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Dupuytren oder Sehnenscheidenentzündung?
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04.08.14 22:10
LindemannNMS 
04.08.14 22:10
LindemannNMS 
Dupuytren oder Sehnenscheidenentzündung?

Ein Allgemeinmediziner hat bei mir Anfang Juli Dupuytren im Anfangsstadium diagnostiziert - nach kurzem Blick auf meine Hand. Eine Orthopädin meinte Anfang der Woche, dieses wäre zu 90% wahrscheinlich. Bleibt immer noch ein Funken Hoffnung. Deshalb habe ich noch einen Termin bei einer Sprechstunde in der Uni-Klinik. Ich denke doch, dass ein Abtasten nicht reicht. Man sollte doch zumindest den Befund festhalten: Orte, Größe, Länge? Damit man bei Kontrolluntersuchungen eine Progression feststellen kann. Außerdem meinte sie, man sollte selbst eine Strahlentherapie in Erwägung ziehen, wenn sich der Finger krümmt. Hoffnung gab auch, dass ich (38 Jahre alt) damit durchaus rechnen kann, dass die Dupuytren die nächten 30 Jahren in diesem Stadium verweilt - ohne Kontraktur.

Meine Internetsuche ergab aber auch einige Übereinstimmungen mit einer Sehnenscheidenentzündung: So heißt es u.a., dass auch bei einer chronische Sehnenscheidenentzündungen Knötchen und Verhärtungen getastet werden können. Auch fühlt sich u.a. mein Handrücken neben der kleinen untiefen Falte teigig an. Weiterhin hat meine Hand neben dem Knoten, noch an anderen Stellen leicht gebrannt (Rötung, Überwärmung): Handrücken, Schwellung am Handgelenk, Schwellungen unterhalb von Ring- und Mittelfinger. Beim Mittelfinger zeigt sich eine wulstige strangförmige Schwellung - aber dort soll laut Orthopädin kein Dupuytren vorliegen. Ich habe meine Hand daraufhin einige Tage mehrmals täglich unter sehr kaltem Wasser gekühlt. Das verschaffte mir Linderung. Außerdem habe ich am Handgelenk auf der Seite des betroffenen Kleinfingers eine rundliche Schwellung und ein Überbein soll im Zusammenhang mit Sehnenscheidenentzündungen anzutreffen sein. Mein Hinweis nahm die Orthopädin aber nicht zur Kenntnis.

Das kleine Knötchen trat auf, als ich im Winter beim Möbelaufbau meine ausgestreckte Handfläche dazu benutzte, die Holzwurm-Bauteile reinzudrücken und die Seitenteile festzuklopfen. Erst mit den sommerlichen Temperaturen trat dann ein Brennen auf und ich konnte auch eine Verdickung und daneben eine kleine Falte ertasten - bei ausgestreckter Hand. Diese hat aber mit dem Kühlen wieder leicht an Tiefe verloren. Farblich ist deutlich eine dicke gelbliche Linie vom Knötchen bis zum Mittelgelenk zu sehen. Das dürfte wohl das Fettgewebe sein, dass unter der Haut nach oben gedrückt wird: doch liegt das am verdickten Bindegewebe (Dupuytren) oder an einer verdickten entzündeten Sehnenscheide?

Deshalb frage ich mich, ob ich beim Möbelaufbau eine Sehnung gequetscht habe (Trauma?). Denn Knoten und Verdickungen, die Dupuytren sein sollen, sind alle noch subkutan, keine Wülste oder Beulen. Auch muss ich dazu sagen, dass ich ein Schreibtischtäter bin und meinen PC exzessiv nutze (u.a. Schreibkraft, Online-Spiele).

Auf dem Foto habe ich die Veränderungen meiner Hand vermerkt: kleiner Kreis = Knötchen, ovale Kreise Verdickungen u. Falte; Sechsecke teigige Verdickungen, unten links kreisrunde Schwellung (leichtes Überbein?).

