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Brauche Rat
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10.01.13 22:34
Mizzy 
10.01.13 22:34
Mizzy 
Brauche Rat

Hallo zusammen,
auch ich bin MD „geknechtet“. Bin 55Jahre und weiblich. Seit 3 Jahren MD am linken Ringfingermittelgelenk. Im Sommer stand der Finger dann 90° gekrümmt und störte massiv bei der Arbeit. Deswegen entschloss ich mich zur OP bei hiesigen Hand/Fusschirurg am 18.6.12. Anfangs gutes Ergebnis, aber nach 4 Wochen krümmte sich der Finger wieder. Daher dann 2 x 6 KG manuelle Therapie, Verschlechterung wieder 90°. 29.8.12 Überweisung an die Handchirurgie Rolandklinik HB Chefarzt Dr. Bauer. Dort Entsetzen zumal mein Arzt bei der OP radiales Gefässnervenbündel durchtrennt und Ulnapalmarnerv teildurchtrennt hatte( Ringfinger und halber kleiner Finger taub sowie starke Missempfindungen der Handfläche bei Berührung – wie elektrischer Weidezaun, ganz extrem bei Berührung mit kaltem Metall). Rolandklinik verordnete 4-5x Woche KG und Quengelschiene tgl. mehrmals 10-15 Minuten zu tragen, aber auf keinen Fall über Nacht. Bis Ende November trotz aller Bemühungen weitere Verschlechterung auf gut 100° Krümmung. Daher erneute OP in Rolandklinik am 28.11.12 Revision, Strangresektion, Arthrolyse und teilweise open Palma. Von Anfang an 2 x tgl. KG bis das Blut floss, tgl. Verbandswechsel und 4 Tage Stationär. Bei Entlassung schon leicht Mazeration am Mittelgelenk. Dann alle 2 Tage VW bei meinem Arzt. Am 5.12. Mittelgelenk total offen – man konnte die Sehne sehen. Also wieder Rolandklinik und am 10.12.12 dann Crossover Hauttransplantation von DIII auf DIV und Haut vom Unterarm. Faustschiene über die 2 Finger und 1 Woche stationär mit tgl. VW und bis zum 2.1.13 alle Tage VW bei meinem Arzt. Diesmal gute Wundheilung. Am 2.1.13 wurden die 2 Finger dann in ambulanter OP wieder getrennt. Seitdem alle 2 Tage VW bei meinem Arzt, am 15.1. Fäden ziehen. Jetzt steht der Ringfinger schon wieder 45° gekrümmt, laut Rolandklinik darf ich erst ab nächster Woche KG bekommen und für eine Nachtschiene wäre es noch viel zu früh. Darf meine Finger im Rahmen meines Verbandes bewegen, übe auch viel beugen und strecken und nutze die Hand im Alltag soweit der Verband und Kraft es zulassen. Die Missempfindungen in den Fingern und der Handfläche bestehen weiter. Was kann ich noch tun, damit alles nicht wieder vergebens war? Bin Dankbar für jeden Tipp!! Brauche bei meiner Arbeit beide Hände und bin deswegen seit 18.6.12 krankgeschrieben.

14.01.13 20:20
Emmer 
14.01.13 20:20
Emmer 
Re: Brauche Rat

Liebe Mizzy,

sobald es die Wunde zulässt, würde ich nachts einen FixxGlove Handschuh tragen, um die weitere Krümmung des Fingers zu verhindern u. die schon vorhandene zu reduzieren.

Gruß
Emmer

Zuletzt bearbeitet am 15.01.13 08:50

14.01.13 22:07
whelmut

nicht registriert

14.01.13 22:07
whelmut

nicht registriert

Re: Brauche Rat

Hallo Mizzy,

ich habe Deinen Beitrag gelesen, und kann eigentl. nur antworten, was ich tun würde.

Die Situation ist wohl, dass bei Deiner Hand die Dupuytr. Knoten schnell wachsen.

d. h. ich würde einerseits doch immer wieder Streckübungen machen - vorsichtig dehnen - so wie beim Yoga, ohne viel daran herum zu werkeln - also nicht zackig hand auf zu auf zu ... sondern die Finger einzeln, mit der anderen Hand an den Spitzen etwas ziehend - strecken. Es scheint so zu sein, dass auch beim Bewegen - unvermeidlich - gesetzte mikrofeine Verletzungen - Vernarbungen dann auch wieder zu Dupuytr.Knoten führen.

