum würde ich die Fuß-OP ersatzlos streichen, bis ich wirklich Beschwerden habe. Oder gibt es Argumente für das Messer, so lange noch keine Beschwerden vorliegen?

Viele Grüße,

Birgit

23.10.08 10:29
Wolfgang 
23.10.08 10:29
Wolfgang 
Re: Ledderhose ohne Beschwerden operieren???

Nein, im Gegenteil: ohne wirkliche Not würde ich gerade den Fuß auf keinen Fall operieren lassen. Schon eher mal über Strahlentherapie in Essen nachdenken, die könnte vielleicht das Wachstum der Fußknoten eindämmen.

Alles Gute!

Wolfgang

Zitat:



... Aufgrund der Erfahrungsberichte hier im Forum würde ich die Fuß-OP ersatzlos streichen, bis ich wirklich Beschwerden habe. Oder gibt es Argumente für das Messer, so lange noch keine Beschwerden vorliegen?

23.10.08 10:30
stefan19652 
23.10.08 10:30
stefan19652 

Re: Ledderhose ohne Beschwerden operieren???

hi Birgit, es gibt ein gutes argument für das messer. Ich kenne da einen chirurgen der musste sich mit dem geld aus messer-opees sogar eine neue klinik bauen ;-)

So wie du das schreibst, kannst du ja eine krümmung in BI bei frank&lenze nadeln lassen. Was besseres gibt es da zur zt. wohl nicht. Bei den knoten sieht es anders aus, die kann mannn nämlich nicht nadeln, sondern wirkungsvoll entweder nur rausmessern, oder - und das würde ich erstmal abtesten - bestrahlen. Es kann sein, dass ein knoten, wenn er rausgeschnitten wird, weg ist, und nichts mehr passiert. Das kann Dir aber niemand vorher sagen, ob ein rezidiv kommt oder nicht. Wenn der knoten klein ist, nicht stört oder schmerzt, würde ich bestarheln lassen.
Das ist so ein wenig spielen mit dem schicksal.

vg Stefan

24.10.08 09:41
Rainer 
24.10.08 09:41
Rainer 
Re: Ledderhose ohne Beschwerden operieren???

Hallo Birgit,

gute Einstellung des Diabetes hilft gegen das Entstehen von neuen Knoten. Die bestehenden Knoten verschwinden dadurch zwar nicht, sie wachsen aber wenigstens nicht weiter.

Gute Einstellung bedeutet, dass der Blutzucker 1/2/3 h nach dem Essen höchsten 140/120/100 mg/dl betragen soll. Blutzuckerverläufe über 140 mg/dl stehen in Verdacht, Folgeschäden zu verursachen. MD und ML gehören offensichtlich dazu.

Rainer

24.10.08 11:06
Birgit 
24.10.08 11:06
Birgit 
Ledderhose und Diabetes

Hallo Rainer,

vielen Dank für deine Antwort. Sie entspricht dem, was mir die Ärzte erzählt haben. Gehe ich richtig davon aus, dass du auch Zucker hast?

Bei uns liegen Dupuytren und ML in der Familie - eigenartigerweise bei den Frauen. Meine Uroma, meine Oma und meine Mutter haben es auch. Bei mir brach es allerdings sehr früh im Alter von 21 aus. Aus diesem Grund gehe ich davon aus, dass die Ursache genetischer Natur und kein Folgeschaden ist.

Was den Diabetes anbetrifft, habe ich ihn schon fast 30 Jahre (Pumpe + Humalog), halte mich nicht besonders gut an die ärztlichen Empfehlungen (Konstanter HBA1 von ca. 8 oder mehr - da schlägt jeder Diabetologe die Hände über dem Kopf zusammen) und bin trotzdem bislang von Folgeschäden verschont geblieben. Eine direkte Auswirkung von Blutzuckerwerten auf die Knotenbildung an Händen und Füßen habe ich auch nicht feststellen können.

Falls du auch Diabetiker bist - hast du einen Zusammenhang zwischen BZ-Werten und Knötchenbildung festgestellt? Diese Frage geht natürlich auch an alle anderen Diabetiker/innen mit MD und ML, die sich hier im Forum "tummeln".

Herzliche Grüße

Birgit

24.10.08 11:49
stefan19652 
24.10.08 11:49
stefan19652 

diabetes alkohol und co

hallo,

ich möchte mich mal als nichtsüsser einmischen ;-)

Meine jahrelangen beobachtungen zeigen, dass wohl weder zucker noch alkohol die krankheit "besonders" beeinflussen. Jedenfallls wohl nicht mehr als andere körperfunktionen auch.
Besonders interessant finde ich auch immer die inbrunst, mit der ein op-vorbesprechler das thema alkohol behandelt. Da gibt es dann so "Codes" wie "bei sozialen anlässen" wird getrunken.
Also, beobachte ich trinker, so haben die selten krumme hände, auch süsse haben die nicht zwingend.
Würde man dahingegen alle menschen die krank sind mit solchen dingen in verbindung bringen, so müsste das halbe land gerade durch die fussgängerzone tokeln.
Ist das der fall? Nein!

