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Vergleichende Studien: Fasziektomie-Nadelfasziotomie-Kollagenase
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25.05.12 17:03
wach 

Administrator

25.05.12 17:03
wach 

Administrator

Re: Vergleichende Studien: Fasziektomie-Nadelfasziotomie-Kollagenase

Der Arzt hat für die Xiapexspritze auch bisher im besten Fall nur ein Trinkgeld bekommen. Die GKV zahlt das Setzen eine Spritze nicht besonders gut. 99% der Kosten entstehen (entstanden) durch das Medikament. Wenn als "nur das Medi" bezahlt wurde, dann ist das praktisch alles gewesen.

Das importierte Medikament sollte keine 2.000 Euro kosten. Ich kenne die Importpreise nicht, aber mehr als 1.300 Euro sollte es eigentlich nicht kosten. 2.000 inkl. Arzthonorar ist schon SEHR teuer. Und wenn man noch mal nachspritzen muss, nochmal 2.000? Da würde ich mir lieber eine PNF machen lassen. Die zahlt die Kasse.

Wolfgang

gerdos:
...
Außerdem ist mir kein Fall bekannt, in dem die vollen Kosten von der GKV übernommen wurden. Ein Forumsmitglied berichtet, dass nur das Medi von der GKV bezahlt wurde.

Als Privatpatient kann man sich also immer noch mit Xiapex (Euro-Apotheken) behandeln lassen. Für mich als GKV-Versicherter würden insgesamt 2.000 Euro fällig.


Zuletzt bearbeitet am 25.05.12 17:03

29.05.12 19:53
petilein 
29.05.12 19:53
petilein 

Re: Vergleichende Studien: Fasziektomie-Nadelfasziotomie-Kollagenase

Der Hintergund sind keine gesundheitlichen Bedenken, sondern das sogenannte AMNOG, ein Gesetz zur Kostendämpfung bei Medikamenten. Nachdem der Gemeinsame Bundesausschuss im April festgestellt hatte, dass für Xiapex kein Zusatznutzen gegenüber der Nadelfasziotomie oder der Operation nachgewiesen wurde, hätte Pfizer nun mit den Versicherungen über der Verkaufspreis verhandeln müssen.

Hallo Wolfgang,

das Argument mit dem Zusatznutzen gegenüber OP oder PNF erscheint mir ziemlich vorgeschoben, Xiapex ist den Krankenkassen wohl eher schlicht zu teuer.

In meinem konkreten Fall hat Xiapex einen Zusatznutzen gegenüber den anderen Behandlungsmethoden gehabt: Die Chirurgen hatten meinen kleinen Finger bereits "abgehakt" - Tendenz also eher Richtung abhacken - und mittels PNF war da auch nichts mehr zu verbessern. Durch Xiapex konnte der Finger wieder deutlich gestreckt werden. Xiapex kann also insbesondere für "Frühgeschädigte" mit Mehrfach-OP eine Behandlungsoption darstellen. Diese Tatsache geht in den Diskussionen wohl etwas unter.

Übrigens: Ich bin ein gesetzlich Versicherter und meine Krankenkasse hat die Xiapex-Behandlung übernommen.

Gruß

Peter

29.05.12 20:08
wach 

Administrator

29.05.12 20:08
wach 

Administrator

Re: Vergleichende Studien: Fasziektomie-Nadelfasziotomie-Kollagenase

Hallo Peter,

natürlich ist den Krankenkassen Xiapex zu teuer, sonst hätte Pfizer auch kein Problem mit dem Preis. Aber Pfizer hat es den Krankenkassen auch leicht gemacht, denn es gibt wirklich keine Studien, die beweisen, dass Xiapex in irgendeiner Situation besser ist als vergleichbare Behandlungsmethoden. Die von Pfizer (und dem Hersteller Auxilium) gelieferten Studien vergleichen immer nur mit Placebo. Mit den entsprechenden Studien kann in Zukunft der Nachweis eines Zusatznutzens von Xiapex (hoffentlich) erbracht werden. Bis dahin zahlen die Kassen nur anerkannte Behandlungsmethoden, wie PNF oder OP. Der Gemeinsame Bundesausschuss hat die Situation bezüglich Xiapex ziemlich ausführlich diskutiert und konnte wahrscheinlich, aufgrund der schlechten Datenlage, gar nicht anders entscheiden.

Das Argument mit dem Zusatznutzen ist nicht vorgeschoben, sondern vom AMNOG vorgeschriebener Teil der Untersuchung. Ein neues Medikament muss entweder einen Zusatznutzen bieten oder es darf nicht teurer sein als vergleichbare Behandlungen. Macht ja auch Sinn, oder?

