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Dupuytren rezidiv
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25.01.18 20:37
Carls 
25.01.18 20:37
Carls 
Re: Dupuytren rezidiv

Das, was ich schrieb entspricht Evidenzgrad IV.
Ist also nicht radikal von der Hand zu weisen. Dies entspricht meinen Statistiken selbst operierter Patienten mit und ohne Bestrahlung (n = in den letzten nur 5 Jahren dreistellig).
Das entspricht ja fast dem Streit, ob unser Sonnensystem tatsächlich heliozentrisch ist vor hunderten von Jahren.
Höhere Evidenzgrade kann man nur erreichen, wenn mehr Kollegen über diese Therapiemöglichkeit aufgeklärt sind und sie auch durchführen. Die Unkenntnis über diese Möglichkeit der Rezidivprophylaxe ist beschämend.

Zuletzt bearbeitet am 25.01.18 20:48

26.01.18 08:23
wach 

Administrator

26.01.18 08:23
wach 

Administrator

Re: Dupuytren rezidiv

Bestenfalls (!) ist hier der Evidenzgrad 5 ("Fallserie oder eine oder mehrere Expertenmeinungen"), aber in Wirklichkeit ist das nur eine Vermutung und es gibt KEINE Veröffentlichung dazu, die diese belegt. Die Vermutung wird auch nicht "radikal von der Hand gewiesen", eben weil es weder Belege in der einen wie in der anderen Richtung gibt. Man weiß schlichtweg nichts darüber und sollte das so auch den Patienten kommunizieren.

Und mit der Frage, ob die Erde um die Sonne kreist, hat das nun wirklich nichts zu tun.

Carls:
Das, was ich schrieb entspricht Evidenzgrad IV.
Ist also nicht radikal von der Hand zu weisen. Dies entspricht meinen Statistiken selbst operierter Patienten mit und ohne Bestrahlung (n = in den letzten nur 5 Jahren dreistellig).
Das entspricht ja fast dem Streit, ob unser Sonnensystem tatsächlich heliozentrisch ist vor hunderten von Jahren.
Höhere Evidenzgrade kann man nur erreichen, wenn mehr Kollegen über diese Therapiemöglichkeit aufgeklärt sind und sie auch durchführen. Die Unkenntnis über diese Möglichkeit der Rezidivprophylaxe ist beschämend.

26.01.18 13:44
Carls 
26.01.18 13:44
Carls 
Re: Dupuytren rezidiv

Die Grundlagen sind in einer rel. neuen Studie u.a. von Prof. Seegenschmiedt beschrieben:

Front Immunol. 2017; 8: 519.
Published online 2017 May 3. doi: 10.3389/fimmu.2017.00519
PMCID: PMC5413517
Basics of Radiation Biology When Treating Hyperproliferative Benign Diseases
Franz Rödel, Claudia Fournier, Julia Wiedemann, Felicitas Merz,2 Udo S. Gaipl, Benjamin Frey, Ludwig Keilholz, M. Heinrich Seegenschmiedt, Claus Rödel, and Stephanie Hehlgans

26.01.18 14:55
wach 

Administrator

26.01.18 14:55
wach 

Administrator

Re: Dupuytren rezidiv

Das ist ein interessanter Reviewartikel, der sich Gedanken über mögliche "pathways and cellular targets" macht https://www.frontiersin.org/articles/10....2017.00519/full, aber keine Studie zur Begründung einer Bestrahlung nach OP oder PNF. Der Artikel ist übrigens eine erweitere Version des Buchkapitels von Rödel und Seegenschmiedt in "Dupuytren Disease and Related Diseases - The Cutting Edge" https://link.springer.com/chapter/10.100...-319-32199-8_45.

Carls:
Die Grundlagen sind in einer rel. neuen Studie u.a. von Prof. Seegenschmiedt beschrieben:

Front Immunol. 2017; 8: 519.
Published online 2017 May 3. doi: 10.3389/fimmu.2017.00519
PMCID: PMC5413517
Basics of Radiation Biology When Treating Hyperproliferative Benign Diseases
Franz Rödel, Claudia Fournier, Julia Wiedemann, Felicitas Merz,2 Udo S. Gaipl, Benjamin Frey, Ludwig Keilholz, M. Heinrich Seegenschmiedt, Claus Rödel, and Stephanie Hehlgans


Zuletzt bearbeitet am 26.01.18 14:55

27.01.18 10:46
Carls 
27.01.18 10:46
Carls 
Re: Dupuytren-Rezidiv

wach:
Bestenfalls (!) ist hier der Evidenzgrad 5 ("Fallserie oder eine oder mehrere Expertenmeinungen"), aber in Wirklichkeit ist das nur eine Vermutung und es gibt KEINE Veröffentlichung dazu, die diese belegt. Die Vermutung wird auch nicht "radikal von der Hand gewiesen", eben weil es weder Belege in der einen wie in der anderen Richtung gibt. Man weiß schlichtweg nichts darüber und sollte das so auch den Patienten kommunizieren.

