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Adalimumab Injektionen
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19.02.24 17:17
JensF 
19.02.24 17:17
JensF 
Adalimumab Injektionen

Hallo zusammen,
kann man eigentlich schon sagen wann die Studien zur Zulassung von Adalimumab-Injektionen abgeschlossen sein werden und wann dieses Medikament in der Breite zur Verfügung steht?
Ist wahrscheinlich eine Frage für die Glaskugel :-)

Aber vielleicht weiß ja jemand etwas

Viele Grüße
Jens

26.02.24 04:43
wach 

Administrator

26.02.24 04:43
wach 

Administrator

Re: Adalimumab Injektionen

ich glaube nicht, ass es schon einen Terminplan für eine deutsche Zulassung für die Behandlung von Morbus Dupuytren gibt. Das Medikament als solches ist bei uns schon lange zugelassen (ist übrigens angeblich das Medikament mit dem weltweit höchsten Umsatz), die Anwendung ist aber meist bei Rheuma/Darmentzündung/Autoimmunerkrankungen.

Man könnte es also heute schon "off label" einsetzen. Allerdings würde die Krankenkasse dann die Kosten wahrscheinlich nicht übernehmen und das Medikament ist recht teuer (ein Biologikum). Ob die Krankenkassen die Kosten jemals erstatten werden, ist unklar. Die Wirkung des Medikaments ist wahrscheinlich nur vorübergehend. Es macht Knoten weicher, aber heilt die Krankheit nicht, auch nicht an der Einspritzstelle. Meine Vermutung ist, dass der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) möglicherweise keinen Zusatznutzen feststellen wird und deshalb die Anwendung bei Morbus Dupuytren nicht recht in die Gänge kommen wird. Das war auch bei Xiapex schon so, das Kontrakturen behandelt, aber nicht wirksamer, jedoch viel teurer als eine Nadelfasziotomie ist Es wird heute nur noch in den USA vertrieben,

Wolfgang

01.03.24 16:26
JensF 
01.03.24 16:26
JensF 
Re: Adalimumab Injektionen

Vielen Dank für die leider nicht sehr optimistisch klingende Antwort. Aber so ist es leider (bzw. so wird es wahrscheinlich sein).
Vielleicht gibts ja in Zukunft, neben der Strahlentherapie, noch eine gute weitere Therapie für ein frühes Stadium.
Schönen Frühliingsanfang
Jens

18.06.24 19:43
Rainer60 
18.06.24 19:43
Rainer60 
Re: Adalimumab Injektionen

Soweit ich das verstanden habe, wurden die Studien beendet. Zumindest hat sich das Oxford Team aufgelöst, und mehr als die 2b-Phase ist derzeit nicht zu erwarten.
Ich fürchte, dass das wieder an den Krankenkassen liegt, die einseitig Operationen pushen und andere Heilmethoden nicht unterstützen. Meiner Meinung nach ein sehr seltsames Verhalten der Kassen, so wurde auch Xiapex sehr erfolgreich unterdrückt und nahezu eingestellt.
Kommt mir so vor als gäbe es eine Lobby der Chirurgen.

Gruß
Rainer

18.06.24 20:41
wach 

Administrator

18.06.24 20:41
wach 

Administrator

Re: Adalimumab Injektionen

Den Grund, warum die Adalimumab-Studien nicht fortgeführt werden (?), kenne ich nicht, aber ich glaube nicht, dass die Krankenkassen damit etwas zu tun haben. Die Krankenkassen kommen erst ins Spiel, wenn bei uns eine Zulassung bentragt wird und der Preis des Medikaments festgelegt wird. Ich vermute, dass der Hersteller der Anwendung ür Dupuytren keine große Zukunft gegeben hat und deshalb die finanzielle Unterstützung gebremst hat. An dem Medikament ist so viel verdient, dass die Finanzierung einer Phase 3 Studie wahrscheinlich leicht möglich gewesen wäre - wenn der Hersteller es will. Auf der website https://180lifesciences.com/fibrosis-anti-tnf-program/ steht übrigens nichts, dass die Studien eingestellt werden, sondern ein Marketing-Plan für die Anwendung bei M. Dupuytren.