Wolfgang

petilein:
Hallo Wolfgang,

das Argument mit dem Zusatznutzen gegenüber OP oder PNF erscheint mir ziemlich vorgeschoben, Xiapex ist den Krankenkassen wohl eher schlicht zu teuer.

...

30.05.12 09:31
petilein 
30.05.12 09:31
petilein 

Re: Vergleichende Studien: Fasziektomie-Nadelfasziotomie-Kollagenase

Hallo Wolfgang,

das macht natürlich Sinn, klar.

Den gewünschen Nachweis zu führen erscheint mir nicht ganz einfach- da fehlt die erforderliche Behandlungserfahrung bzw. beisst sich die Katze somit in den Schwanz. Bleibt in unserem Interesse zu hoffen, dass die zuständigen Fachleute hierzu rasch gute Ideen haben.

Gruß

Peter

30.05.12 10:04
wach 

Administrator

30.05.12 10:04
wach 

Administrator

Re: Vergleichende Studien: Fasziektomie-Nadelfasziotomie-Kollagenase

Pfizer bereitet gerade eine europaweite Studie vor. Es wird aber einige Jahre dauern bis Ergebnisse vorliegen. Die Deutsche Dupuytren-Gesellschaft hatte eigentlich geplant eine unabhängige Studie in Deutschland durchzuführen, bei der eine größere Anzahl von Patienten über einige Jahre verfolgt werden sollte um Nebenwirkungen und Rezidivwahrscheinlichkeit bei den verschiedenen Behandlungen zu beobachten. Nachdem Xiapex hier nur noch unter sehr erschwerten Bedingungen erhältlich ist, werden wir diese Studie wohl nicht durchführen können.

In Holland wird bereits eine randomisierte Vergleichsstudie von PNF und OP durchgeführt, bei der die 5-Jahresdaten seit kurzem vorliegen http://journals.lww.com/plasreconsurg/Ab...l_Trial.30.aspx. Die Autoren vergleichen ihre Ergebnisse auch mit Xiapex und finden für Xiapex keine Vorteile bezüglich des Rezidivverhaltens.

Wolfgang

petilein:
Hallo Wolfgang,

das macht natürlich Sinn, klar.

Den gewünschen Nachweis zu führen erscheint mir nicht ganz einfach- da fehlt die erforderliche Behandlungserfahrung bzw. beisst sich die Katze somit in den Schwanz. Bleibt in unserem Interesse zu hoffen, dass die zuständigen Fachleute hierzu rasch gute Ideen haben.

Gruß

Peter

31.05.12 13:31
gerdos 

Moderator

31.05.12 13:31
gerdos 

Moderator

Re: Vergleichende Studien: Fasziektomie-Nadelfasziotomie-Kollagenase

@stefan und wach:

Die medizinischen und pekunären Vorteile liegen doch offensichtlich vor.

1. Die Collagenase hat keine höhere Rezidivquote als die Op.
2. Die Collagenase hat ferner nicht die unangenehmen Begleiterscheinungen und den med. Aufwand wie eine Op.
3. Die Collagenase ist mit max. 2 Sitzungen plus Nachbehandlung die kostengünstigere Variante gegenüber der Op.

Das riecht eher stark nach Einfluss der Handchirurgenlobby, die ihr großes Stück vom Kuchen der M. Dupuytren-Therapien behalten will (36 Eingriffsindikationen pro Jahr).

Und..........wenn ich mir auf der Seite der Betroffenenberichte zur offenen Op die Ergebnisse ansehe, dazu die Bilder, insbesondere die von Stefan durch offene Op.s systematisch zerstörten Hände auf seiner eigenen Hompage, dann erlaube ich mir die Prognose, dass die offene Fasziektomie in einigen Jahren als Kunstfehler, zumindest als anachronistische Methode in die Geschichte der Medizin eingehen wird - ähnlich wie die "Kniegelenkstoilette" und die Entfernung alle Fussnägel bei Nagelpilzbefall.

Ich habe mich übrigens unter der Bedingung der Kostenfreiheit für mich bei Pfizer für weitergehende Studien angeboten.
Sollte ich mit der PNF im September Erfolg haben, erübrigt sich das.

31.05.12 21:00
regina 
31.05.12 21:00
regina 

Re: Vergleichende Studien: Fasziektomie-Nadelfasziotomie-Kollagenase

Heute hat mir meine Freundin aus Wien folgenden Link geschickt:

http://derstandard.at/1336698340175/Dupu...n-krumme-Finger

LG Regina



Ich lade herzlich auf mein Blog ein
http://regifasperlen.blogspot.com/

01.06.12 11:20
Fiona 
01.06.12 11:20
Fiona 
Re: Vergleichende Studien: Fasziektomie-Nadelfasziotomie-Kollagenase

Hallo Regina,
in Österreich scheint Xiapex noch verfügbar zu sein. Aber die Bezahlung durch die Krankenkassen ist dort wohl auch (noch?) nicht geregelt.
Ich bin gespannt, was dein Arzt bei der Nachuntersuchung sagen wird.
Alles Gute
Fiona

01.06.12 12:38
stefan19652 
01.06.12 12:38
stefan19652 

Re: Vergleichende Studien: Fasziektomie-Nadelfasziotomie-Kollagenase

gerdos:
@stefan und wach:

Die medizinischen und pekunären Vorteile liegen doch offensichtlich vor.

