Heute stellte sich ein Berufsmusiker bei mir wieder vor, nachdem ich ihn wegen passender Indikation zu einem hier im Forum bekannten Nadler geschickt hatte.
Dieser Pat. war exakt 1 Woche glücklich! Die Finger sind gerade, das ist gut gelaufen, auch wenn die die Betäubung nicht zu seiner Zufriedenheit war und L. vor der Lebensgefährtin - während der Pat. Schmerzen litt, über die Vorteile seiner Methode dozierte.
Bei L. aus B. bekam der Pat. Hochglanzprospekte mit Fotos zur Verbreitung der Methode zur Verbreitung an Hausärzte mit - darum wurde er vor Verlassen der Praxis gebeten.
Zunächst war der mit Musik Geld verdienende Patient mit der Methode der PNF sehr zufrieden. Er postete diese prompte Besserung bei Facebook und drehte ein Video über den Erfolg.
Doch nach 1 Woche stellte sich eine Ernüchterung ein.
Da das Gepiekse im Bereich der distalen Hohlhandfalte erfolgte und sich physiologischerweise nach dem Trauma der Stichelei eine Narbenbildung einstellte, führte diese durch die Schwellung konsekutiv zu einer sog. "Ringbandstenose" mit schnellenden Fingern links und rechts. Folge:
An den Beruf und Lebensunterhalt ist nun gar nicht mehr zu denken.
Nach Löschen der geposteten glücklichen Nachricht und Video nach Ernüchterung und enttäuschtem Wiedervorstellen bei mir, ist nun eine größere OP geplant mit Teilentfernung der Stränge und Wiederherstellung der Gleitfähigkeit der Beugesehnen, damit die Ausfallzeit kurz gehalten werden kann und der Lebensunterhalt wieder verdient werden kann.
Dies ist ein Beispiel, dass die viel gepriesene PNF nicht immer das Gelbe vom Ei ist.

P.S.: Bei mir gibt es nur einen Entlassungsbrief auf 80g Kopierpapier - nicht auf Hochglanzpapier + ohne die Aufforderung, die OP-Methode bei Ärzten bekannt zu machen.
Meist ist das Bewährte besser.

Diese PNF war für diesen Berufsmusiker eine Katastrophe!
Dieses ist allerdings nur ein Erfahrungsbericht (und nicht repräsentativ) und zeigt, wie es auch manchmal laufen kann.

Zuletzt bearbeitet am 19.03.18 18:45