Selbst bei Bildern im Internet für Dupuytren im Anfangsstadium zeigen sich wulstartige strangförmige Verdickungen. Ich habe noch kein Bild entdeckt, dass mit meiner Hand auch nur annährend vergleichbar wäre.

Das der Knoten ausgerechnet unterhalb der Handfalte liegt, kann ja nur Pech sein, da ich mit dieser Stelle die Holzwurm-Teile in die Löcher gedrückt habe.

In zwei Wochen habe ich den Termin, würde aber gerne noch Erfahrungen von Betroffenen zu Rate ziehen. Kann mir jemand Hinweise geben? Hat jemand vielleicht auch nur eine oberflächlich nicht ersichtliche Dupuytren?

DANKE

05.08.14 00:53
stefan19652 
05.08.14 00:53
stefan19652 

Re: Dupuytren oder Sehnenscheidenentzündung?

Hallo Lindemann, auf Deinem foto kann mann leider nichts sehen. Auch ein foto von oben drauf bringt nichts. Ist in etwa so, als ob man den mond von der erde fotografiert und sich wundert, warum kein kraterrand zu sehen ist :-)


Wenn Du - sinnvollerweise - gute fotos für gute tipps zeigen willst, dann hier die tipps zu guten fotos. Dazu muss man übrigens keine superdigitalkamera haben.

Halte Deine hand wenns geht bei viel licht, oder sogar sonnenschein auf z.b. eine fensterbank.
Halte die kamera von der seite schräg auf die hand/finger. So das schatten auf der hand zu sehen zu kommen.
dann kann man auch die knoten sehen und Dir helfen.

Übrigens denke ich, dass dein fall eher harmlos ist.

Also bis dann.
VG Stefan



Dupuytren --!

05.08.14 13:08
LindemannNMS 
05.08.14 13:08
LindemannNMS 
Re: Dupuytren oder Sehnenscheidenentzündung?

Habe versucht mit meiner Tageslichtlampe ein Bild zu machen ... gar nicht so einfach, wenn als Rechtshänder die rechte Hand betroffen ist. Wäre es die Linke, wären die Sorgen ja nur halb so groß.

Bilder 2 und 3 sind noch einmal Nahansichten mit meiner Digi- statt der Webcam.

Ich werde hoffentlich in der Sprechstunde der Uni-Klinik sichere Informationen erhalten. Im Internet gibt es zu viele Widersprüche. Zum Beispiel wird die Dupuytren als Knotiger Strang über der Beugesehne von der Hohlhand bis hoch zur Fingerspitze gezeigt. Dann widerum als so eine Art "Pommes-Gabel" die rechts und links beim Fingergrundgelenk ausläuft. Als die Orthopädin meine Hand abgetastet hat, hat sie nur einen kleinen Dupuytren-Strang bemerkt, der aber eher zum Zwischenraum zwischen Klein- und Ringfinger ausläuft. Der Logik nach, kann der Finger doch so gar nicht gebeugt werden. Ansonsten soll alles in Ordnung sein. Doch neben dem Knoten ist für mich das deutlichste Anzeichen, dass etwas nicht stimmt, ist die strangartige gelbliche Verfärbung, die sich vom Knötchen bis zum Mittelgelenk des Kleinfingers hoch zieht. In dem Bereich soll aber keine Dupuytren vorliegen.

Naja, am 20. August werde ich hoffentlich mehr erfahren.

Falls es Dupuytren ist und wie sie sagen, bei mir noch harmlos ist, dann hoffe ich mal, dass sie noch so lange ruht, bis ich ein Alter erreicht habe, bei dem man ohne großer Risikos eines Rezidives operieren kann.

Aber woher kommt das leichte Brennen, überwiegend beim Knoten. Dieser tritt besonders bei der Hohlhand auf und wird weniger, wenn ich die Hand ausstrecke. Verklebt der Knöten mit benachbartem Gewebe? Oder ist es eine Entzündung ... da kühlen wie gesagt hilft.

DANKE.

