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"Nur" Knoten - dauernde Selbstkontrolle macht Angst
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01.02.24 10:55
Stef 
01.02.24 10:55
Stef 

"Nur" Knoten - dauernde Selbstkontrolle macht Angst

Hallo liebes Forum,

ich bin neu hier im Forum und möchte mich (bzw. eher meine Krankheitsgeschichte) kurz vorstellen.

Ich bin 54 Jahre alt und habe im letzten Jahr eine Verdickung in meiner rechten Hand gespürt. Es war aber nur eine ganz kleine harte Stelle, bei der ich mir nichts weiter gedacht habe. Nach einer leichten Corona-Erkrankung im vor zwei Monaten wuchs die Stelle plötzlich auf Erbsengröße an. Meine Hausärztin diagnostizierte sofort MD, ging aber nicht auf den weiteren Verlauf ein. Sie sagt nur, dass der Knoten nicht mehr weggehen wird und ich nichts unternehmen muss. Nach 3 Minuten war ich draußen. Da mich die Sache immer panischer machte, habe ich mir noch einen Termin beim Orthopäden geholt. Das dauerte unendliche vier Wochen. Er schaute nur flüchtig und erwähnte nicht mal den Namen MD sondern titulierte das als Bindegewebskrankheit. Auch hier: da kann man nichts machen und ich soll mir keine Sorgen machen.

Ich habe dann im Internet recherchiert, bin auf diese tolle Seite gestoßen und habe mir das Buch von Reichert/Wach gekauft. Sehr informativ. Mal fühlte ich mich beruhigt, mal wurde ich aber auch panisch. Besonders abends setzt mir die Panik zu, auch wenn ich denke, dass man die Krankheit ja behandeln kann.

Ich bin jetzt ständig dabei, meinen Knoten zu kontrollieren. Und zu schauen, ob sich Stränge bilden. Und das Ganze mehrmals am Tag! Ich bin so ängstlich den Zeitpunkt für eine Bestrahlung zu verpassen. Hinzu kommt, dass ich in vier Wochen nach Goslar umziehe und mir einen neuen Arzt suchen muss. Dort soll es eine Bestrahlungsklinik geben und ich erwäge, mir dort gleich einen Termin zu holen.

Der Knoten verursachte bei mir ein ziemliches Spannungsgefühl und ist auch etwas druckempfindlich. Heute merkte ich, dass diese Beschwerden etwas zurückgehen, nun habe ich Angst, dass dies passiert, weil sich der Knoten auflöst und sich in einen Strang verwandelt. Tatsächlich spüre ich bei der Stelle, an der der Knoten ist, etwas dickliches am Rand. Ob das wirklich so ist oder nur von der umgebenden erhobenen haut kommt, weiß ich nicht...

Dieses Gefühlskino ist furchtbar! Ich wollte das nur mal niederschreiben. Vielleicht hat ja der eine oder die andere ähnliche Erfahrungen.

Liebe Grüße
Stef

01.02.24 15:19
Fiona 
01.02.24 15:19
Fiona 
Re: "Nur" Knoten - dauernde Selbstkontrolle macht Angst

Hallo Stef,
eigentlich beschreiben Sie selbst schon das Problem: "Mehrmals am Tag" kontrollieren Sie Ihren Knoten!
Wahrscheinlich würden Sie sich wohler fühlen, wenn Sie sich zu einer Bestrahlung entschließen und dann das Ganze vergessen könnten. Bevor Sie das "Gefühlskino" krank macht, empfehle ich Ihnen, in Goslar einen Termin bei der Bestrahlungsklinik zu machen und sich dort beraten zu lassen.
Ich habe beide Hände und Füße vor vielen Jahren bestrahlen lassen und habe es nie bereut. Dupuytren und Ledderhose sind für mich jetzt keine Krankheiten mehr, sondern einfach meine "besonderen Merkmale".
Alles Gute wünscht Ihnen
Fiona
(Hier habe ich meine Erfahrungen aufgeschrieben: https://www.dupuytren-online.de/Fiona_st...apie_update.pdf)

02.02.24 13:05
Stef 
02.02.24 13:05
Stef 

Re: "Nur" Knoten - dauernde Selbstkontrolle macht Angst

Lieben Dank für die Antwort Fiona!