Ich benutze die Empfehlungen der AHRQ (Agency for Healthcare Research and Quality) mit den Evidenzklassen I bis IV.

28.01.18 09:26
Carls 
28.01.18 09:26
Carls 
Re: Dupuytren rezidiv

Hier noch einmal ein Artikel mit Langzeitergebnissen, der kurz gefasst, besagt, dass 2/3 aller Patienten im Frühstadium von einer zweimaligen Bestrahlung mit 5x3 Gy profitieren.

Strahlenther Onkol. 2010 Feb;186(2):82-90.

Radiotherapy in early-stage Dupuytren's contracture. Long-term results after 13 years.
Betz N, Ott OJ, Adamietz B, Sauer R, Fietkau R, Keilholz L.

28.01.18 12:46
Stefan_K. 

Moderator

28.01.18 12:46
Stefan_K. 

Moderator

Re: Dupuytren rezidiv

Aus eigener Erfahrung (n=1) bin ich persönlich von der positiven Wirkung der Strahlentherapie auf kleine Knoten in meiner Hand überzeugt, aber müsste man nicht wissen, wie sich die Krankheit in den untersuchten Fällen ohne Bestrahlung entwickelt hätte, um zuverlässige Aussagen zum Beitrag der Bestrahlung machen zu können?

Und ging es in dieser Diskussion nicht um die Bestrahlung von Dupuytren nach Operation oder PNF, was in der genannten Studie nicht der Fall gewesen zu sein scheint, bzw. im Abstract nicht erwähnt wird?

Stef

[55, Dupuytren-Diagnose 2006, RH Kontraktur und PNF 2014, Strahlentherapie RH 2015, LH 2017 und 2018, Handschuh-Schiene RH nachts]

28.01.18 14:15
Carls 
28.01.18 14:15
Carls 
Re: Dupuytren rezidiv

Stimmt. Diese Studien weisen recht eindeutig nach, dass die Bestrahlung im Frühstadium mit Knoten ohne Streckdefizit (je nach Studie) zu 2/3 bis 4/5 hilft.
In Pubmed gibt es aktuell noch keine veröffentliche Studie, die diese Ergebnisse zu einer Bestrahlung direkt nach einer OP zeigen. Nach meinen eigenen Beobachtungen, die noch nicht veröffentlicht sind (n > 200), hilft sie insbsondere Patienten im Proliferationsstadium.
Leider werden zu wenige Patienten in einer Hochschulklinik operiert. Weiterhin wird kaum auf die Proliferationstendenz untersucht. Dies muss aber von den Operateuren angestoßen werden. Tun sie dieses nicht, werden wir nie eine Signifikanzprüfung durchführen können, wie dies die Strahlentherapeuten bereits vorgemacht haben.
Das hat viele diverse Gründe, vor allem einen, den sich jeder vorstellen kann...
Nach meiner Beobachtung hilft die Bestrahlung bei frisch Operierten im Proliferationsstadium sehr gut (n>200)!

28.01.18 14:20
Didi 
28.01.18 14:20
Didi 
Re: Dupuytren rezidiv

Die Bestrahlung kam für mich leider nicht mehr in Frage :

28.01.18 15:08
Bella 
28.01.18 15:08
Bella 
CRPS nach axillärer Plexusanästhesie

Im Gegensatz zu der Anmerkung von Dr. Carls habe ich nach der o.g. Anästhesie ein CRPS (früher M. Sudeck) entwickelt. Nur nach intensiver medikamentöser Behandlung durch die Schmerzambulanz der LMU/Innenstadtkliniken München konnten schlimmere Folgen des komplexen regionalen Schmerzsyndroms abgewandt werden. Jeder Mensch reagiert anders und die Erfahrungen nach einer MD-OP können durchaus sehr unterschiedlich sein. Leider war die OP-Nachbetreuung bei mir sehr enttäuschend.
Eine Frage an Dr. Carls, bzw. an "Mitleidende": können Sie mir Ärzte rund um München empfehlen, da sich bei mir jetzt auch ein MD an der rechten Hand entwickelt.
Danke für die Hilfe, Monika G.

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