Datei-Anhänge
Dupuytren_Tageslichtleuchte.jpg Dupuytren_Tageslichtleuchte.jpg (30x)

Mime-Type: image/jpeg, 461 kB

Dupuytren_nah.jpg Dupuytren_nah.jpg (22x)

Mime-Type: image/jpeg, 479 kB

Ganglion.jpg Ganglion.jpg (10x)

Mime-Type: image/jpeg, 214 kB

05.08.14 14:11
wach 

Administrator

05.08.14 14:11
wach 

Administrator

Re: Dupuytren oder Sehnenscheidenentzündung?

Vom Bild her könnte es schon Dupuytren sein, aber über das Internet kann man keine Krankheit diagnostizieren. Dein Arzt wird das sicher klären können. Wenn das Brennen durch Kühlen weggeht, kann natürlich auch eine Entzündung vorliegen. Aber dann vermutlich zusätzlich zum Dupuytren.

Dupuytren-Knoten können an vielen Stellen der Handfläche liegen und ganz unterschiedlich Stränge entwickeln. Da ist fast alles möglich, auch zwischen den Grundgelenken.

Wolfgang

05.08.14 14:36
Fiona 
05.08.14 14:36
Fiona 
Re: Dupuytren oder Sehnenscheidenentzündung?

Hallo Lindemann,
zwei der drei Fotos ähneln sehr den Dupuytren-Symptomen. Aber schlimm schauts nicht aus. Kein Grund zu verzweifeln, denn viele Möglichkeiten stehen dir offen:


    Vielleicht entwickeln sich die Symptome ja gar nicht weiter. Dann musst du nichts machen.

    Falls doch, würde sich wahrscheinlich eine Bestrahlung anbieten. Dann käme die Krankheit ziemlich sicher zum Stillstand.

    Wenn du dich dafür zu jung fühlst, kannst du warten, bis sich die Finger ein wenig krümmen und dann eine PNF machen lassen (siehe http://www.dupuytren-online.de/fibrosenperforation.html). Das ist minimal-invasiv, macht dir keine Beschwerden und kann (falls nötig) wiederholt werden.

Aber nun lass erst mal die Experten drauf gucken. Dann weißt du (vielleicht) mehr. (Dupuytren wird übrigens meist nur durch Abtasten diagnostiziert. Auf keinen Fall sollte man unnötig daran herumschnippeln!)
Alles Gute wünscht dir
Fiona

07.09.14 03:41
LindemannNMS 
07.09.14 03:41
LindemannNMS 
Re: Dupuytren oder Sehnenscheidenentzündung?

Danke Fiona, ich habe mir auch ihren Erfahrungsbericht über die Strahlentherapie durchgelesen.

Die Orthopädin hat ebenfalls die Diagnose MD (95%) gestellt und auch die Sprechstunde an der UKSH Kiel ergab dasselbe Resultat. Einziger Unterschied: Die Orthopädin hielt eine Strahlentherapie für angebracht, aber erst, wenn eine Kontraktur einsetzt, weil man dadurch auch die MD erst so richtig aktivieren kann. Der Arzt an der Uni-Klinik hat gesagt, eine Strahlentherapie wird dort nicht angeboten, weil sich keine positiven Ergebnisse dadurch erzielen ließen.

Hinsichtlich der Strahlentherapie habe ich mich hier im Norden einmal umgesehen, da hier nur die Fachklinik in Hamburg am nächsten ... aber doch noch zu weit ist. Das Westküstenklinikum in Heide teilte mir mit, dass man überall bestens behandelt werden kann und nannte mir eine Praxis vor Ort, die in einem Verbund mit anderen Praxen steht. In Kiel wird mit Elektronen bestrahlt, in Neumünster wahrscheinlich mit Röntgenstrahlen.