1. Die Collagenase hat keine höhere Rezidivquote als die Op.
2. Die Collagenase hat ferner nicht die unangenehmen Begleiterscheinungen und den med. Aufwand wie eine Op.
3. Die Collagenase ist mit max. 2 Sitzungen plus Nachbehandlung die kostengünstigere Variante gegenüber der Op.

Das riecht eher stark nach Einfluss der Handchirurgenlobby, die ihr großes Stück vom Kuchen der M. Dupuytren-Therapien behalten will (36 Eingriffsindikationen pro Jahr).

Und..........wenn ich mir auf der Seite der Betroffenenberichte zur offenen Op die Ergebnisse ansehe, dazu die Bilder, insbesondere die von Stefan durch offene Op.s systematisch zerstörten Hände auf seiner eigenen Hompage, dann erlaube ich mir die Prognose, dass die offene Fasziektomie in einigen Jahren als Kunstfehler, zumindest als anachronistische Methode in die Geschichte der Medizin eingehen wird - ähnlich wie die "Kniegelenkstoilette" und die Entfernung alle Fussnägel bei Nagelpilzbefall.

Ich habe mich übrigens unter der Bedingung der Kostenfreiheit für mich bei Pfizer für weitergehende Studien angeboten.
Sollte ich mit der PNF im September Erfolg haben, erübrigt sich das.

Hi Gerdos,
zu nr 1 rezidive: da kann es doch noch nichtmal annähernd genug zahlen drüber geben. wo hast du das denn her? Auch ist es unlogisch, da bei spritzen die stränge meist nur gedehnt werden und somit eigentlich alles noch da ist wie vorher.

zu nr 2: das ist ja auch nicht schwer. Zum glück ist die pnf quasi genauso harmlos.

zu nr 3 kosten: das ist wohl nicht ganz so. einfache pnf und unkomplizierte strangdruchtrennung über hautschnitt bringen auch nicht die nächste eigentumswohnung. 2 kolagenasespritzen + behandlung liegen/lagen auch bei 3TE. Nur die ganz grosse nummer mit metzgereigeschnipsel, hautrans und krankenhausaufenthalt wird dann lustiger.

Und deine prognose der geschichte: die sind so geschickt, das dauert noch mindestens 200 jahre :-))
VG S.

http://www.dupuytrensche-kontraktur.de

" Wie meine Meinungen zustande kommen? Ganz banal eigentlich: "wenn es riecht wie ein Esel, ieh-ahh macht wie ein Esel und aussieht wie ein Esel, dann ist es auch ein Esel" *Stefan 2012

01.06.12 15:26
regina 
01.06.12 15:26
regina 

Re: Vergleichende Studien: Fasziektomie-Nadelfasziotomie-Kollagenase

Fiona:
Hallo Regina,
in Österreich scheint Xiapex noch verfügbar zu sein. Aber die Bezahlung durch die Krankenkassen ist dort wohl auch (noch?) nicht geregelt.
Ich bin gespannt, was dein Arzt bei der Nachuntersuchung sagen wird.
Alles Gute
Fiona


Hallo Fiona,
durch Andere bin ich erst wirklich aufmerksam geworden.
Meine Schwester hatte mir eine Zeitungsseite des Münchner Merkur Nr. 66, vom 19.3.12 geschickt - Stichwort "Neue Spritze gegen die Wikinger-Krankheit". Ein ganzseitiger Bericht mit Fotos über Behandlungsmöglichkeiten bei Dupuytren konzentriert sich hauptsächlich auf den Experten Prof. Dr. Riccardo Giunta, Chefarzt für Handchirugie am Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, Campus Innenstadt und Großhadern, der die neue Methode zur Behandlung der Handkrankheit vorstellt.
Prof. Giunta schreibt über das Einspritzen des Enzyms bei einer 84jähr. Frau. Er hat bereits 50 Patienten mit dem neuen Mittel behandelt. Im genannten Artikel ist die Rede davon, dass 1 Spritze Euro 300,-- kostet.

Auf der Seite
http://www.klinikum.uni-muenchen.de/Hand...rgie/index.html
ist u.a. ein interessanter Download, wie ich meine.

LG Regina




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