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Meine erste Bestrahung der Hand und wie es gelaufen ist
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14.12.16 13:26
sheygetz 
14.12.16 13:26
sheygetz 
Re: Meine erste Bestrahung der Hand und wie es gelaufen ist

Knapp anderthalb Jahre nach dem letzten Bericht ist der "Knoten" samt der darüberliegenden Hauttasche dicker als je zuvor. Insofern kann man sagen, daß ich durch die Bestrahlung max. vier Jahre gewonnen habe. Der Zustand 2010, zwei Jahre vor der Bestrahlungsserie (Seegenschmiedt Essen, 2x 5 x 3 gy) ist hier dokumentiert. Der Status unmittelbar vor Bestrahlung und die "Folgen" ab hier.

Aktuell ist wie gesagt, der "Knoten" ("", weil es mir letztlich nicht ersichtlich ist, was sich unter der 3fachen Hautschicht der Tasche befindet.) dicker und schmerzhafter denn je. Ohne Vorkenntnisse würde man sofort eine massive Entzündung in der Hand vermuten. Die ganze Hand wirkt "fleischiger", leicht geschwollen. Im "Knoten" ziept und zwickt es heftig, er zieht selbst in Ruhestellung und nervt, bzw. schmerzt beim Biken, Tragen, Schrubben, Schneiden, etc., etc. Aber ... keinerlei Streckdefizit.

Was tun?

Das Thema Bestrahlung ist durch. Oder? Gibt es Erfahrung mit einer zweiten Serie, sehr punktuell auf den "Knoten" mit sagen wir 1-2 cm Bestrahlungsfeld (ich bin 57)? Eine PNF kommt nicht in Frage, da kein verkürzter Strang. Eine OP will man natürlich möglichst weit hinauszögern, alldieweil diese in sehr vielen Fällen Rezidive bzw. neue Knoten an anderer Stelle triggert. Andererseits ist aber diese Situation mit ausgeprägter , gut 1 cm tiefer Hauttasche plus darunterliegendem "Knoten" schon sehr speziell und sehr speziell nervig. Was ist mit Cortison? Eigentlich wäre das angesichts des offensichtlichen Entzündungsgeschehens spontan erste Wahl.

Gibt es eigentlich irgendwelche Differentialdiagnosen? Bisher hat noch keiner der insgesamt 6 Ärzte z. B. irgendwelche bildgebenden Verfahren eingesetzt.

In Ermangelung besserer Ideen habe ich jetzt zunächst mal Termine bei drei Handchirurgen gemacht (Vorlaufzeiten 6 bis 8 Wochen), sehe denen aber nach bisherigen Erfahrungen wenig gespannt entgegen. Aber, hey, vielleicht haben die ja in den letzten 4 Jahren dazugelernt.

14.12.16 13:43
Mathias 
14.12.16 13:43
Mathias 
Re: Meine erste Bestrahung der Hand und wie es gelaufen ist

Hallo sheigetz,

möglicherweise sollte tatsächlich mal ein genauerer Blick auf den augenblicklichen Zustand des Knotens geworfen werden. Wenn die ganze Hand geschwollen ist und Entzündungszeichen zeigt, würde ich das zumindest hinterfragen. Bei mir wurde MRT von der Hand gemacht, wobei ich nicht werten kann, inwieweit dieses bildgebende Verfahren hier hilfreich wäre.

Zum Thema 2. Bestrahlungsserie:

Darüber diskutieren wir hier:
http://www.dupuytren-online.de/Forum_deu...tens-0_465.html

Auch mein Radiologe, den ich für sehr kompetent und vertrauenswürdig halte, führt in gebührendem zeitlichen Abstand und nach Prüfung des Einzelfalls zweite Bestrahlungsserien durch. Das sollte aber auf jeden Fall individuell geklärt werden. Pauschale Aussagen helfen hier nicht.
Wenn allerdings der Fortgang der Krankheit nach dem ersten Mal um vier Jahre gebremst werden konnte, besteht ja Hoffnung.

Kurzer Zwischenstand zu meinen Knoten:

Rechte Hand, Bestrahlung 2013, Knoten unverändert, unterhalb des Knotens leichte Strangbildung erkennbar, wenig Veränderung seit Bestrahlung

Linke Hand:
Hier waren ca. 5-6 noch sehr kleine Knoten festellbar, von denen nach der frühzeitigen Bestrahlung im Sommer 2015 vier völlig verschwunden sind, die beiden anderen sind in ihrer Entwicklung zum Stillstand gekommen.

herzliche Grüße
Mathias

15.12.16 19:30
Carls 
15.12.16 19:30
Carls 
Re: Meine erste Bestrahung der Hand und wie es gelaufen ist

Zitat sheygetz:
"Knapp anderthalb Jahre nach dem letzten Bericht ist der "Knoten" samt der darüberliegenden Hauttasche dicker als je zuvor. Insofern kann man sagen, daß ich durch die Bestrahlung max. vier Jahre gewonnen habe. Der Zustand 2010, zwei Jahre vor der Bestrahlungsserie (Seegenschmiedt Essen, 2x 5 x 3Gy)..."