Ihr Bericht macht mir Mut.

Ich weiß, dass ich mich verrückt mache. Ich glaube, wichtig ist, dass man handeln kann und das werde ich mit einem Termin in der Strahlenklinik tun. Ich ziehe ja aber erst im März nach Goslar (noch wohne ich in Schleswig-Holstein).

Ich denke immer, dass die Erkrankung so schnell fortschreitet, dass man quasi dabei zugucken kann. Und dass ich dann den "optimalen" Zeitpunkt der Bestrahlung verpasse. Ich habe auch Sorge, dass der Arzt mich in der Klinik abweist, weil es bislang nur ein Knoten (erbsengroß) ist und ich dann später das Nachsehen habe. Ich bin da leider etwas Hypochonder-mäßig unterwegs :-)

Vermutlich sind das alles nur Befürchtungen. Leider nicht so leicht, das abzustellen. Ich werde berichten, wie es weitergeht und danke noch einmal. Es ist ein schönes Gefühl, darüber sprechen (schreiben) zu können und sich nicht allein mit dem "Problem" zu fühlen.

Liebe Grüße und ein schönes Wochenende,
Stef

24.02.24 18:18
filzbluete 
24.02.24 18:18
filzbluete 

Re: "Nur" Knoten - dauernde Selbstkontrolle macht Angst

Hallo Stef,

mir kommt Ihre Panik, was das Erkennen der Krankheit angeht, sehr bekannt vor. Am Anfang dachte ich "Tumore!?! Ich kann meine Hand nicht mehr benutzen!?! Ich werde behindert sein!?!" usw usw. Zum Glück bin ich schnell auf die Seite der Dupuytren Gesellschaft gestoßen mit dieser optimalen Aufklärung. Außerdem habe ich mir noch diverse Clips auf YouTube von Prof. Reichert unter dem Stichwort #gutlebenmitDupuytren angeschaut. Er motiviert zu Lösungen und nicht zum Versinken in Panik.

Es ist leider so, daß sich viele Ärzte nicht mir Dupuytren auskennen. Um so mehr freut man sich auch anderen zu begegnen.
Ich hatte Glück: vor und während der Bestrahlung war ich mit einer Strahlenärztin "gesegnet", die sich auskannte

Trotzdem hatte meine Bestrahlung nur 50% Erfolg. Der eine Knoten ist fast verschwunden, der andere Knoten entwickelt sich sehr sehr langsam weiter. Ich gerate immer wieder in Aufregung, wenn ich einen "Schub" habe. (zucken oder zittern in der Hand, manchmal Krämpfe). Aber auch das beruhigt sich wieder und ich gewöhne mich langsam daran. Bisher sind meine 70 jährigen Hände noch in der Lage viele schöne Babysachen für mein neues Enkelkind zu stricken, häkeln und basteln. Mein Schrebergarten fordert mich zur Zeit im Zurückschneiden der Büsche und Bäume. Auch das geht mit entsprechendem Schutz für die Hände und sehr gutem Handwerkszeug.

Bitte behalten Sie den Mut mit der Krankheit umzugehen und langsam Stück für Stück individuelle Lösungen zu finden.
Man kann , um Prof Reichert zu zitieren, gut leben mit Dupuytren.

Herzlichst

20.03.24 22:17
Stef 
20.03.24 22:17
Stef 

Re: "Nur" Knoten - dauernde Selbstkontrolle macht Angst

Herzlichen Dank für die sehr nette Antwort und das Mut machen!

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