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Ursachenforschung Dupuytren
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14.11.06 16:15
pedro

nicht registriert

14.11.06 16:15
pedro

nicht registriert

Ursachenforschung Dupuytren

Hallo,
erstmal vielen Dank für dieses Forum die Infos sind sehr hilfreich. Möchte kurz mal meine Erfahrungen berichten: Vor ca 5 Jahren erste OP an der rechten Hand, kleiner Finger ca 90 Grad abgewinkelt, vor 2 Jahren OP an der linken Hand 4+5 Finger 70-90 Grad. Die OPs brachten zwar besserung aber nicht den Erfolg den ich mir wünschte. Inzwischen sind meine Finger wieder genau so abgewinkelt wie vor den OPs und noch ein paar mehr. Vor einer Woche hab ich mir die linke Hand bei Dr. Berges durch die Nadelmethode behandeln lassen. Inwieweit das was gebracht hat wird sich erst in einiger Zeit herausstellen wenn es abgeheilt und ich mit Gymnastik fertig bin. Mich würde aber nun viel mehr die Ursache des ganzen Interessieren. Im Internet (leider nur in Englisch) hab ich von einer neuen Theorie gelesen, die besagt das durch eine evtl. Insulinresistenz zuviel Insulin gebildet wird das der Körper nicht mehr abbauen kann. Dadurch bilden sich Myobibroblasten (was immer das ist) und lagern sich im Körper ab, in unserem Fall in den Händen. Meine Frage dazu an euch: Sind von Dupuytren nur Menschen betroffen die liebhaber von süßem Zeug sind bei denen der Stoffwechsel (Insulinproduktion) dies nicht mehr verarbeiten kann und damit die Bauchspeicheldrüse immer auf Hochtouren arbeitet. Bei meinem Hausarzt hab ich ein Blutbild machen lassen und an diesem war Insulinmäßig keine Störung zu erkennen, meine Heilpraktikerin allerdings sagte mir schon seit langem das mit meiner Bauchspeicheldrüse etwas nicht stimmt, die das anhand alternativer Tests feststellte. Sind hier also nur eine bestimmte Richtung von Menschen betroffen oder ist es doch so das diese Krankheit jeden Typ Mensch befallen kann.? Vielleicht könnt ihr dazu mal was sagen, ich jedenfalls hab angefangen meine Ernährung umzustellen.
Gruß Pedro

16.11.06 13:57
wach 

Administrator

16.11.06 13:57
wach 

Administrator

Re: Ursachenforschung Dupuytren

Hallo Pedro,

die von Dir gefundene Theorie ist inzwischen nicht mehr ganz neu. Weil sie nur in Englisch zu lesen ist und wissenschaftlich nicht anerkannt wird, erwähnen wir sie nicht auf unserer deutschen Website. Du findest aber einen kurzen Hinweis und Kommentar auf unserer englischen Website

http://www.dupuytren-online.info/morbus_dupuytren.html.

Du must ziemlich weit nach unter scrollen, bis zum Abschnitt "General Research on Dupuytren disease and contraction", und dort steht's etwa in der Mitte.

Weniger Süßes und weniger Kohlehydrate zu essen hilft wahrscheinlich nicht gegen Dupuytren, ist aber ansonsten sehr vernünftig und gesund, also kannst Du Deine Diät ruhig weiter machen. Ernährung scheint, soviel man weiß, kaum Einfluss auf Dupuytren zu haben. Es hat mal jemand berichtet, dass er zeitweise extrem viele Tomaten gegessen hat, und dass dann der Dupuytren merklich besser wurde. Das war vielleicht ein Effekt des in den Tomaten enthaltenen Antioxidans Lycopen. Ist aber wissenschaftlich auch nicht nachgewiesen. Neuerdings laufen Untersuchungen, ob das Medikament NAC hilft, das wäre dann eine "Nahrungsergänzung".

Bitte forsche weiter und poste weiter! Je mehr wir lernen, dest besser bekommen wir die Krankheit in den Griff.

Wolfgang

Zuletzt bearbeitet am 21.11.14 13:56

29.11.06 15:03
Festus 
29.11.06 15:03
Festus 
Re: Ursachenforschung Dupuytren

Hallo Pedro,

erhöhte Insulinwerte im Blut haben mit großer Wahrscheinlichkeit mit der Entstehung des Morbus Dupuytren als einer der Sekundärursachen zu tun.

Insulinwerte korrelieren mit dem jeweils aktuellen Blutzuckerspiegel. Steigt der Blutzuckerspiegel an, so steigt auch der Insulinwert an.

Insulinwerte sind also nicht konstant. Halbwertszeit ca. 20 Minuten. Bei einem Prädiabetes aber bereits individuell verlängert und erhöht.