Das war vor vielen Jahren. Die Bestrahlungsprotokolle für den MD änderten sich in den vergangenen Jahren häufiger.
Aktuell gibt es eine einmalige Serie mir 5 x 3 Gy an aufeinanderfolgenden Tagen. 15 Gy. So bleibt noch "Luft" für eine 2 Serie mit ebenfalls 15 Gy.
Eine Lokalisation in der Hand wird ungern mit mehr als 30 Gy bestrahlt. Die sind nach dem alten Schema schon erreicht.

Als seltenes "Knotenrezidiv" habe ich aus einer voroperierten Hand nicht etwa einen MD geholt, sondern eine rupturierte Epithelzyste mit einer umgebenden chronischen Entzündung. Das kann man innerhalb von 2 Minuten mit einem Ultraschallgerät klären.

Zuletzt bearbeitet am 15.12.16 19:31

15.12.16 20:15
Stefan_K. 

Moderator

15.12.16 20:15
Stefan_K. 

Moderator

Re: Meine erste Bestrahung der Hand und wie es gelaufen ist

Carls:
... Die Bestrahlungsprotokolle für den MD änderten sich in den vergangenen Jahren häufiger.
Aktuell gibt es eine einmalige Serie mir 5 x 3 Gy an aufeinanderfolgenden Tagen. 15 Gy. So bleibt noch "Luft" für eine 2 Serie mit ebenfalls 15 Gy.
Eine Lokalisation in der Hand wird ungern mit mehr als 30 Gy bestrahlt. Die sind nach dem alten Schema schon erreicht.
In Hamburg wird so wie ich es bei meiner Behandlung dort letztes Jahr erfahren habe im Normalfall zweimal mit 5 x 3 Gy mit drei Monaten Abstand bestrahlt, weil eine einzelne Serie als ungenügend betrachtet wird. Ich hatte gezielt nachgefragt, ob man mit der zweiten Serie nicht länger warten kann, was nicht empfohlen wurde. Welche neuen Erkenntnisse gibt es denn, die besagen die halbe Dosis reicht und welche Kliniken sind dazu übergegangen?

Stef

[54, Dupuytren-Diagnose 2006, RH Kontraktur und PNF 2014, Strahlentherapie 2015, Handschuh-Schiene nachts]

15.12.16 20:30
Carls 
15.12.16 20:30
Carls 
Re: Meine erste Bestrahung der Hand und wie es gelaufen ist

In der Umgebung Hannovers sind alle dazu übergegangen, um aktinische Nebenwirkungen zu vermeiden. Um auch eine unzureichende Dosis zu erkennen, werden alle Patienten zum Qualitätsmanagement nach 3-4 Monaten wieder einbestellt und das Ergebnis begutachtet. Hat sich nichts verändert, kann man die zweite Serie "aufheben". Verschießt man sein Pulver unnötigerweise sofort komplett, ist die Strahlentherapie ausgereizt.
Das finde ich logisch und habe bei hunderten Patienten positive Erfahrungen gemacht.
Zuvor, mit höheren Dosen, waren die aktinischen Nebenwirkungen teils erheblich mit Verbrennungen 1.°, Schmerzen etc.

15.12.16 20:41
Stefan_K. 

Moderator

15.12.16 20:41
Stefan_K. 

Moderator

Re: Meine erste Bestrahung der Hand und wie es gelaufen ist

Danke. Da ist die Philosophie in Hamburg wohl unverändert. Bei mir wurde nach der ersten Serie bereits ein deutlicher Rückgang bzw Verschwinden mehrerer Knoten festgestellt. Drei Wochen nach der ersten Bestrahlung hatte sich meine Haut insbesondere zwischen den Fingern gerötet und geschält, was wohl dem normalen Zyklus entspricht. Dennoch wurde empfohlen das Protokoll beizubehalten.

Stef

[54, Dupuytren-Diagnose 2006, RH Kontraktur und PNF 2014, Strahlentherapie 2015, Handschuh-Schiene nachts]

15.12.16 22:18
sheygetz 
15.12.16 22:18
sheygetz 
Re: Meine erste Bestrahung der Hand und wie es gelaufen ist

Carls:
Das kann man innerhalb von 2 Minuten mit einem Ultraschallgerät klären.

Heißt das, bei euch gibt es keine MD-Behandlung ohne bildgebende Diagnostik? Oder kann u.U. eine Palpation durchaus als ausreichend erachtet werden?

