Hallo Forum,

es ist zwar schon ein Jahr her, aber ich wollte unbedingt hier noch kurz meine Erfahrungen niederschreiben, die bei der Dupuytren-Behandlung am Bodensee gemacht habe. Ich habe hier vor der Operation sehr viel gelesen, daher ist das nur gerecht, wenn ich auch etwas beitrage. Deswegen habe ich mich hier heute registriert.

Heute bin ich 58, männlich. Ich litt sei Anfang der 80er Jahre an Morbus Dupuytren am kleinen Finger der linken Hand, ohne zu wissen was das überhaupt ist.
Anfangs war natürlich nur eine leichte Geschwulst unterhalb des kleinen Fingers zu bemerken.
Diese Geschwulst vergrößerte sich im Laufe der Jahrzehnte und zog den Kleinen Finger immer weiter nach unten.
Ab den 2000er Jahren bekam ich den kleinen Finger nicht mehr gerade. Seit 2013 war er um 90° nach unten bebogen.

Erst das Internet hat mich dann auf die Spur gebracht, um was für eine Krankheit es sich handelt.
Auf der Suche nach einem Chirurgen hier am Bodensee Ende 2015, der mir den Finger mithilfe der Perkutanen Nadelfasziotomie operieren sollte, stieß ich auf die Handchirurgieabteilung der Klinik Friedrichshafen Manzell.

Dort ist Herr Dr. Ruggaber der leitende Arzt. Der empfahl mir eine komplette Handoperation. Ich wollte jedoch lediglich eine Perkutane Nadelfasziotomie, deren Einsatz wesentlich schneller geht und auch billiger ist. Ich bin nämlich Selbstzahler.
Ein Operationstermin wurde mir Anfang 2016 im Krankenhaus Tettnang gegeben, wo der doch recht kleine Einsatz stationär behandelt werden sollte mit ortlicher Betäubung des gesamten linken Armes. Das erfuhr ich erst am Operationstag. Damit war ich nicht einverstanden und habe den Termin platzen lassen und das Krankenhaus Tettnang fluchtartig verlassen.
Ich möchte nicht die Kompetenz von Herrn Dr. Ruggaber schmälern, er ist bestimmt ein anerkannter Chirurg, aber ich fürchte, wenn er das Wort "Selbstzahler" hört, funkeln die Eurozeichen in seinen Augen.

Handchirurgen sind hier am Bodensee nicht breit gestreut, und doch fand ich noch einen Chirugen, ebenfalls in Friedrichshafen.
Dr. Richter machte eine Voruntersuchung, gab mir einen Termin 3 Tage später und operierte dann ambulant mit einer örtlichen Betäubung in den kleinen Finger und der von mir gewünschten Nadelfasziotomie. Schmerzen hatte ich einen Tag lang an der operierten Stelle. Schmerzmitel habe ich nicht genommen.
Auf Empfehlung von Herrn Dr. Richter habe ich drei Monate nach der Operation einen Handschuh von "Fixx-Glove" (~70 Euro) getragen um den Finger in Form zu halten. Es gab noch eine Nachuntersuchung, und dann war die Sache erledigt.
Die Operation kostete mich Anfang 2016 424,42 Euro mit dem üblichen 2,3-fachen Satz für Selbstzahler.

Heute (Anfang 2017) ist der kleine Finger immer noch 100% gerade; ich kann ihn sogar überschränken wie den gesunden Finger der rechten Hand. Es gibt keinerlei Funktionseinschränkungen. Die Narbe ist noch ein bisschen zu sehen, stört mich aber nicht sonderlich. Ich trage heute noch den Fixx-Glove-Handschuh wochentags (wochennachts:-) Nicht weil ich es muß, sonder weil ich mich daran gewöhnt habe und er auch überhaupt nicht sört. Ich habe das Metallteil innerhalb des Handschuhs etwas nach oben gebogen, damit der kleine Finger mehr als gerade steht. So will ich einem Rezidiv entgegenwirken.

Hier die Adresse meines Handchirurgen am Bodensee
Dr. med. Ralf Richter
Länderöschstr. 30
88046 Friedrichshafen / Kitzenwiese

Ich bedanke mich bei Euch, dass ich in diesem Forum viel lesen und lernen durfte und hoffe dass meine Erfahrung einigen Betroffenen hilft.

Liebe Grüße

Manu