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28 Jahre und Morbus Dupuytren, Strahlentherapie zu früh?
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17.02.11 20:58
orsi 
17.02.11 20:58
orsi 
28 Jahre und Morbus Dupuytren, Strahlentherapie zu früh?

Hallo liebes Dupuytren-Forum,

ich bin 28 Jahre alt, wohne am Bodensee und hab seit einem halben Jahr eine Verhärtung in meiner linken Hohlhand, aber bisher keine bewegliche Einschränkung. Ich hatte bis dahin keine Schmerzen.
Ich habe im Forum schon einige Beiträge gelesen, aber irgendwie sind alle älter als ich und deshalb habe ich einen neuen Beitrag aufgemacht.

Nach verschiedenen Arztbesuchen und Diagnosen von „keine Ahnung“ (Hausarzt), „Einblutung und mal abwarten“ (Unfallchirurge), bis „einfach mal raus machen und unters Mikroskop legen, dann weiß man was es ist“ (Radiologe) wurde ich endlich zu einem Handchirurgen überwiesen. Dieser hat sich meine Hand kurz angesehen und wusste sofort, dass es Morbus Dupuytren ist. Jetzt hatte ich endlich mal einen Namen zu meiner Krankheit. Er meinte aber zu mir, dass es keinen Sinn macht, da etwas zu machen, erst wenn es eine Einschränkung gibt, dann wird eine OP sinnvoll. Ich ging mit einem guten Gefühl nach Hause, bis ich mich im Internet und in diesem Forum schlau gemacht hatte, ab da ging es mir nicht mehr so gut.

Dann hab ich mir dir die Reportage vom Bayrischen Fernsehen angeschaut. Was mich sehr beunruhigte, war die Aussage von Dr. med. Bernd Kühlein in der Sendung, dass bei 30 jährigen oder Jüngeren die Krankheit einen deutlich schwereren Verlauf hat….na toll!
Alles in allem hatte ich aber wieder Hoffnung. Vor allem, weil in meinem Stadium die Strahlentherapie die beste Lösung sei. An meinem Foto könnt ihr erkennen, dass ich noch im Anfangsstadium bin.
Ich finde es eigentlich erschreckend, wie schlecht die ganzen Ärzte, bei denen ich war von dieser Krankheit keine Ahnung haben…es ist ja schließlich nicht so, dass es nur ein zwei Menschen in Deutschland haben sondern weit mehr. Was ich auch erschreckend finde, dass mir der Handchirurge keine Alternativen zur OP geschildert hat.

Ich machte mich auf der Seite mit den Strahlenkliniken aus meiner Umgebung schlau und wurde auf eine Klinik in meiner Umgebung aufmerksam. Da hatte ich jetzt heute meinen Termin. Leider meinte die Ärztin, das ich eigentlich zu jung sei, wenn ich 40 wäre, dann würde sie mir sofort zur Therapier raten, aber in meinem Alter sei die Gefahr, später an Hautkrebs zu erkranken, zu groß. Aber wenn ich es wolle, würden sie es machen. Den Bericht zum Thema „Abschätzung des Krebsrisikos durch eine Strahlentherapie des Morbus Dupuytren“ hatte ich davor natürlich schon gelesen, aber irgendwie hab ich da jetzt doch noch mehr Angst. Diese Klinik würde mich 10 Sitzungen mit 20 Gy mit Elektronenstrahlen bestrahlen. Sie meinte, wenn die Verhärtung größer werden würde, dann sollten wir aber schon handeln.

Die Reihenfolge für die Behandlung ist mir eigentlich auch klar:
- Im Anfangsstadium (wie bei mir) sollte man mit einer Strahlentherapie beginnen.
- Sollte das ganze nicht Helfen und die Krümmung der Finger wird schlimmer, sollte man zu der Nadelfasziotomie Bezug nehmen.
- Wenn alle Stricke reißen, und auch nur wenn nichts mehr geht, sollte man eine OP in Betracht ziehen.

Ich weiß jetzt einfach nicht, was ich machen soll. Klar könnte ich noch warten, aber irgendwie kommt es mir so vor, als hätte ich Schmerzen und öfters ein Pochen in der Hand. Das kann jetzt natürlich auch daran liegen, dass ich dauernd an meine Hand denke und mir Sorgen mache.
Ich will eine OP vermeiden und will erst die Methoden Strahlentherapie und Nadelfasziotomie ausprobieren.
Klar könnte ich jetzt auch noch nach Hamburg zu Prof. Seegenschmiedt, aber ob der mir einen anderen Rat geben kann, vielleicht rufe ich dort mal an.

Würde in meiner Situation eine Nachtschiene auch schon etwas helfen?

Zuletzt bearbeitet am 17.02.11 21:03

18.02.11 18:28
petilein 
18.02.11 18:28
petilein 

Re: 28 Jahre und Morbus Dupuytren, Strahlentherapie zu früh?

