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Dupuytren OP? Vorbereitung ist alles!
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01.06.22 21:46
Egon.MEiner 
01.06.22 21:46
Egon.MEiner 
Dupuytren OP? Vorbereitung ist alles!

Diagnose MD und eine OP ist notwendig? Dann ist das eben so und man kann es nicht ändern.

Als erstes, keine Angst vor der MD Operation!!!

Welche Narkose? Ich bevorzuge die komplette Abschaltung. Einschlafen, aufwachen, fertig. Ich verzichte auch auf die duale Betäubung. Also Arm+Vollnarkose. Warum? Weil ich schlechte Erfahrungen mit der Plexusanästhesie gemacht habe (zweimal schlecht gestochen und einmal ohne ausreichende Wirkung, dass war lustig) und ich gar nicht mitbekommen möchte, wie jemand an meiner Hand herumschnippelt (nur Arm). Außerdem kann der Arzt dann vollkommend befreit fluchen, schimpfen oder schmutzige Witze erzählen.

Vorbereitung für danach ist alles!


Es hilft sich entsprechend vorzubereiten. Erstens hat man dann alles parat und zweitens kann man sich schon mal mental auf das „Danach“ vorbereiten. Ich persönlich habe mittlerweile insgesamt 7 Handop´s (davon 3xMD) hinter mir. Also spreche ich aus Erfahrung.

1. Die OP ist mittlerweile für Handchirurgen eine Standardprozedur. Also viel schief gehen kann da nicht mehr.

2. Vor der OP gleich mal die entsprechenden Rezepte für danach ausstellen lassen.

- Schmerzmittel
- Schiene oder Fixxglove (letztere bevorzuge ich persönlich, allerdings etwas modifiziert nur für den betroffenen Finger). Fixxglove ist ziemlich teuer aber eben auch echt gut.
- Krankengymnastik (in der Regel wird da schon postoperativ nach 5 Tagen damit angefangen, Also schon vor der OP entsprechende Termine ausmachen.
-wenn möglich dann ein Narbengel verschreiben lassen. Aufgrund eigener Erfahrung kann ich da Dermatex empfehlen. Die Minitube langt vollkommend.

3. Verbandsmaterial (Desinfekionsmittel, kleine Wundauflagen, Mullbinden weiß und Flexbinden farbig, Klebestreifen) Glaubt mir, das Zeug wird so schnell schmuddelig, da schämt ihr euch zum Hausarzt zu gehen. Das Verbinden ist kein Hexenwerk und kann man auch bequem mit einer Hand machen. Baumwollhandschuhe (können ganz billige sein und auch ein paar mehr) besorgen. Für die Phase nach dem Verband.

4. Wenn ihr noch eine gewisse Zeit bis zur OP habt, dann schon mal ausprobieren, wie es ist, wenn die entsprechende Hand für eine gewisse Zeit nicht mehr zur Verfügung steht. Duschen mit einer Hand im Plastikbeutel und Einweckgummi. Toilettengang mit der „anderen“ Hand . Zähneputzen, usw.

5. Kamillentee besorgen

Ihr solltet nach der OP so früh wie möglich die Beweglichkeit der Hand und Finger trainieren. Ja, ab und zu und bei bestimmten Bewegungen schmerzt das schon aber für den weiteren Heilungs- und Wiederherstellungsprozess notwendig. Bleibt die Hand fixiert und wird nicht trainiert, wächst das Gewebe in Streck/Ruhestellung an und reißt dann bei der ersten Bewegung. Dann natürlich unter Schmerzen. Bitte auch das Handgelenk mit verschiedenen Fingerstellungen trainieren.

Warum eine Schiene oder Fixxglove? Die braucht ihr nur Nachts und erst ab der Phase ohne Verband. Beim Schlafen zieht ihr die Finger automatisch an. Wenn ihr dann am Morgen die Finger wieder streckt, reißt sich die Sehne vom Gewebe und das schmerzt. Anders herum nicht. Hört sich zwar zum vorherigen Absatz paradox an, ist aber in einem anderen Zusammenhang. Oben meine ich die ständige Fixierung, hier nur die Nachtstellung.

Wenn die Wunde geschlossen, die Fäden gezogen und das Waschen wieder erlaubt ist, dann am Abend immer ein lauwarmes Kamille Handbad nehmen. Die Temperatur muss halt zur Empfindlichkeit passen. Glaubt mir, das wirkt Wunder. Die Narbe morgens und abends mit Narbengel einschmieren/massieren. Ansonsten öfter mal Ringelblumensalbe, damit eine gewisse Feuchtigkeit gewährleistet ist.

Und wer sich dann noch einen absoluten Luxus gönnen will, der versucht bei der KG ein Paraffin Wachsbad zu bekommen. Herrlich!!!

Abschließend möchte ich aber auch noch sagen, dass die Sache ziemlich langwierig ist. Je früher mit dem Training begonnen wird, desto eher ist die vollständige Funktionalität wieder da. Allerdings dauert es zum Teil sehr lange, bis das komplette Gefühl (evtl. etwas eingeschränkt) wieder da ist. Kälte und Hitze machen sich auch ziemlich lange bemerkbar. Irgendwann ist das aber auch vorbei.

Vielleicht helfen ja diese Tipps dem ein oder anderen und mindern euch die Bedenken und Ängste vor der OP.

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