Xiapex wurde nicht von den Krankenkassen unterdrückt. Der Preis war nur - verglichen mit einer in der Wirkung sehr ähnlichen Nadelfasziotomie - viel zu hoch. Der Hersteller von Xiapex hat daraufhin beschlossen das Medikament nur noch in den USA zu vertreiben, wo er problemlos das 3-fache abrechnen kann. An den Chirurgen lag es auf keinen Fall, unter denen gab es viele Xiapex-Fans.

Wolfgang

Rainer60:
Soweit ich das verstanden habe, wurden die Studien beendet. Zumindest hat sich das Oxford Team aufgelöst, und mehr als die 2b-Phase ist derzeit nicht zu erwarten.
Ich fürchte, dass das wieder an den Krankenkassen liegt, die einseitig Operationen pushen und andere Heilmethoden nicht unterstützen. Meiner Meinung nach ein sehr seltsames Verhalten der Kassen, so wurde auch Xiapex sehr erfolgreich unterdrückt und nahezu eingestellt.
Kommt mir so vor als gäbe es eine Lobby der Chirurgen.

Gruß
Rainer


Zuletzt bearbeitet am 18.06.24 20:48

18.06.24 23:11
Rainer60 
18.06.24 23:11
Rainer60 
Re: Adalimumab Injektionen

wach:
Auf der website https://180lifesciences.com/fibrosis-anti-tnf-program/ steht übrigens nichts, dass die Studien eingestellt werden, sondern ein Marketing-Plan für die Anwendung bei M. Dupuytren.

Xiapex wurde nicht von den Krankenkassen unterdrückt...


Ich hatte an die Studiengruppe eine mail geschickt, und man hat mir mitgeteilt, dass die Studien beendet sind. Und irgendwo habe ich gelesen, dass es niemand gibt, der das Fortführen möchte.

Und für Xiapex hat mir ein Handchirurg beim Beratungsgespräch erklärt, dass alle europäischen Krankenkassen die Kostenübernahme dafür abgelehnt haben, weil sie mit der herkömmlichen Handchirurgie günstiger fahren. Es wurde dabei (was unüblich ist) Chirurgie mit medikamentöser Behandlung verglichen. Seltsam auch, dass man die meisten Hintergrund-Infos darüber nur auf englisch bekommt.

Das Medikament ist inzwischen auch in den USA kaum noch zu beziehen. Dafür gibt es jetzt Xiaflex, aber nur in Österreich(?), so ganz verstehe ich das aber auch nicht.

Zuletzt bearbeitet am 18.06.24 23:13

19.06.24 08:36
wach 

Administrator

19.06.24 08:36
wach 

Administrator

Re: Adalimumab Injektionen

Vielleicht ist das ein Missverständnis und es wurde für Adalimumab nur die Phase 2 Studie abgeschlossen?

Zu Xiapex: Xiapex und Xiaflex sind das gleiche Medikament. In Europa wurde es als Xiapex verkauft, in den USA schon immer als Xiaflex. Das hatte rechtliche Gründe, inhaltlich ist sind die Medikamente identisch. Xiapex/Xiaflex ist weiterhin in Deutschland zugelassen, kann auch für Dupuytren verwendet werden. Das Problem ist nur, dass es keine Bevorratung mehr in Europa gibt, es also jedesmal sehr teuer über Kühlkette aus den USA und zu USA-Preisen importiert werden muss. Das zahlen die Krankenkassen dann - meiner Meinung nach zurecht - nicht. Der Grund. warum in Europa (und im Rest der Welt, außer den USA) Xiaflex/Xiapex nicht mehr vertrieben wird, ist die Gewinnmaximierung des Herstellers. Er ist nicht bereit in Europa einen niedrigeren Verkaufspreis zu akzeptieren und verkauft es lieber teuer in den USA, z. B. für Cellulitis. Das ist eine rein kommerzielle Entscheidung und schade für die deutschen Dupuytren-Patienten. Zum Glück gibt es mit der Nadelfasziotomie https://www.dupuytren-online.de/dupuytre...senperforation/ eine genauso wirksame, konstengünstigere Alternative, die zudem noch weniger Nebenwirkungen hat und von den Kassen bezahlt wird. Ich finde es richtig, dass die Krankenkassen auf ihre Kosten schauen, letztlich zahlen wir das über unsere Beiträge. Ausführliche deutsche Informationen zu Xiapex, auch über die Bewertung durch den Gemeinsamen Bundesausschuss, findest du übrigen zum Beispiel auf https://www.dupuytren-online.de/dupuytren-collagenase/ .