16.12.16 12:34
Carls 
16.12.16 12:34
Carls 
Re: Meine erste Bestrahung der Hand und wie es gelaufen ist

In der Regel erfolgt die Diagnose durch Betrachten und Tasten. Nur wenn etwas auffällig erscheint, wird mindestens eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt

Zuletzt bearbeitet am 16.12.16 20:14

21.12.16 00:38
sheygetz 
21.12.16 00:38
sheygetz 
Re: Meine erste Bestrahung der Hand und wie es gelaufen ist

Nach Termin #1 im Chirurgischen Zentrum Neuss würde ich sagen, eher nein.
"Warum haben Sie das denn bestrahlen lassen?" war die völlig konsternierte Frage als ich meinen "Werdegang" berichtete. Die Strahlentherapie hat sich also immer noch nicht rumgesprochen. Kein Abtasten der rechten (akuten) Hand nach weiteren, evt. kleineren Veränderungen. Keinerlei Interesse für die andere Hand, gar die Füsse. Andererseits aber sehr wohl die Feststellung, daß man eine derartige Hauttasche in 20 Jahren Handchirurgie noch nie gesehen habe. Sollte das dann nicht etwas mehr anamnetischen Eifer auslösen ...?

Zum Thema Kortison-Injektion hieß es, hilft manchen, anderen nicht. Nun ja, ich wollte es zumindest erwähnt haben.

Zum Glück ist die Akutphase seit dem WE schlagartig beendet, der Knoten/ die Tasche nicht mehr gerötet und nicht mehr derart druckempfindlich. Auch dieses Gefühl, daß in der Hand Gewebe reißt beim morgendlichen Strecken derselben hat nachgelassen.

sheygetz:
...Termine bei drei Handchirurgen..., sehe denen aber nach bisherigen Erfahrungen wenig gespannt entgegen. Aber, hey, vielleicht haben die ja in den letzten 4 Jahren dazugelernt.

27.06.18 11:45
Mathias 
27.06.18 11:45
Mathias 
Re: Meine erste Bestrahung der Hand und wie es gelaufen ist

Ich hole den Thread noch einmal hoch, um über den aktuellen und aus meiner Sicht sehr erfreulichen Stand meiner Knoten nach der seinerzeitigen Strahlenbehandlung zu berichten. Ich denke, die Langzeiterfahrungen werden vielleicht auch für andere interessant sein. Wie bereits früher erwähnt:

Rechte Hand, Bestrahlung 2013, 10x3 GY im Krankenhaus Marienwörth, Bad Kreuznach
Knoten inwischen auf eine Größe von ca. 5x3 mm geschrumpft, unterhalb und oberhalb des Knotens hat die Sehne einen leichten, tastbaren aber kaum sichtbaren Strang von jeweils ca. 1 cm Länge gebildet, der aber seit gut zwei Jahren völlig unverändert ist.

Linke Hand, Bestrahlung Sommer 2015, Strahlentherapie Mainz, 10x2 GY
Vier der ursprünglichen sechs kleinen Knoten sind verschwunden und nicht wieder aufgetaucht, die beiden anderen sind nur noch tastbar, aber deutlich kleiner als zuvor, ebenfalls tastbar auch hier eine leichte Strangbildung in der Handinnenfläche in Höhe des Ringfingers.

Vorläufiges Fazit:
In meinem Fall haben die Bestrahlungen das bewirkt, was ich mir davon erhofft hatte, nämlich den Fortschritt der Krankheit zumindest temporär aufzuhalten. Funktionseinschränkungen der Hand oder Streckdefizite sind so gar nicht erst entstanden. Allerdings wurde die Hände auch in jeweils sehr frühem Stadium schon bestrahlt.

Ich möchte allen Betroffenen im Frühstadium raten, sich mit dem Thema Bestrahlung zumindest einmal auseinander zu setzen und im Einzelfall abzuwägen. Auch mir hatte man damals zunächst (aus meiner heutigen Sicht völlig falsch) geraten, die Krankheit gar nicht zu behandeln und erst bei einem Streckdefizit eine OP oder NF vornehmen zu lassen. Heute bin ich sehr froh, den Weg der Bestrahlung gegangen zu sein, der für mich noch dazu völlig schmerzfrei und nebenwirkungsarm beschritten werden konnte.

Herzliche Grüße
Mathias

P.S. Auf Nachfrage von Stefan habe ich noch einmal geprüft, warum die Strahlenserie an der rechten Hand nur mit 2 GY pro Bestrahlung gefahren wurde. Ich meine mich zu erinnern, dass Dr. Vogt das damals auch mit dem Fortschritt der Erkenntnisse sowie moderneren, leistungsfähigeren Bestrahlungsgeräten begründet hatte. Die 2 GY habe ich verifiziert. Sie stimmen. Bezüglich der Begründung bin ich leider auf meine etwas diffusen Erinnerungen angewiesen.

Zuletzt bearbeitet am 27.06.18 22:01

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