Hallo, ihr Leidensgefährten,

seit ich 40 bin plage ich mich mit allen möglichen Formen der Krankheit herum - ich habe Ledderhose an beiden Füßen, IPP, Dupuytren an beiden Händen, Knuckle Pads an mehreren Fingern und auch eine Frozen Shoulder. In den ersten Jahren hatte ich Glück und die Verkrümmungen haben sich nach entsprechenden Beschwerden von selbst gegeben, nur die Knubbel sind zurückgeblieben. Auch bei den Dupuytrenschen Verkrümmungen der rechten Hand habe ich noch lange gehofft, sie werden alleine zurückgehen. Leider vergeblich, jetzt mit 55 war mein kleiner Finger bereits verhakt (Stadium IV) und die Krümmung des Ringfingers hatte die 90° überschritten.

Ich musste unbedingt etwas unternehmen, eine Operation sollte es aber auf keinen Fall sein. Mit den Informationen auf der Seite Dupuytren-online habe ich meine Hoffnung voll auf die Nadelfaszitomie (Fibrosenperforation) gesetzt. Nachdem ich ein paar Fotos an den Arzt gemailt hatte, bekam ich zunächst die niederschmetternde Antwort - bei dem fortgeschrittenen Stadium ist mit Nadeln nichts mehr zu machen. Trotzdem habe ich mir einen Termin geben lassen und Dr. Meinel hat sich zum Glück meiner Hand angenommen. Er hat lediglich festgestellt, dass er unbedingt zwei Sitzungen benötigt, weil bei der Korrektur von so starken Verkrümmung sonst die Gefahr von Hauteinrissen besteht.

Die erste Sitzung habe ich hinter mir und das Ergebnis ist faszinierend. Den kleinen Finger kann ich frei bewegen und der Ringfinger ist nur noch ein bischen gekrümmt. Auf jeden Fall kann ich wieder voll zupacken und ungehindert jedem die Hand geben. Die Behandlung selbst war fast schmerzfrei, ich konnte die Hand schon nach zwei Tagen vorsichtig und nach einer Woche voll einsetzen. Das Mittelgelenk des kleinen Fingers ist nach der Verhakung zwar noch deformiert. Ich hoffe aber, es mit viel Bewegungsübung wieder frei zu bekommen. Den Finger kann ich auch jetzt schon voll bewegen und gut gebrauchen. Eigentlich reicht das Ergebnis der ersten Sitzung aus. Die zweite Sitzung ist dann wohl mehr eine Schönheitsoperation, aber bei dem geringen Risiko und dem faszinierenden Ergebnis nehme ich das gerne auf mich. Mal sehen, was ich nach der zweiten Sitzung berichten kann, zur Zeit bin ich auf jeden Fall vollauf begeistert.

Beste Grüße, Rainer


Editiert am 27.08.08 17:00

Nach diesem begeisterten Beitrag muss ich dann schon die Bilder dazu noch nachreichen. Sind zumindest zwei, Rainer hat sicher noch mehr und auch welche der anderen Hand. Aber hier ist zumindest ein

Bild vorher:



und Bild nachher:



Glückwunsch an Rainer!

Wolfgang

Hallo Stefan,
das ist die Arbeit von Herrn Dr. Meinel aus Würzburg, meinel@dupuytren-ambulanz.de.
Ich habe Dr. Meinel als kompetent und sehr freundlich kennengelernt. Wie man sieht ist er auch äußerst erfolgreich, meiner Hand gehr es von Tag zu Tag besser. Gruß Rainer

Hallo,

hab noch nie in so einem Forum geschrieben, weiß also nicht, ob ich jetzt noch Antwort auf einen länger zurückliegenden Beitrag bekommen kann. Mich interessiert sehr, wie es Rainer in der Zwischenzeit nach der Nadelfasziotomie geht. Hab ein ähnliches Problem und schon 3 x Op verschoben, weil mein Gefühl sagt, dass es anders gehen muß (zumal ich an Op-Narben schon immer Knoten bekomme...). Hab auch einen Termin bei Dr. Meinel.
Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen,
liebe Grüße, Barbara

Hallo Barbara,

ich wünsche viel Erfolg bei deinem Termin in Würzburg. Ich habe Dr. Meinel als einen sehr kompetenten und netten Arzt kennengelernt. Bei meiner stark verkrümmten Hand hat er hervorragendes geleistet. Ich hoffe, dass er auch dir helfen kann.

Zu deiner Frage - meiner Hand geht es heute, fast ein Jahr nach der PNF-Behandlung, sehr gut. Es haben sich keinen neuen Knoten oder Stränge gebildet. Der Zustand ist so geblieben, wie er sich nach dem Nadeln und der Stabilisationsphase herausgebildet hat. Und das ist folgender: die Verkrümmungen an den Grundgelenken sind vollständig begradigt. Die Reste der genadelten Stränge sind etwas verkleinert, aber noch vorhanden. Sie sind vollkommen inaktiv, von ihnen ist keine Kontraktur zu befürchten.

Etwas anders sieht es bei den Mittelgelenken aus. Am Ringfinger ist eine Krümmung zwischen 10° an guten und 20° an schlechten Tagen geblieben. Am kleinen Finger, der auch in den Gelenken schon stark deformiert war, sind es 25° bis 35°. Die Knoten am unteren Fingerglied sind noch leicht aktiv und würden ohne Gegenmaßnahmen die Mittelgelenke vielleicht wieder krumm ziehen. Die Gegenmaßnahmen sind allerdings sehr einfach. Nach der PNF-Behandlung habe ich von Dr. Meinel als Nachtschiene den FixxGlove-Handschuh erhalten. Den habe ich übrigens fast vier Monate nachts getragen, wenn auch am Ende nicht mehr ganz durchgängig. Dass dafür zwei Wochen reichen sollen, wie es von anderen Ärzten empfohlen wird, kann ich mir wirklich nicht vorstellen. Den Handschuh habe ich natürlich nicht weggeschmissen. Wenn ich jetzt merke, dass sich die Krümmung wieder verstärkt, dann muss ich ihn lediglich 1...2 Nächte erneut tragen und der Zustand ist wieder stabilisiert. Notwendig wird das vielleicht so aller 3...4 Wochen mal.

Auch wenn es eventuell nicht ganz so klingt, für mich ist das ein perfektes Ergebnis. Ich kann die Hand vollständig benutzen und muss keine Angst vor einem Rezidiv haben. Wenn ich weiß, dass ich keine erneute Kontraktur befürchten muss, spielen die geringe Restkrümmung und die Restaktivität gar keine Rolle. Vielleicht ist ja für die Zukunft Xiaflex die Alternative, um auch die Krümmung der Mittelgelenke perfekt behandeln zu können. Aber das ist noch Zukunftsmusik, zur Zeit kann ich nur jedem, bei dem das irgendwie möglich ist, das Nadeln empfehlen. Und dazu empfehle ich natürlich zur dauerhaften Sicherung des Ergebnisses den FixxGlove-Handschuh, der übrigens von Dr. Meinel entwickelt wurde.

Ich wünsch dir alles Gute, Rainer

Editiert am 11.08.08 14:51