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Wie geht es weiter ?
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03.05.18 19:39
BeRe 
03.05.18 19:39
BeRe 
Wie geht es weiter ?

Vor ca. 2-3 Monaten haben sich bei mir an beiden Händen Knoten entwickelt.

Durch die Infos hier im Forum, danke noch an das Forum :) konnte ich mich mit der Thematik auseinandersetzen.

Mittlerweile habe ich alle Therapeuten, welche hierfür in Frage kommen, aufgesucht.

1.)
Heilpraktiker ( ich weiss, es liegen keine Ergebnisse vor bzw. wird hier skeptisch gesehen )

Hierfür habe ich eine mir persönlich bekannte Heilpraktikerin besucht. Sie hat mir erzählt, das Dupuytren
im Anfangsstadium behandelt werden kann ( warum sollte Sie mich anlügen ? ).
Da es noch im Anfangsstadium ist und aktuell noch kein Handlungsbedarf ist, habe ich den Versuch vor ca. 2 Wochen
gestartet. Ich will mir nicht selber den Verwurf machen, das ich es nicht versucht habe. Lt. Ihrer Aussage sollte man nach ca. 2 Monaten was merken.
Zusätzlich massiere ich sehr oft die Knoten. Tagsüber sind sie weich, morgens wieder hart.

2.)
Strahlentherapeutin
Sie hat mir das erzählt, was hier auch im Forum zu lesen ist. Die Strahlendosis ist 22 ( ?? ) was abhängig von der Krebsart
nur ein Bruchteil an Bestrahlung ist. Erfolg kann sie nicht 100 % versprechen, aber Aussichten sind gut. Nebenwirkungen minimal. Bestrahlen sollte man, wenn Schmerzen vorhanden sind bzw. die Knoten Probleme machen.
Von der Therapie vom Heilpraktiker hat sie nicht gehalten aber ich soll sie informieren, falls es hilft.

3.)
Handchirurg
Der Handchirurg operiert einmal in der Woche Dupuytren, also ca. 50 im Jahr. Denke mal, das er erfahren ist.
Er gibt mir Recht, das die OP nur von einem Fachmann durchgeführt werden soll.

Vom Heilpraktiker hält er nicht viel, erwähnt aber auch, das es wenig Studien gibt. er möchte auch informiert werden hierüber und gibt mir Recht, das ich den Versuch über diesen Weg unternehme.

Die Strahlentherapie und PNF sieht er skeptisch. Seine Meinung ist, wenn die Strahlentherapie nicht anschlägt und
hinterher operiert werden muss, kann das zu Problemen führen.
Zur PNF meinte er, das er dann was durchtrennen muss, aber nicht genau dabei beobachten kann, was er macht. Bei einer OP sieht er genau was er macht. Er meinte, er müsste dann "blind" in der Hand rumstochern.

Die OP sieht er als unproblematisch an.

Den Weg, den ich im Moment gehe, also Versuch über die Schiene Heilpraktiker und abwarten findet er richtig auch
unter der Prämisse, das es zu einem Stillstand kommen kann.

03.05.18 21:11
Carls 
03.05.18 21:11
Carls 
Re: Wie geht es weiter ?

Den Aussagen des Handchirurgen kann ich nur fast vollständig zustimmen. Mit der Strahlentherapie hat man insbesondere im Knotenstadium gute Ergebnisse.
Zur Frage, warum die Ihnen bekannte Heilpraktikerin "lügen" sollte kann 2 gewichtige Gründe haben:
1.) Sie möchte Geld verdienen
2.)Sie weiß nicht, dass es sich bei einem M.Dupuytren um einen gutartigen Tumor des Bindegewebes handelt. Das wiederum kann an der grenzwertigen Ausbildung liegen:

Als Heilpraktiker (als Begriff zu Beginn des 20. Jahrhunderts aufgekommen und 1928 allgemein eingeführt) wird in Deutschland bezeichnet, wer die Heilkunde berufs- oder gewerbsmäßig ausübt, ohne als Arzt oder Psychologischer Psychotherapeut approbiert zu sein (§ 1 des seit 1939 bestehenden Heilpraktikergesetz). Vom Arzt unterscheidet ihn, dass für ihn keine Ausbildung vorgeschrieben ist. Seine Befugnisse sind durch Gesetze und Verordnungen gegenüber denen des Arztes eingeschränkt. Voraussetzungen für die Erlaubnis sind nach § 2 der ersten Durchführungsverordnung zum Heilpraktikergesetz (HeilprGDV 1) ein Mindestalter von 25 Jahren, ein Hauptschulabschluss, die gesundheitliche Eignung und die „sittliche Zuverlässigkeit“, die durch ein ärztliches Attest bzw. ein polizeiliches Führungszeugnis nachgewiesen werden können. Zur Erlangung der Erlaubnis muss sich der Antragsteller ferner einer schriftlichen und mündlichen Überprüfung seiner Kenntnisse und Fähigkeiten unterziehen, um festzustellen, ob der Stand der Kenntnisse und Fähigkeiten keine Anhaltspunkte dafür bietet, dass eine heilkundliche Tätigkeit durch ihn zu Schäden an der menschlichen Gesundheit führen könnte. (Ein Heilpraktiker muss nach deutschem Gesetz nur nachweisen, dass er keinen Schaden anrichtet! Dies basierend auf nationalsozialistischen Gesetzen, um die "wertvolleren Ärzte", die für den Krieg geplant waren, zu entlasten - also Notlösung für die Zivilbevölkerung). Die Qualität der Ausbildung unterliegt keiner staatlichen Aufsicht. Heilpraktiker unterliegen, im Gegensatz zu Ärzten, Psychotherapeuten, Berufspsychologen oder anderen Heilberufen mit staatlich anerkannter wissenschaftlicher Abschlussprüfung, nicht der strafrechtlichen Verschwiegenheitspflicht (§ 203 StGB). Das Zeugnisverweigerungsrecht nach § 53 StPO, wie es unter anderem für Ärzte, psychologische Psychotherapeuten und Geistliche in ihrer Eigenschaft als Seelsorger gilt, erstreckt sich somit nicht auf Heilpraktiker. Kritiker bemerken, dass von Heilpraktikern häufig als sanft bezeichnete Maßnahmen, deren Wirksamkeit nicht nachgewiesen ist, vor medizinisch nachgewiesen wirksamen Therapien bevorzugt würden. Da dem Heilpraktiker der Zugang zu verschreibungspflichtigen Medikamenten verwehrt ist und diese auch häufig aus Überzeugung abgelehnt werden, werden meist Behandlungsmethoden ohne wissenschaftlich nachgewiesenen Nutzen angewendet. Alternative Behandlungskonzepte wie beispielsweise das Pendeln, Irisdiagnostik, Angewandte Kinesiologie, Homöopathie oder die anthroposophische Medizin würden häufig auch bei schwerwiegenden Erkrankungen ohne adäquate Aufklärung eingesetzt, selbst wenn eine Heilung durch eben jene Methoden extrem unwahrscheinlich erscheine.
In diesem Zusammenhang wird das aus der Zeit des Nationalsozialismus stammende Heilpraktikergesetz in Deutschland zunehmend kritisiert. Der Hauptvorwurf lautet: „Heilpraktiker dürfen praktizieren, ohne eine entsprechende Qualifikation nachweisen zu müssen." Daher sei eine Gesetzesänderung dringend angeraten.

04.05.18 08:54
BeRe 
04.05.18 08:54
BeRe 
Re: Wie geht es weiter ?

Vielen Dank für die Antwort,

mit der Therapie durch die Heilpraktikerin bin ich auch skeptisch, möchte mir aber persönlich nicht den Vorwurf
machen das ich es nicht versucht habe. Da im Moment noch kein dringender Handlungsbedarf ist versuche ich es
halt.

Sie haben geschrieben, das Sie mit den Aussagen des Handchirurgen fast komplett einverstanden sind.
Kann ich das so deuten, das er mit der Aussage bezogen auf die PNF ihrer Meinung ist?

Wie sehen Sie die Gefahr, wenn eine Strahlentherapie gemacht wird, die ja zu 70-80 % erfolgreich ist und
es doch irgendwann zu einer OP kommt ? Kann es dann, wie der Handchirurg angedeutet hat, zu Problemen kommen ?

mfg
Bernd

04.05.18 19:55
Carls 
04.05.18 19:55
Carls 
Re: Wie geht es weiter ?