Ich selbst habe mich schon auf alles testen lassen, was man so zu hören bekommt, und meine werte sind so, das man aus meinem blut arznei machen kann. Zum andicken könnte man auch gleich meine knoten mit einbringen :-)

Ich bin davon überzeugt, das MD+ML schlicht ein vererbarer gendefekt sind. Leider ein nerviger.

vg Stefan

24.10.08 12:50
Wolfgang 
24.10.08 12:50
Wolfgang 
Dupuytren und Alkohol

Hallo Stefan,

indirekt könnte ich mir folgenden negativen Effekt des Alkohols vorstellen: wenn die Leber durch starken Alkoholkonsum geschädigt wird, kann sie u. U. einen höheren Anteil von enzündungsfördernden Substanzen und via Entzündungen Oxidantien ins Blut schleusen. Das wiederum kann das Wachstum des Dupuytrentumors antreiben. Umgekehrt bremsen Antioxidantien ja eher das Wachsum der Dupuytrenknoten (z. B. NAC).

Die Wirkung des Alkohols wäre dann also nicht so unmittelbar wie bei der Gicht, wo der Schnaps direkt in den großen Zehen schießt, sondern indirekt, längerfristig und nicht so einfach nachweisbar. Aber das ist alles nur spekulativ. Übrigens ist die Leberzirrhose Folge einer - meist durch Alkoholmissbrauch ausgelösten - Fibrose, also einer überschießenden Narbenbildung, die ja auch beim Dupuytren vorliegt.

Interessanterweise sind es im Durchschnitt eher schlanke Menschen, die Dupuytren haben. Das spricht dagegen, dass die Süßigkeiten viel ausmachen - vorausgesetzt das Schlanksein kommt nicht vom Saufen!

Wolfgang

24.10.08 13:56
stefan19652 
24.10.08 13:56
stefan19652 

schlankwerden durch alkohol? :-)

ja Wolfgang, so ist das wohl, keiner weis nix genaues und deshalb beobachte ich selbst.

Warum ich gegen diese alkoholaussage bin, ist, dass die menschen dadurch eigentlich nur veräppelt werden. Ich habe im www aussagen gefunden, die genau darauf abzielen. wassen blödsinn.
Und mir ist es eigentlich egal woher es kommt. Fakt ist, dass ich MD+ML habe und ich falsch behandelt wurde, was definitiv nicht nötig war. Weitere schäden am fuss konnte ich bisher selbst unterdrücken durch NICHT-operieren. Wo gibts denn sowas? Das macht mich wütend, und dann reden die spezis davon, das alle MD kranke alkoholiker oder diabetiker sind. ...Übertrieben gesagt!!
Egal wie, wichtig ist, das man irgendwie diese verstümmelungen verhindert, was ja quasi seit zig jahren ginge.
Kein Chirurg hat mich bisher auch nur annnähernd auf andere möglichkeiten hingewiesen. Am liebsten würde ich vor den entsprechenden Häusern schilder aufstellen, aber dann würde man mich....

So, muss jetzt was tun :-)
Stefan

27.10.08 14:16
Rainer 
27.10.08 14:16
Rainer 
Re: Ledderhose und Diabetes

Hallo Birgit,

ich freue mich für dich, dass du bisher von diabetischen Folgeerkrankungen verschont geblieben bist. Bei deiner schlechten Blutzucker-Führung ist das keinesfalls selbstverständlich, aber das soll bei Typ1-Diabetikern vorkommen und ist wohl eher ein Thema für ein Diabetes-Forum. Spätestens, wenn sich bei dir Folgeerkrankungen ankündigen, solltest du eine wesentlich bessere BZ-Führung anstreben. Und wenn sich dein ML oder MD irgendwann schlagartig verschlechtert, dann solltest du daran denken, dass das möglicherweise eine Folge des schlecht eingestellten Diabetes sein kann.

Ja, ich bin Typ2-Diabetiker und habe bei mir einen sehr starken Zusammenhang zwischen der Entwicklung meines Diabetes und ML und MD festgestellt. Deshalb denke ich, dass neben genetischer Veranlagung der Diabetes ein Auslöser für die Entwicklung des ML und MD sein könnte. Genauer gesagt ist es nicht der Diabetes, sondern IGT - gestörte Glukosetoleranz als eine Vorstufe des Diabetes und die damit verbundenen hohen Blutzuckerwerte.

Da IGT nicht zwangsläufig zum Diabetes führt und gewöhnlich unentdeckt bleibt, ist dieser Zusammenhang nicht sehr deutlich erkennbar. Mit dieser Vermutung lassen sich auch einige scheinbar bestehenden Wiedersprüche entkräften. Einen davon hat Wolfgang angesprochen: von den Typ2-Diabetikern sind 85% übergewichtig, bei den Dupuytrenern ist auch nach meinen Beobachtungen das Verhältnis eher umgekehrt. Ein anderer Wiederspruch ergibt sich aus meiner persönlichen Situation: die Erbanlagen für MD kommen bei mir aus der mütterlichen Linie, während ich den Diabetes von meinem Vater geerbt habe.

Ich möchte noch mal betonen, dass IGT nur ein möglicher Auslöser für MD und ML sein wird. Und dass eine genetische Veranlagung vorhanden sein muss, ist wohl auch ziemlich sicher. Insgesamt wird es wohl sehr schwierig sein, genaue Ursachen eindeutig auszumachen. Der Alkohol kann es bei mir nicht sein - das hoffe ich wenigsten und lasse mir meine 2..3 Gläschen Wein auch heute Abend wieder schmecken.

Rainer

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