Ich werde mir wohl hier vor Ort abschließend noch einen Termin für ein Aufklärungsgespräch geben lassen... und falls nötig jährlich zur Kontrolle gehen, um den Zeitpunkt nicht zu verpassen, wann eine Bestrahlung noch die beste Wirkung aufweist. Falls ich eine Strahlentherapie brauchen sollte, werde ich dann wohl nach Kiel fahren, da Elektronen ja zielgenauer arbeiten und weniger Nebenwirkungen damit verbunden sind. Aber erst einmal abwarten, ob sich in meiner Hand was tut.

Abschließend habe ich doch noch ein paar Fragen:

1. Der Allgemeinmediziner riet mir die Stelle zu massieren und meine Hand zu überdehnen. Letzteres soll ja kontraproduktiv sein. Welche Wirkung hat denn aber das Massieren? Dehnt das nur das Gewebe? Oder werden die Stränge und der Knoten dadurch wieder weicher?

2. Es soll ja angeblich in seltenen Fällen zu Spontanheilungen kommen, weshalb div. Mittel wissenschaftliche getestet wurden (Vitamin E, Coenzym Q10 usw.) ... jedoch ohne Ergebnis. Ist hier ein Fall einer spontanen Selbstheilung bekannt?

3. In ihrem Erfahrungsbericht schreiben Sie, dass Sie bei Arbeiten mit Werkzeugen Handschuhe tragen. Den Knoten habe ich bemerkt, nachdem ich diese "Holzwürmer" mit der ausgestreckten Hand in die Löcher gedrückt habe. Wie wahrscheinlich ist es, dass ich selber Schuld bin, dass die MD bei mir schon mit 37 aufgetreten ist? Und sind solche Traumatas nur ein Mythos?

PS: Im englischsprachigen Raum heißt die MD auch "Vikings Desease", weil man dort festgestellt hat, dass vor allem Menschen nordeuropäischer Abstammung davon betroffen sind. In Deutschland sollen die meisten Fälle ja auch im Norden liegen, weil die Wikinger in Haitaibu (Nähe Schleswig) ihr Handelszentrum hatten. Wikingerkrankheit hat irgendwie einen besseren Klang als Morbus Dupuytren. Finden Sie nicht auch?

13.09.14 09:59
Fiona 
13.09.14 09:59
Fiona 
Re: Dupuytren oder Sehnenscheidenentzündung?

Hallo,
bestrahlen kann jede radiologische Praxis. Dupuytren-Bestrahlungen sollten dort zur Routine gehören.
Aber es ist sicher ratsam zu warten, bis sich etwas tut in deiner Hand. Ein Finger muss sich allerdings deshalb noch lange nicht krümmen. Es genügt, wenn du in der Handfläche eindeutige Veränderungen feststellst. Vielleicht hast du ja Glück und die Krankheit entwickelt sich gar nicht weiter bei dir.

Zitieren:
1. Der Allgemeinmediziner riet mir die Stelle zu massieren und meine Hand zu überdehnen.
Mein Gefühl sagt mir, dass ich den Dupuytren möglichst in Ruhe lassen, also nicht mehr als nötig berühren und belasten sollte. Deshalb massiere ich nicht und strecke die Hände nur, wenn ich ein Bedürfnis danach habe, was aber eher selten der Fall ist.
Zitieren:
3. In ihrem Erfahrungsbericht schreiben Sie, dass Sie bei Arbeiten mit Werkzeugen Handschuhe tragen. Den Knoten habe ich bemerkt, nachdem ich diese "Holzwürmer" mit der ausgestreckten Hand in die Löcher gedrückt habe. Wie wahrscheinlich ist es, dass ich selber Schuld bin, dass die MD bei mir schon mit 37 aufgetreten ist? Und sind solche Traumatas nur ein Mythos?
Sehr häufig wird Dupuytren-Wachstum ausgelöst durch Traumata (z.B. OPs). Selbst wenn ein eindeutiger Zusammenhang noch nicht bewiesen worden ist, wäre das für mich ein Grund, jede Verletzung und übermäßige Beanspruchung zu vermeiden -- im Rahmen des Möglichen und ohne meine Lebensfreude zu beeinträchtigen.

Alles Gute wünscht
Fiona

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