Also gaaaanz zart dran arbeiten - auf die Streckung achten.

Und dann, sobald die Wunden halbwegs abgeheilt sind würde ich das ganze beim Strahlendoktor vorzugsweise mit Elektronen bestrahlen lassen. Röntgenreiz-Bestrahlung ginge auch. Dies kann das Knoten-Wachstum ziemlich bremsen. ( so wie bei mir !!! und vielen Anderen hier im Forum )

Und - bei mir habe ich festgestellt, dass auch der psychische Zustand eine grosse Rolle spielt .
Das könnte was grösseres ( wie bei mir auch ) sein, da bräuchte man evt Psycholog. Hilfe.

Habe ich grossen Stress mit Kollegen spriessen die Knoten, bei Depressionen und falscher Partnerwahl ebenso.

Alles Gute Dir - ich drück Dir alle Daumen, dass es diesmal zu besseren Ergebnissen führt und Deine Finger so gut wie mögllich werden. Falls Du an mich Fragen hast - einfach hier oder per direkter Mail...

Liebe Grüsse

Helmut





Mizzy:
...45° gekrümmt, laut Rolandklinik darf ich erst ab nächster Woche KG bekommen und für eine Nachtschiene wäre es noch viel zu früh. Darf meine Finger im Rahmen meines Verbandes bewegen, übe auch viel beugen und strecken und nutze die Hand im Alltag soweit der Verband und Kraft es zulassen. Die Missempfindungen in den Fingern und der Handfläche bestehen weiter. Was kann ich noch tun, damit alles nicht wieder vergebens war? Bin Dankbar für jeden Tipp!! Brauche bei meiner Arbeit beide Hände und bin deswegen seit 18.6.12 krankgeschrieben.


Zuletzt bearbeitet am 14.01.13 22:09

31.01.13 19:20
gerdos 

Moderator

31.01.13 19:20
gerdos 

Moderator

Re: Brauche Rat

Versuch einer Erklärung Deiner sensorischen Missempfindungen: Die hatte ich auch nach der PNF in der Fingerspitze bei unerwarteten Kontakten, so leichte Impulse wie bei einem leichten Schlag am Weidezaun. Das war irritierend. Nach 4 Wochen war dieses Phänomen aber verschwunden. Mein Verdacht: Da wurde ein Nerv angepiekst/verletzt/aber nicht durchtrennt, denn dann hättest Du kein Gefühl mehr im Finger. Regeneration von Nervenfasern ist möglich und dauert. Reizsignale sind positive Zeichen.

FixxGlove auf jeden Fall so früh wie möglich und so lange wie nötig (ich trage ihn jede Nacht seit 4 Monaten nach der PNF).

Gutes Besserung.