Fazit: erhöhte Insulinwerte sind damit nur mit einem besonderen Test feststellbar.

Hinweis: Insulin und Blutzucker führen bereits bei leicht erhöhten Werten zu oxidativen Stoffwechselreaktionen und damit zu Gewebsdefekten, wenn die pro-/antioxidative Homöostase gestört ist (TU Dresden).

Bei mir ist es jedenfalls so.

Habe ich meine Insulinwerte im Griff, verschlechtert sich bei mir das Dupuytren-Gewebe nicht noch weiter.

Gruss Festus

29.11.06 15:51
Wolfgang 
29.11.06 15:51
Wolfgang 
Uni Dresden?

Hallo Festus, klingt interessant und könnte ein Hinweis für die Unterstützung der Behandlung sein. Kennst Du jemanden an der Uni Dreseden, der darüber Bescheid weiß, oder weißt Du wo man Veröffentlichungen dazu finden kann?

Gruss
Wolfgang

Zitat:



Hallo Pedro,

erhöhte Insulinwerte im Blut haben mit großer Wahrscheinlichkeit mit der Entstehung des Morbus Dupuytren als einer der Sekundärursachen zu tun.

Insulinwerte korrelieren mit dem jeweils aktuellen Blutzuckerspiegel. Steigt der Blutzuckerspiegel an, so steigt auch der Insulinwert an.

Insulinwerte sind also nicht konstant. Halbwertszeit ca. 20 Minuten. Bei einem Prädiabetes aber bereits individuell verlängert und erhöht.

Fazit: erhöhte Insulinwerte sind damit nur mit einem besonderen Test feststellbar.

Hinweis: Insulin und Blutzucker führen bereits bei leicht erhöhten Werten zu oxidativen Stoffwechselreaktionen und damit zu Gewebsdefekten, wenn die pro-/antioxidative Homöostase gestört ist (TU Dresden).

Bei mir ist es jedenfalls so.

Habe ich meine Insulinwerte im Griff, verschlechtert sich bei mir das Dupuytren-Gewebe nicht noch weiter.

Gruss Festus



30.11.06 10:16
Festus 
30.11.06 10:16
Festus 
Re: Ursachenforschung Dupuytren

Hallo Wolfgang,
die schädigenden Wirkungen von Blutzucker und Insulin im Gewebe (extrazelluläre Matrix) waren in Fachkreisen schon länger vermutet worden, es fehlte aber bislang der wissenschaftliche Beweis hierfür.

Die TU Dresden hat im Sommer ´06 in einer Pressemitteilung Ergebnisse aus einer Studie bekanntgegeben, wonach bereits geringe Blutzuckspiegelerhöhungen (ab 110 mg/dl) oxidativ schädigende Prozesse im Organismus bewirken können.
Ich vermute in einer Dissertation niedergeschrieben.
Mehr Informationen zur o. g. Mitteilung kann ich hierzu nicht beitragen. Mir hat die Aussage auch ohne genaue Quellenangaben bereits auch so gereicht.

Ich selbst beschäftige mich bereits seit ca. 10 Jahren mit der Entstehung von Morbus Dupuytren. Ich bin selbst davon betroffen.
Heute weiss ich, dass die Medizin alleine leider keine Lösung der Ursachen angeben kann, insbesondere auch die wissenschaftlich erforderlichen Beweise dazu noch nicht liefern kann.

In Dissertationen, die sich mit Morbus Dupuytren befassen, führten zu folgenden Ergebnissen:

1. Dupuytren ist keine spezifische Bindegewebskankheit.
2. Dupuytren ist eine Teilmanifestation eines Systemleidens.
3. Näheres muß die Zellbiologie klären.


Ich habe aus vielen Studien der Medizin, Zellbiologie und Bioechemie mittlerweile eine eigene Ursachen-Hypothese gebildet, wonach sich jetzt meine Therapie aufstützt. Wenn allgemein weiteres Interesse hierzu besteht, würde ich gerne tiefer einsteigen. Denn dann könnten viele diese Theorie an sich selbst überprüfen.

Gruss Festus



Zitat:



Hallo Festus, klingt interessant und könnte ein Hinweis für die Unterstützung der Behandlung sein. Kennst Du jemanden an der Uni Dreseden, der darüber Bescheid weiß, oder weißt Du wo man Veröffentlichungen dazu finden kann?

Gruss
Wolfgang

Zitat:



Hallo Pedro,

erhöhte Insulinwerte im Blut haben mit großer Wahrscheinlichkeit mit der Entstehung des Morbus Dupuytren als einer der Sekundärursachen zu tun.

