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Routine-OP mit Komplikationen?
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21.11.21 20:00
Trommler2021 
21.11.21 20:00
Trommler2021 
Routine-OP mit Komplikationen?

Hallo liebe Forum-Mitglieder,

erstmal bin ich dankbar über diese Möglichkeit des Austauschens, u.a. für einen wie mich, der nicht weiß, wo die Reise hin geht!

Vor 6 Wochen habe ich mich, gegen den Rat eines erfahrenen Handchirugen, der leider keine Kapazitäten frei hatte, in einem Zentrum, anstatt wie empfohlen in ein Fachkrankenhaus zu gehen, entschieden!

Die OP verlief zunächst, soweit wie der Patient das beurteilen kann gut und 5 Tage später fing die Physiotherapie an.

Info von der chirugischen Praxis, Schmerzmittel (Ibu) nach Bedarf, im Nachhinein sehr relativ!

Erst nur vorsichtige Streckübungen über Handballen u. kl. Finger, Narbenverschiebbarkeit und Pinzettengriff.
Großes Dehnen u. Strecken des kleinen Fingers war auch wegen der Verschorfung noch nicht möglich und leider war es auch kein spezieller Handtherapheut.

Info von dem Therapheuten, weiter Ibu nehmen und antisept. Salbe

Erneute Vorstellung beim behandelnden Chirugen, mit Bitte um Draufsicht, da die Wunde am Mittelgelenk immer wieder aufreisst (ich soll den Finger ja strecken u. leichtes Nachbluten ist normal!).

Danach habe ich den Physio gewechselt/ Handtherapheut der Akademie f. Handrehabilitation. Der ging schon beherzter zur Sache und hat beim 2. Termin mir meine Hausaufgabe zeigen wollen und unter kurzem großen Schmerz den kleinen Finger in die Hand gedrückt.
Andere Meinungen gehen dahin, das man bei den Übungen noch normal Atmen sollte, also nur bis zum Schmerz und 30 Sek. halten.

Info von Diesem Therapheuten, kein Ibu nehmen!

Während der ganzen Zeit der Genesung, muss alle 4 Finger morgens ca. 20 Min. mobilisiert werden und der kleine Finger ist oberseitig auf der Haut am Mittelgelenk oft sehr berührungsempfindlich.

Nun zu guter letzt bat ich beim ersten Handchirugen meiner Wahl um eine Zweitmeinung, vielleicht ist der Verlauf ja doch normal, da es ja einige Monate dauert.

Sein Urteil war für mich aber schockierend, falsche Schnittführung über das Grundgelenk "jetz ist das Kind in den Brunnen gefallen"!

Hier wird wohl eine gr. Nachbehandlung erforderlich (und es heisst doch man sollte die OP nur einmal über sich ergehen lassen).

Meine Frage ist jetzt, in welchem Umfang es jetzt akut weiter geht, mehr Physio und Ergo, ist jetzt die Narbenbehandlung das wichtigere...

Sorry, aber ich bin ein bisschen Durch!

Danke für ein paar Rückmeldungen

(Im Anhang ein paar Bilder)

22.11.21 08:11
wach 

Administrator

22.11.21 08:11
wach 

Administrator

Re: Routine-OP mit Komplikationen?

Hallo Trommler,

tut mir leid, dass du nach der OP Probleme hast! Deine Sorgen sind natürlich verständlich, aber es ist schwer zu raten. Da kann eigentlich nur ein guter Handchirurg raten. Ob die Schnittführung so unglücklich ist, kann ich als Laie nicht beurteilen. Aber es gibt verschiedene Schnittführungen und deine sieht - für mich - ein bisschen aus, wie damals bei meiner OP, also vielleicht nicht so völlig falsch. Die Schnitte werden normalerweise so gelegt, dass die Narbenkontraktur (Narben ziehen sich immer zusammen) nicht zu einer Fingerkontraktur führt. Schlecht wäre zum Beispiel ein gerade Schnitt vom Finger in die Handfläche.

Ob eine weitere OP mit weiteren Schnitten und Narben deinen Finger besser machen würde, kann ich nicht beurteilen.

Ich persönlich würde weiter Physio machen, aber nicht so heftig, dass die Haut reißt oder die Schmerzen sehr schlimm sind. Lieber immer wieder mit Ausdauer üben. Auf Schmerzmittel würde ich möglichst verzichten, weil sie auf die Dauer Nebenwirkungen haben. Die Narbenbildung kann man zum Beispiel mit Contractubex und Massage etwas beeinflussen. Ob nach 6-7 Wochen noch viel zu verbessern ist, kann ich nicht beurteilen.

Deine Hand scheint im Grundgelenk des kleinen Fingers eigentlich ganz gut geworden zu sein. Das Mittelgelenk ist immer noch gekrümmt. Das wird mit Physio auch nicht weggehen. Wenn dich diese Krümmung nicht allzu sehr stört, würde ich sie lassen. Krümmungen im Mittelgelenk des kleinen Fingers sind schwerer zu beheben als anderswo. Mein kleiner Finger sieht ähnlich aus und ich komme gut damit zurecht.

Eine holländische Firma entwickelt zur Zeit eine dynamische Fingerschiene mit der du - mit viel Geduld - vielleicht den kleinen Finger ohne OP noch besser begradigen könntest. Du kannst dir die Bilder am Ende dieser Seite mal ansehen https://www.dupuytren-online.de/dupuytren_schiene.html . Aber es dauert wohl noch einige Zeit bis das Produkt marktreif ist.

Insgesamt würde ich mir nicht zu große Sorgen machen. Eine Dupuytren-OP ist ein größerer Eingriff in die Hand und die braucht Zeit wieder funktionell zu werden. "Wie neu" wird eine Hand nach einer OP nie wieder, wegen der Narben. Aber wenn die Finger wieder funktionieren, gewöhnt man sich an die neue Situation.

Alles Gute

Wolfgang

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