28.08.13 11:38
Mizzy 
28.08.13 11:38
Mizzy 
Re: Brauche Rat

Hallo,
nach langer Zeit melde ich mich mal wieder, leider mit nicht so guten Nachrichten:
Meine Hand kann ich fast gar nicht mehr gebrauchen. Als ich endlich nach vielen Drängen den Fixglove bekam war die Beugung schon bei ca. 60 Grad und selbst bei zurechtgebogenem Fixglove wurde der Finger immer innerhalb kürzester Zeit weiss und kalt. Habe den Handschuh ähnlich wie Monate zuvor die Quengelschiene mehrmals am Tag für eine halbe Stunde getragen ( wurde so vom Arzt geraten, nur nicht Nachts, wegen der Durchblutungsstörung unter Druck), bekam weiter fast tgl. KG, zwischendurch nochmals Vorstellung in der Handchirurgie der Rolandklinik. Deren Kommentar: da ist nichts mehr zu machen, da gehen wir auch nicht mehr dran, weiter KG um die beiden benachbarten Finger gerade zu halten, aber auch deren Beugung schritt unaufhaltsam voran.War Anfang Februar im Strahlenzentrum in Hamburg. Die meinten, das wäre nichts zum Bestrahlen. Anfang April dann Vorstellung im MVZ Hamburg Boberg: Vorschlag Amputation des Ringfingers, evtl. Versuch einer Arthrodese unter erheblicher Verkürzung des Fingers, aber für OP „Freifahrtschein“ unterschreiben. Dafür muss ich nicht nach Hamburg, den Finger kann mir jeder Chirurg amputieren. Zumal die Hamburger keine verlässliche Zusage zum Verhalten von Mittel- und kleinem Finger machen konnten und zu den immer stärker werdenden Problemen des Neuroms unterhalb des Ringfingers - abhärten war ihre Devise. Im August war ich jetzt bei Neurologin. Diese äusserte sich sehr zurückhaltend zum Thema Amputation und riet auch von einer Revision des Neuroms mehr oder weniger ab. Offiziellen Bericht habe ich aber noch nicht. Da der Gebrauch der linken Hand immer eingeschränkter möglich war, stellte ich Antrag auf GdB, bekam dann sofort 30%, was mir nicht wirklich hilft. Krankenkasse drängte zur Rentenbeantragung – ging superflott: Antrag Anfang Mai, Gutachter Mitte Juni, teilweise EU-Rente seit 15.7., da ich in meinem Beruf nicht mehr arbeiten kann, aber sonst ja fit bin. Hilft mir auch nicht wirklich, bekomme im Moment immer noch das um die Rente gemindertes Krankengeld, aber was mache ich, wenn das ausläuft? In meinem Alter einen Job zu finden, in dem man nur eine Hand braucht und ungelernt ist, sind nahezu aussichtslos. Bin auch in vielen Dingen des alltäglichen Lebens durch die Hand sehr eingeschränkt, wirklich gebrauchen, kann ich nur noch Daumen und Zeigefinger ohne Benutzung der Handinnenfläche, selbst leichtes Tippen auf den Handrücken löst „Stromschläge“ aus. Der Ringfinger selbst ist innen gefühllos und Teile des kleinen Fingers ebenso.
Der Arzt des MDK vermutet einen Behandlungsfehler des 1. Operateurs aufgrund des OP Berichtes der Rolandklinik(2.Operation). Auch andere Ärzte, denen ich mittlerweile meine Berichte zu lesen gegeben habe, meinen, da muss man was machen. Aber ich denke mal, wenns dann an Gutachten geht, hackt eine Krähe der anderen kein Auge aus!
Nun zu meiner Frage: hat irgendjemand schon mal Erfahrungen mit der Schlichtungsstelle der Ärztekammer gemacht? Denn irgendwie muss ich ja mein weiteres Leben absichern, sonst bleibt mir nur Hartz IV zur Rente. Sind nicht wirklich prickelnde Aussichten! Hätte ich dieses Forum nur schon vor der 1. OP gekannt, dann wäre es wohl gar nie zu dieser OP gekommen, sondern ich hätte die PNF machen lassen.

So, nun hoffe ich euch nicht zu sehr gelangweilt zu haben mit meiner Geschichte, aber ich bin wirklich verzweifelt.

Gruss Mizzy

28.08.13 17:22
wach 

Administrator

28.08.13 17:22
wach 

Administrator

Re: Brauche Rat

Hallo Mizzy,

das klingt nicht gut und ist bestimmt nicht einfach für Dich! Ich würde auf alle Fälle zu einer Schlichtungsstelle für Arzthaftpflichtfragen raten. Dieser Weg ist für Patienten praktisch ohne Risiko. Das Ziel wäre eventuelle Arztfehler formal anerkannt und entschädigt zu bekommen. Falls Du mit dem Ergebnis nicht zufrieden bist, kannst Du Dir immer noch überlegen den gerichtlichen Weg zu beschreiten.

Genauso wichtig ist es einen vernünftigen und erfahrenen Handchirurgen zu finden, der wiederum gute Nachbardisziplinen hinzuzuziehen weiß und der bereit ist, Dich langfristig zu behandeln und zu beraten. Wenn Du noch mal operiert werden solltest, dann unbedingt von einem guten Spezialisten, der entsprechend vorsichtig vorgeht.

