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Alternative Methoden u.a. Blutegel
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27.07.18 00:16
Carls 
27.07.18 00:16
Carls 
Re: Alternative Methoden u.a. Blutegel

BeRe:
wie schon erwähnt, bin ich auch ein wenig skeptisch bei den alternativen Heilmethoden. Das Dupuytren geheilt wird, kann ich mir auch nicht vorstellen.
Frage an die Spezialisten.... zu welchem Zeitpunkt sollte spätmöglichst bestrahlt werden um einen Erfolg zu erzielen.

Hallo,
einfache Antwort: Im Knotenstadium hat man eine Chance von mehr als 70%, dass durch eine Bestrahlung das Wachstum zum Erliegen kommt. Sind erst Stränge vorhanden, sinken die Erfolgsaussichten (hier gibt es kein "Schwarz-Weiß", sondern Wahrscheinlichkeiten - das ist wichtig zu wissen). Das hat Prof. Seegenschmiedt sehr schön in einem Vortrag in einer Bildpräsentation dargestellt (siehe Dateianhänge).

Weiterhin habe ich die Erfahrung gemacht, dass die in vielen Publikationen angegebenen Rezidivraten von 2/3 in operierten Fingern drastisch durch eine Bestrahlung nach Abschluss der Wundheilung auf weniger als 1/6 im Vergleich zu Rezidivraten ohne Bestrahlung gesenkt werden kann.

Zuletzt bearbeitet am 27.07.18 08:40

Datei-Anhänge
Radiatio Dupuytren.jpg Radiatio Dupuytren.jpg (4x)

Mime-Type: image/jpeg, 208 kB

10.09.18 06:57
BeRe 
10.09.18 06:57
BeRe 
Re: Alternative Methoden u.a. Blutegel

Leider hat meine alternative Behandlung durch den Heilpraktiker nicht viel Erfolg gehabt.

War einen Versuch wert und ich brauch mir persönlich nicht den Vorwurf machen es nicht versucht zu haben.

Es ist bisher noch keine Krümmung der Finger aufgetreten, hab aber das Gefühl, das die Knotenbildung leicht fortgeschritten ist.

Wie geht es weiter ? Bin mir noch unsicher.

Wie gross ist eurer Meinung nach die Wahrscheinlichkeit, das eine Krümmung der Finger überhaupt auftritt bzw. die Knotenbildung zum Stillstand kommt.

Hierüber gibt es doch bestimmt Untersuchungen.

Gruß Bernd

10.09.18 17:56
Carls 
10.09.18 17:56
Carls 
Re: Alternative Methoden u.a. Blutegel

Ich bitte, Folgendes nicht falsch zu verstehen!
Rein sachlich handelt es sich bei einem M. Dupuytren um einem GUTARTIGEN Tumor der Palmarfaszie. Würden blutverdünnende Sekrete von Mollusken gegen Tumoren wirken, hätten sie schon eine weite Verbreitung gefunden.
Bei dieser Krankheitsentität hat man aktuell nur die Möglichkeit der Entfernung oder Hemmung der Zellteilung (Bestrahlung).

Man darf nicht von jedem Heilpraktiker eine überragende Ausbildung erwarten (Voraussetzungen für die Erlaubnis sind nach § 2 der ersten Durchführungsverordnung zum Heilpraktikergesetz (HeilprGDV 1) ein Mindestalter von 25 Jahren, ein Hauptschulabschluss, die gesundheitliche Eignung und die „sittliche Zuverlässigkeit“, die durch ein ärztliches Attest bzw. ein polizeiliches Führungszeugnis nachgewiesen werden können... Zwar gibt es keine vorgeschriebene Regelausbildung, jedoch eine staatlich geregelte Prüfung, deren schriftlicher Teil in allen Gesundheitsämtern einheitlich und gleichzeitig durchgeführt wird. Nach bestandener schriftlicher Prüfung erfolgt eine mündliche Prüfung durch das jeweilige Gesundheitsamt als staatlich beauftragte Behörde... Vom Arzt oder Psychotherapeuten unterscheidet ihn, dass für ihn keine Ausbildung vorgeschrieben ist und er die Heilkunde ohne Approbation („ohne Bestallung“) ausübt... Dem seit 1939 gültigen Heilpraktikergesetz (von H. Göring) sieht man nicht an, dass es ursprünglich auch den Ausschluss jüdischer Ärzte bezweckte).

Das sind Fakten, die ich nicht bewerte.

Ich finde es jedoch gut, dass es experimentierfreudige Menschen gibt, ihre Krankheit experimentell zu behandeln. Schon viele wichtige Entdeckungen sind so gemacht worden.

So sollte auch bei dieser Krankheit weiter verfahren werden.

Zuletzt bearbeitet am 10.09.18 17:57

10.09.18 20:41
BeRe 
10.09.18 20:41
BeRe 
Re: Alternative Methoden u.a. Blutegel

Vielen Dank für die Antwort.

Gibt es Aussagen darüber, wie gross die Wahrscheinlichkeit ist, das es bei Dupuytren zum Stillstand kommt.

LG Bernd

11.09.18 08:18
wach 

Administrator

11.09.18 08:18
wach 

Administrator

Re: Alternative Methoden u.a. Blutegel

Einfache Frage, schwierige Antwort:

Kurzzeitig, ca. 1/2 Jahr, etwa 75% stabil oder Zurückbildung (R Lanting et al. "Clusters in Short-term Disease Course in Participants With Primary Dupuytren Disease" J Hand Surg Am 41 (2016):354-361)

Längerfristig, ca. 4,5 Jahre, etwa 5% Zurückbildung vielleicht 30% stabil (?), aber Geschwindigkeit sehr unterschiedlich. (Doktoarbeit (PhD) Dieuwke Broekstra "Epidemiology of Dupuytren disease unraveled - Prevalence, risk factors and disease course" 2017, Teile davon werden noch veröffentlicht)

Langfristig, ca. 8,5 Jahre, etwa 48% stabil oder Zurückbildung, wobei stabil heißt, dass sich das Tubiana-Stadium nicht erhöht hat, es kann also durchaus zu einer kleineren Krümmung gekommen sein. Seegenschmiedt et al . in Eaton et al. (eds) "Dupuytren's Disease and Related Hyperproliferative Disorders" Springer 2012, page 360, Table 44.4 .

Die Ergebnisse scheinen etwas widersprüchlich, das kann aber an den unterschiedlichen Definitionen von "Progression" liegen und natürlich an den relativ kleinen Patientengruppen (ca. 100 - 200). Individuell lässt sich ohnehin nichts vorhersagen.

Wolfgang

BeRe:
Vielen Dank für die Antwort.

Gibt es Aussagen darüber, wie gross die Wahrscheinlichkeit ist, das es bei Dupuytren zum Stillstand kommt.

LG Bernd


Zuletzt bearbeitet am 11.09.18 08:20

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