BeRe:
Vielen Dank für die Antwort,
mit der Therapie durch die Heilpraktikerin bin ich auch skeptisch, möchte mir aber persönlich nicht den Vorwurf
machen das ich es nicht versucht habe. Da im Moment noch kein dringender Handlungsbedarf ist versuche ich es
halt.
Sie haben geschrieben, das Sie mit den Aussagen des Handchirurgen fast komplett einverstanden sind.
Kann ich das so deuten, das er mit der Aussage bezogen auf die PNF ihrer Meinung ist?
Wie sehen Sie die Gefahr, wenn eine Strahlentherapie gemacht wird, die ja zu 70-80 % erfolgreich ist und
es doch irgendwann zu einer OP kommt ? Kann es dann, wie der Handchirurg angedeutet hat, zu Problemen kommen ?

Hallo,
bei Heilpraktikern wäre ich auch extrem skeptisch. Dort bezahlen sie privat. Wenn sie einen vertrauenswürdigen und guten Arzt haben, was glauben sie, was der mit derselben Menge Geld bei Ihnen nachgewiesen Wirksames machen könnte!

Eine PNF ist bei einem erfahrenen Arzt eine schnelle Sache mit dem wesentlichen Nachteil, dass relativ kurzfristig Narben in der TIEFE und Rezidive - manchmal schon nach einem 1/2 Jahr - entstehen. Im Fingerbereich sollte man nur einen besonders erfahrenen Operateur konsultieren, da im Fingerbereich - im Gegensatz zur Hohlhand - überzufällig häufig Komplikationen auftreten.

Eine Strahlentherapie ist sehr hilfreich sofern man sich noch im Knotenstadium befindet oder nach einer OP, wenn der Pathologe festgestellt hat, dass es sich um einen Dupuytren im sog. Proliferationsstadium handelt.

Ob und überhaupt Probleme auftreten, hängt sehr von der Erfahrung des Operateurs ab. Bei 50 OPs, die Ihr Chirurg persönlich durchführt, kann man schon von einem erfahrenen Arzt sprechen, denn er macht mehr OPs als manche handchirurgische Abteilung eines Krankenhauses. Einen Link füge ich an, mit dem Sie erfahren können, welches Krankenhaus wie viele OPs durchführt.

Die Zahlen und Links finden Sie, wenn Sie ganz nach unten scrollen:

http://www.carls-j.de/Morbus-Dupuytren

Zuletzt bearbeitet am 04.05.18 19:56

04.05.18 22:10
BeRe 
04.05.18 22:10
BeRe 
Re: Wie geht es weiter ?

Vielen Dank für die Antwort.

Ich habe eine private Krankenversicherung, welche die Kosten des Heilpraktiker zu 80 % übernimmt, also
die Kosten halten sich in Grenzen.

Der Handchirurg hat gemeint, das wenn nur punktuell die Knoten bestrahlt werden, also mit einer Schablone, nicht alle
Faszien in der Handbestrahlt werden koennen, welche von Dupuytren betroffen sind.

Meine Angst ist, wenn ich mich bestrahlen lasse, und es doch zu einer OP kommt, das es dann durch die Bestrahlung zu Komplikationen kommen kann ( so hat es mal der Handchirurg argumentiert ).

Ist die Angst unbegründet ?

Gruß
Bernd

05.05.18 07:11
wach 

Administrator

05.05.18 07:11
wach 

Administrator

Re: Wie geht es weiter ?

Einer unserer Vorsitzenden der Deutschen Dupuytren-Gesellschaft ist Prof. Lanz, der in Bad Neustadt und später in München u.a. sehr viele Dupuytren-Patienten operiert hat. Er hat auch viele Patienten operiert, die vorher bestrahlt wurden. Nach seiner Aussage ist eine Dupuytren-OP nach Bestrahlung nicht schwieriger als eine normale OP.

Wolfgang

BeRe:
...
Meine Angst ist, wenn ich mich bestrahlen lasse, und es doch zu einer OP kommt, das es dann durch die Bestrahlung zu Komplikationen kommen kann ( so hat es mal der Handchirurg argumentiert ).

Ist die Angst unbegründet ?

Gruß
Bernd

05.05.18 09:17
Carls 
05.05.18 09:17
Carls 
Re: Wie geht es weiter ?

Obiges kann ich nur bestätigen. Nach vorausgegangener Bestrahlung treten bei einer Dupuytren-OP keine aussergewöhnlichen Probleme auf.

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