Zur Zeit laufen Zulassungsstudien für ein neues Kollagenase-Medikament eines anderen, europäischen Herstellers, das prinzipiell den gleichen Ansatz verfolgt wie Xiapex, aber wirksamer sein soll, weniger Nebenwirkungen haben und billiger werden soll. Mal sehen, ob es am Ende auch so sein wird. Die Zulassung dauert sicher noch ein paar Jahre.

Zuletzt bearbeitet am 19.06.24 08:38

19.06.24 11:03
Rainer60 
19.06.24 11:03
Rainer60 
Re: Adalimumab Injektionen

wach:
Zum Glück gibt es mit der Nadelfasziotomie https://www.dupuytren-online.de/dupuytre...senperforation/ eine genauso wirksame, konstengünstigere Alternative, die zudem noch weniger Nebenwirkungen hat und von den Kassen bezahlt wird.

Schön wärs, theoretisch ist die Nadelfasziotomie zwar eine Kassenleistung, aber in der Praxis gibt es eigentlich keine damit erfahrenen Ärzte mit Kassenzulassung. Die von mir ausgesuchten ersten 4 Ärzte der hier kursierenden Liste rechnen entweder nur privat ab oder haben aufgehört zu praktizieren.

Also habe ich faktisch nur die Wahl, alles komplett selbst zu bezahlen oder die Hand aufschneiden zu lassen. Sorry, von einer Krankenkasse erwarte ich mir etwas mehr. In Frankreich ist das alles kein Problem, warum bei uns?

19.06.24 11:24
wach 

Administrator

19.06.24 11:24
wach 

Administrator

Re: Adalimumab Injektionen

Stimmt, die Kassen zahlen für die Nadelfasziotomie sehr schlecht, aber auch privat abgerechnet sollte sie nicht sehr teuer sein. was hätte den der Arzt verlangt (ohne Namensnennung ...)

Welche Ärzte der Liste praktizieren denn nicht mehr? Wir bekommen leider manchmal keine Meldung, wenn jemand aufhört zu praktizieren.

19.06.24 11:48
Rainer60 
19.06.24 11:48
Rainer60 
Re: Adalimumab Injektionen

wach:
Stimmt, die Kassen zahlen für die Nadelfasziotomie sehr schlecht, aber auch privat abgerechnet sollte sie nicht sehr teuer sein. was hätte den der Arzt verlangt (ohne Namensnennung ...)

Welche Ärzte der Liste praktizieren denn nicht mehr? Wir bekommen leider manchmal keine Meldung, wenn jemand aufhört zu praktizieren.

Dr. Linnenbaum in Bielefeld ist wohl nicht mehr dabei. Die Mindestkosten zur Behandlung eines Strangs liegen bei ca.450 €, alles in allem müsste ich wohl mit ca. 600€ rechnen. Ich habe bisher keine Praxis mit ausreichend Erfahrung in der Nadelfasziotomie gefunden, die eine Kassenzulassung hat. Mein Orthopäde wusste nicht mal, dass es das gibt. Das ist die traurige Realität in Deutschland.

Zuletzt bearbeitet am 19.06.24 11:49

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