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Empfehlung OP Dupuytren mit Karpaltunnel
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05.11.25 13:20
Kai-Dietrich 
05.11.25 13:20
Kai-Dietrich 
Empfehlung OP Dupuytren mit Karpaltunnel

Hallo zusammen,

ich bin 62 Jahre alt und habe seit mehr als 10 Jahren Dupuytren mit Beugungen des kleinen Fingers an der rechten und der linken Hand. Mit den Bewegungseinschränkungen der kleinen Finger habe ich nie wirkliche Probleme gehabt auch weil ich beruflich handwerklich nicht gearbeitet habe und jetzt frühzeitig im Ruhestand bin.
Weil ich um Folgen einer klassischen OP sehr besorgt bin, habe ich in bis jetzt nur in 2022 jeweils eine PNF beider Hände und in 2023 nochmals eine PNF der rechten Hand durchführen lassen.
Links gab es nur einen Strang in die Hohlhand, die PNF war sehr erfolgreich und ich bin bis heute damit zufrieden auch wenn die Krümmung allmählich wiederkommt.
An der rechten Hand hat sich die Krümmung gemäß dem angefügten Foto und dem folgenden Befund bis heute leider deutlich verschlechtert:
"Links: V, derber Dupuytrenstrang Hohlhand, ca. 30 Grad Streckdefizit
Grundgelenk, Faust komplett, ebenfalls kleiner Strang IV
Rechts: V derber Adduktorstrang und Hohlhandstrang, ca. 70 Grad Streckdefizit
Grundgelenk und 20 Grad Streckdefizit Mittelgelenk, Faust komplett Sensibilität
erhalten".
Ich habe mir von 2 Handchirurgen Meinungen für die rechte Hand eingeholt. Beide sehen ausschließlich eine Behandlungsoption mit klassischer OP sowie einer Hautverpflanzung aus der Oberhand vor. In einem Fall wird mit Sicherheit von einem open palm nach der OP ausgegangen, der andere Chirurg schliesst das je nach Verlauf der Operation nicht aus.
Bei dem OP-Vorgespräch wurde danach gefragt, ob ggf. meine Hände zeitweise einschlafen würden bzw. ich morgens z.B. mit eingeschlafenen Fingern oder Händen aufwachen würde.
Dieses war zufällig gerade in letzter Zeit einige Male der Fall und deswegen wurde ich zu einem Neurologen geschickt, der durch Messungen ausschliessen sollte, dass ich kein Karpaltnunnel-Syndrom habe. Das würde nach Aussage des Chirurgen höchstwahrscheinlich für mich zu einem Problem werden, da die Hand nach der OP anschwillt und sich das negativ auf die Beschwerden des Karpaltunnel-Syndroms auswirken würde. Bei der OP wären es nur wenige cm mehr im Operationsgebiet und die Beseitigung würde dann in derselben OP mit durchgeführt werden.
Tatsächlich bestätigte mir der Neurologe dann in beiden Händen ein Karpaltunnel-Syndrom gemäß nachstehendem Befund:
"Neurologische Befunde
Im peripheren Neurostatus der oberen Extremitäten Parese KG4+ der Streckung im
Ellengelenk und KG4 der Dorsolextension der Hand. Seitendifferenz des TR zu Ungunsten
rechtsseitig. Fixierte Flexionsstellung des Dig. 5 rechts bei Dupuytren.
Hirnpotentiale
Medianus-SEP beidseits: Bei seitengetrennter Medianusstimulation am Handgelenk
ausgeprägte Reizempfindlichkeit, somit können kortikal beidseits keien hinreichend zu
reproduzierenden reizkorrelierte Antwortpotentiale aufsummiert werden.
NLG-Befunde
Medianus-Neurogrophie beidseits: Distale motorische Latenz ( DML) des N. medianus links
5,5 ms, rechts 5,3 ms ( Norm < 4,0). Sensible NLG des N. medianus im Handgelenksbereich
links 37 m/s, rechts 39 m/s .(Norm 50-70).
Auffassung
Klinisch ( senso)motorisches C7-Wurzelirritationssyndrom rechtsseitig.
Neurophysiologisch sensomotorisches CTS beidseits ohne signifikante Seitenpräferenz."
In meinem Fall wäre aus Sicht des Neurologen als Therapieansatz jedoch keine OP notwendig. Da ich auch Probleme an der HWS habe, können auch von dort Symptome wie das gelegentliche Einschlafen von Fingern in der Nacht auftreten.
Die Entscheidung zu einer klassischen OP fällt mir an sich schon extrem schwer und ich würde natürlich weitere PNFs oder eine Kollagenase-Behandlung bevorzugen, wenn das eine Alternative wäre.
Für mich stellen sich aktuell folgende Fragen:
Ist die klassische OP in meinem Fall tatsächlich alternativlos?
Ist die Ausweitung des OP-Gebietes auf eine Beseitigung eines (leichten) Karpaltunnel-Syndroms notwendig?
Mit welchen zusätzlichen Folgen in Bezug auf den Heilungsprozess muss ich rechnen, wenn Dupuytren und Karpaltunnel gleichzeitig operiert werden?
Vielen Dank für Hinweise und Einschätzungen.

Zuletzt bearbeitet am 07.11.25 11:34

05.11.25 16:11
Kai-Dietrich 
05.11.25 16:11
Kai-Dietrich 
Re: Empfehlung OP Dupuytren mit Karpaltunnel

Anbei das Foto der rechten Hand im Stadium 3 von 4

Datei-Anhänge
IMG_8944 klein.jpeg IMG_8944 klein.jpeg (19x)

Mime-Type: image/jpeg, 402 kB

07.11.25 16:29
Carls 
07.11.25 16:29
Carls 
Re: Empfehlung OP Dupuytren mit Karpaltunnel

Zu den Fragen
1.) Ist die klassische OP in meinem Fall tatsächlich alternativlos?
2.) Ist die Ausweitung des OP-Gebietes auf eine Beseitigung eines (leichten) Karpaltunnel-Syndroms notwendig?
3.)Mit welchen zusätzlichen Folgen in Bezug auf den Heilungsprozess muss ich rechnen, wenn Dupuytren und Karpaltunnel gleichzeitig operiert werden?

Hallo,

zu Frage 1 kann ich die Meinung der Kollegen nur bestätigen.

zu Frage 2: Die Alternative zur Dekompreesion des N. medianus wäre eine Nachtlagerungsschiene. Die Ergebnisse sind jedoch nicht sicher gut. Die Erweiterung des Eingriffs würde nur weniger als 10 min bedeuten. Die Ergebnisse sind sicher und ein Karpaltunnelsyndrom kann nie wieder auftreten (bei einem geübten Operateur).

zu Frage 3: Im Bereich des Karpaltunnels ist die Hautheilung nach 12 Tagen sicher abgeschlossen - bei normaler Wundheilung ohne vorliegende Risikofaktoren (Rauchen, Durchblutungsstörungen, nicht geeignete Hautnähte)

Viele Grüße
und hoffe, bei der Entscheidung geholfen zu haben

J. Carls

Zuletzt bearbeitet am 07.11.25 16:30

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