Alles Gute!

Wolfgang

29.08.13 16:21
Mizzy 
29.08.13 16:21
Mizzy 
Re: Brauche Rat

Hier noch ein paar Fotos meiner "tollen" Hand. Die ersten 3 Fotos sind vom Februar 2013. Die anderen sind der Status quo von gestern.

Datei-Anhänge
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29.08.13 20:31
Emmer 
29.08.13 20:31
Emmer 
Re: Brauche Rat

Hallo Mizzy,

warum wird dein Finger beim Tragen des Fixglove weiß u. kalt? Vielleicht hast du die Metallschiene zu wenig deinem Finger angepasst. Der Handschuh soll ja eigentlich nur den Finger daran hindern in eine entspannte, eingekrümmte Ruhelage zu gehen, in der der Strang allmählich den Finger immer noch mehr nach innen zieht. Der Handschuh soll den Finger nicht od. nicht viel unter Druck od. Zug setzen. Und der Fixglove wirkt erst nach ein paar Stunden. Am Anfang beim Tragen, ich habe ihn praktisch jede Nacht an, tut bei mir eine Stelle etwas weh, weil sie an einem Punkt auf die Metallschine drückt u. das jede Nacht. Nach vielleicht einer, höchstens zwei Stunden drückt der Finger kaum mehr auf diese Stelle, weil der Strang nachgegeben hat. Nach weiteren zwei Stunden drückt der Finger praktisch überhaupt nichtmehr auf diese Stelle. Ich überlege mir einen zweiten Fixglove anzuschaffen, den ich dann nach diesen 4 Stunden anziehe, bei dem ich die Metallschiene etwas gerader lasse, um meinen Finger noch etwas gerader zu bringen. Mein kleiner Finger der linken Hand hat etwa knapp die Krümmung deines kleinen Fingers. Er ist auch schon operiert worden u. auch schon zwei PNF habe ich machen lassen, aber die bringen den Finger nichtmehr gerader. Ich überlege mir deshalb es mal mit einer Strangdurchtrennung zu versuchen, so wie es Stefan schon mal hat machen lassen. Vielleicht wäre das auch etwas für dich.

Gruß
Emmer

31.08.13 21:08
gerdos 

Moderator

31.08.13 21:08
gerdos 

Moderator

Re: Brauche Rat

Meine Erfahrungen mit der Schlichtungsstelle der Ärztekammer (sagt ja schon der Name, nicht "Patientenvertretung") sind so, dass ich bei Behandlungsfehlern künftig nur noch einen Fachanwalt für Medizinrecht konsultieren würde. Wenn Du viel Zeit und Muße hast und ganz fest daran glaubst, dass die neutral ist, kannst Du Dich ja formlos an die Schlichtungsstelle wenden, aber ich wäre da nicht so optimistisch bezüglich der Erwartungen.

Falls Du Dich an einen Anwalt wendest, kläre doch vorher angesichts Deiner finanziellen Situation den evtl. Anspruch auf Prozesskostenhilfe.

03.09.13 14:34
schiks 

Moderator

03.09.13 14:34
schiks 

Moderator

Re: Brauche Rat

Hallo Mizzi,

wenn du vor Gericht gehst und verlierst wird das richtig teuer. Alleine der Gutachter kostet wenigstens 1000 Euro und ist auch ein Arzt. Dazu kommen dann Gerichtskosten, Anwaltskosten ect.

Gehst du vor der Schlichtungsstelle ist dein finanzielles Risiko null.

Ich habe Erfahrungen mit der Schlichtungsstelle Nord und war überrascht wie ernsthaft und gründlich die gearbeitet haben.

Sollte die Schlichtungsstelle zu einen negativen Spruch kommen kannst du immer noch vor Gericht. Allerdings wird dann die Gegenseite den Schlichtungsspruch für sich nützen.

Ich würde zur Schlichtungsstelle gehen, auch wenn deine Chanchen dort vielleicht etwas kleiner sind, darfür ist das Risiko null.

Wie heisst es:
"Vor Gericht und auf hoher See ist mann in Gottes Hand."

schiks

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