Bereits in den 1940er Jahren beschrieb Sterling Bunnell (amerikanischer Handchirurg), dass die Ätiologie der Dupuytren'schen Kontraktur noch immer unbekannt ist. Sie trete gewöhnlich bei älteren Männern auf und sie sei sicherlich vererblich. Es gäbe zahlreiche Beispiele dafür, wo mehrere Personen in einer Familie betroffen wurden und es gäbe Familien, bei denen das Leiden in 4-7 aufeinanderfolgenden Generationen aufgetreten sei. "Bei 335 Händen..., die ich selbst operiert habe (Anm.: WW2!),ist mir aufgefallen, dass Menschen mit dieser Krankheit schon auf geringe Reize hin besonders zu Gelenksversteifungen neigen. Offensichtlich ist diese Krankheit mit einer Diathese verbunden, die zu übermäßigem Wachstum und einer Verdickung und Kontraktur des Bindegewebes, so wie bei Kollagenkrankheiten, führt."

Bereits damals wie heute werden keine erhöhten Inzidenzen der Kontraktur bei Lebererkrankungen gesehen.
Aus meiner eigenen Erfahrung bei über 1000 operierten Händen, konnte ich keine signifikante Koinzidenz mit Lebererkrankungen erkennen. Alle Patienten werden bezüglich Lebererkrankungen untersucht. Dies wegen der Narkosemedikamente.

Dieser Mythos mit den Lebererkrankungen führt sogar dazu, dass sich Patienten, die sich schämen, bevor man überhaupt ein Gespräch beginnt, besonders betonen, dass sie keine "Trinker" seien.
Dieser Unsinn mit Lebererkrankungen muss aufhören. Es ist vollkommener Quatsch.

Bereits Bunnell war dieses bereits vor 80(!) Jahren bewusst. Seinen Aussagen von damals kann nichts Grundlegendes mehr hinzugefügt werden. Auch die heutige Forschung hat bis auf Bestimmung der Genloci nichts Neues zum Wissen von vor 80 Jahren hinzufügen können.

Sterling Bunnel (* 17. Juni 1882; † 20. August 1957 in San Francisco) war ein US-amerikanischer Chirurg und Pionier der Handchirurgie. Bunnel veröffentlichte 1944 das Monumentalwerk "Die Chirurgie der Hand (Surgery of the hand)", das einen Meilenstein auf diesem Spezialgebiet repräsentiert. Er erkannte die spezielle Problematik der Handchirurgie, die durch die konventionelle chirurgische Operationstechnik nicht gelöst werden konnte: Die störende Narbenbildung nach dem chirurgischen Eingriff. Seine Forderung, nämlich der Handchirurg, der Verletzungen von Haut, Sehnen, Nerven, Knochen und Gefäßen versorgen will, muss in den plastisch-chirurgischen, orthopädischen und neurochirurgischen Techniken gleich gut versiert sein, hat an ihrer Gültigkeit bis heute nichts verloren.