Insulinwerte korrelieren mit dem jeweils aktuellen Blutzuckerspiegel. Steigt der Blutzuckerspiegel an, so steigt auch der Insulinwert an.

Insulinwerte sind also nicht konstant. Halbwertszeit ca. 20 Minuten. Bei einem Prädiabetes aber bereits individuell verlängert und erhöht.

Fazit: erhöhte Insulinwerte sind damit nur mit einem besonderen Test feststellbar.

Hinweis: Insulin und Blutzucker führen bereits bei leicht erhöhten Werten zu oxidativen Stoffwechselreaktionen und damit zu Gewebsdefekten, wenn die pro-/antioxidative Homöostase gestört ist (TU Dresden).

Bei mir ist es jedenfalls so.

Habe ich meine Insulinwerte im Griff, verschlechtert sich bei mir das Dupuytren-Gewebe nicht noch weiter.

Gruss Festus






30.11.06 13:18
Bonsai 
30.11.06 13:18
Bonsai 
Re: Ursachenforschung Dupuytren

Hallo Festus,
ich verfolge gerade mit Spannung deine Ausführungen.
Ich hab zwar für mich noch keine abschließende Diagnose (Gesprächstermin bei einem Handchirurgen am 04.12.06), aber ich mache mir natürlich auch meine Gedanken.
Mich würden deine eigenen Überlegungen sehr interessieren.
Gruß
Bonsai

30.11.06 22:35
pedro

nicht registriert

30.11.06 22:35
pedro

nicht registriert

Re: Ursachenforschung Dupuytren

Hallo Festus,

vielen Dank für deine Info, würde mich freuen zu dem Thema noch mehr zu hören. Sicherlich hat diese Krankheit auch etwas mit dem Erbfaktor zu tun was die einzige Erklärung der Ärzte ist. Hauptursache muß aber etwas anderes sein, eine Stoffwechselstörung im Zusammenhang mit der Insulinproduktion.?
Es ist sehr interessant was du hier anführst und bestätigt meinen Verdacht.

Gruß
Pedro

04.12.06 13:41
Festus 
04.12.06 13:41
Festus 
Re: Ursachenforschung Dupuytren

Hallo Pedro und Bonsai,

danke für das von Euch gezeigte Interesse.

Ich habe in den letzten Jahren sehr viel Zeit und Mühen in die Erforschung von MD investiert. Alles was ich dabei herausgefunden habe, bezieht sich natürlich erst einmal nur auf meine eigenen Körperfunktionen.
In der Wissenschaft steht am Anfang immer erst eine Hypothese, d.h. ein Vorentwurf zu einer neuen Theorie. Dann folgen Diskussionen in Fachkreisen und im folgenden die glasklare Beweisführung.

Jetzt habe ich die Forumsatzung gelesen und sehe, dass Kommentare seriös sein sollten, denn es geht hier um ernste Angelegenheiten.

Das heisst für mich, ohne Beweise sollte ich keine Kommentare abgeben.

Ich werde jetzt doch nichts überstürzen, sondern erst einmal meine Hypothese in den entsprechenden Fachkreisen diskutieren und sehen, was dabei herauskommt. Das kann allerdings dauern.

Ich werde mich in 12 Monaten wieder melden.

Festus

29.12.06 11:00
uschi 
29.12.06 11:00
uschi 
Re: Ursachenforschung Dupuytren

hallo festus und die anderen,
daß dupuytren mit diabetes zusammenhängt habe ich vor kurzem im pschyrembel gelesen, dazu kommen noch fingerknöchelpolster.
diese erkenntnis hat mich weiter bestärkt, meinen blutzuckerspiegel strenger im schach zu halten.
uschi

29.12.06 12:24
wach 

Administrator

29.12.06 12:24
wach 

Administrator

Dupuytren und Diabetes

Diabetespatienten haben ein 5 - 10 x höheres Risiko an Dupuytren zu erkranken. Allerdings scheint die Krankheit dann oft weniger schwer zu verlaufen, sodass kein Eingreifen nötig ist. Das sind aber nur relativ vage statistische Aussagen, es ist unklar ob Diabetes Dupuytren fördert oder beide Krankheiten die gleiche Ursache haben. Eine website eines (englischsparchigen) Patienten vermutet Dupuytren als Folge eines "Insulin Deficiency Syndrome" (wie auch im ersten Beitrag von pedro erwähnt). Das ist aber auch nur eine Vermutung.

Den Blutzuckerspiegel gut zu kontrollieren schadet auf keinen Fall. Ich denke, wir sollten auf unserer Website auch die Zuckerkrankheit als möglicherweise mit Dupuytren verbunden erwähnen. Danke für den Hinweis!

Wolfgang

Zuletzt bearbeitet am 21.11.14 13:55

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