Hallo zusammen,

vor 3 Wochen waren wir im Urlaub. Dort trat bei mir nach einiger Zeit ein Schmerz in meinem rechten Ringfinger auf. Ich stellte fest, dass ich den Finger nicht mehr strecken konnte. Wenn ich ihn versehentlich streckte schmerzte es sehr stark, auch in der Handinnenfläche. Ich schob es auf eine Fehlhaltung des Tablets o.ä. und konnte es mir nicht recht erklären, dachte aber, es würde wieder besser werden. Habe dann entzündungshemmende Schmerzmittel eingenommen und eine Dyclo Salbe darauf geschmiert.
Nachdem sich keine Veränderung einstellte, war ich vor ein paar Tagen bei meinem Hausarzt. Der diagnostizierte eine Dupuytren Kontraktur.
Jetzt habe ich mich ein wenig damit beschäftigt und gelesen, dass die Krankheit zumeist schmerzfrei sei. Jetzt bin ich etwas verunsichert. Er sagte mir auch, ein Handchirurg sei noch nicht notwendig. Hier habe ich aber gelesen, dass frühe Behandlung wichtig sei.
Ich werde mir also weitere ärztliche Meinungen einholen und freue mich hier Adressen zu finden.

Ich würde gern wissen, ob Ihr auch so starke Schmerzen bei Streckung habt?
Ärzte/Praxen in NRW sind aufgeführt. Gibt es eine Empfehlung/Experten (ggfs im Bergischen Land?)

Vielen Dank für euer Feedack. Ich bin gespannt was hier noch so herausfinden werde.

Mit freundlichen Grüßen
Matthias

Hallo,

ohne Gewähr und Untersuchung möchte ich meinen, dass es sich um einen sog. "Schnappfinger" handelt.
Dabei sind die Beugesehnen durch eine nicht-bakterielle Entzündung verdickt und haben Probleme, bei der Streckung durch einen Tunnel zu gleiten, dessen Dach das 1. Ringband bildet.
Ist dies der Fall und die Erkrankung erst kurzfristig, kann man sie medikamentös behandeln - ansonsten durch einen ambulanten Eingriff der ca. 5-6 min. dauert.

Dies ist eine wichtige Differenzialdiagnose zu einem M. Dupuytren im Knotenstadium: Man kann auch beim "Schnappfinger" einen Knoten tasten, der sich jedoch beim passiven Bewegen des Fingers mitbewegt. Ein "Dupuytren'scher" Knoten würde sich nicht mitbewegen, da er mit der Haut verwachsen ist.

Komplizierter wird es, wenn eine Koinzidenz von einem "Dupuytren'schen" Knoten und einem Schnappfinger besteht.
Dann sollte man unbedingt eine konservative Therapie des Schnappfingers probieren, denn bei einer OP in diesem Bereich kann der "Dupuytren'sche" Knoten plötzlich beginnen zu wachsen und einen Strang ausbilden, was ich bei beratungsresistenten Patienten schon erlebt habe. Dann ist die Zweitoperation schon aufwändiger.

Das Geschriebene zeigt mögliche Szenarien.
Ohne eine Untersuchung kann ich natürlich nichts verbindlich beantworten.

Sie benötigen einen Arzt, der sich mit dieser Problematik gut auskennt und mit Ihnen die richtige Entscheidung trifft!

J. Carls ( wwww.Carls-j.de )

Zuletzt bearbeitet am 05.06.22 15:44