Hallo Orsi,

ich bin 46 und bei mir fing die Krankheit mit 30 , also ca. 1995 an. Damals gab es dieses Forum noch nicht und ich bekam 1995 von den Handchirurgen dieselbe Auskunft wie Du heute. Nadelfaziotomie bzw. Strahlentherapie wurden damals von den "Fachleuten" eher belächelt bzw. waren leider unbekannt. Inzwischen bin ich an der rechten Hand 3 mal operiert mit jeweils stark rezidivem Verlauf und ziemlich unbefriedigendem Ergebnis. Vor 5 Jahren wurde diese Hand dann auch bestrahlt, dank dieses Forums. Links erfolgte dank Forum keine OP, sondern Nadelfaziotomie und Bestrahlen. Das Ergebnis ist bei mir links definitiv besser.

Fazit: Wenn ich mich um die 16 Jahre zurückbeamen könnte, wäre mein erster Gang - definitiv und nachdrücklich - in die Strahlentherapie. Ohne wenn und aber. Selbstverständlich schlägt diese Therapie bei jedem Menschen anders an und ein statistisches (geringes) Krebsrisiko gibt es.

Grüße

Peter

18.02.11 21:21
Rainer 
18.02.11 21:21
Rainer 
Re: 28 Jahre und Morbus Dupuytren, Strahlentherapie zu früh?

orsi:
Würde in meiner Situation eine Nachtschiene auch schon etwas helfen?
Dr. Meinel meint: ja und er ist wahrscheinlich an Leuten interessiert, die das ausprobieren. Maile ihm doch einfach mal das Bild und frage ihn nach seiner Meinung.

Ich pesönlich kann mir auch vorstellen, dass der Handschuh FixxGlove etwas bringt - ich würde es an deiner Stelle einfach mal probieren.

Beste Grüße, Rainer

19.02.11 09:15
MolotoW

nicht registriert

19.02.11 09:15
MolotoW

nicht registriert

Re: 28 Jahre und Morbus Dupuytren, Strahlentherapie zu früh?

Du bist jung und hast das Leben vor Dir! Flieg von Konstanz nach Hamburg
und lass Dich von einem der besten Ärzte auf diesem Gebiet beraten:
Prof. Seegenschmiedt aus Hamburg weiß am besten, ob und wann man
bestrahlen soll; es geht ja wirklich um DEINE HÄNDE ... oder hast Du auch
noch was an den FÜSSEN ?

23.02.11 08:23
orsi 
23.02.11 08:23
orsi 
Re: 28 Jahre und Morbus Dupuytren, Strahlentherapie zu früh?

Vielen Dank für eure Antworten.

Ich hab jetzt noch einen Termin bei einer anderen Strahlenklinik hier bei uns am Bodensee. Werde euch auf dem laufenden halten, was die meinten.
Die Nr von Prof. Seegenschmiedt hab ich auch schon heraus gesucht und ich werde mich jetzt erst einmal mit ihm telefonisch in Verbindung setzen.

Zum Thema FixxGlove hab ich gelesen, dass man den nicht länger als 2-3 Monate verwenden sollte, deshalb werde ich als Vorbeugung eher darauf verzichten.

23.02.11 10:17
Rainer 
23.02.11 10:17
Rainer 
Re: 28 Jahre und Morbus Dupuytren, Strahlentherapie zu früh?

orsi:
Zum Thema FixxGlove hab ich gelesen, dass man den nicht länger als 2-3 Monate verwenden sollte, deshalb werde ich als Vorbeugung eher darauf verzichten.
Hallo Orsi,

wo hast du denn das gelesen, das ist vollkommener Blödsinn.

Zum Thema Nachtschiene habe ich dir mal Vortrag Nr. 2 von Dr. Meinel rausgesucht, den er auf einem Handchirugrenkongress im vorigen Jahr gehalten hat.

Der eigentliche Vortrag beschäftigt sich nur mit der Nachtschiene als Nachsorge der Behandlung. Aber in der anschließenden Diskussion wird auch die Wirkung bei noch nicht gekrümmten oder behandelten Fingern beleuchtet. Die Erfahrung zeigt, dass das Gewebe der Knoten bei nächtlicher Geradestellung weicher wird. Damit kann eine Krümmung wirkungsvoll verhindert oder zumindest weit hinausgeschoben werden. In manchen Fällen bilden sich die Knoten sogar zurück.

Wenn du für den Versuch die Kosten für den bequemen FixxGlove-Handschuh scheust, dann kannst du dir auch so eine primitive Schiene zusammenbasteln. Nimm einfach irgend etwas als Schiene geeignetes und befestige das für die Nacht mit einer Binde oder mit Klettband über dem Finger und der Hand (Handrücken). Die Schienung kann relativ locker erfolgen, sie soll nur sichern, dass der Finger nachts nicht in die normale gekrümmte Stellung geht. Probiere es einfach mal aus, das Gewebe des Knotens sollte wirklich schon nach einigen wenigen Nächten etwas weicher werden.

Beste Grüße, Rainer

25.02.11 16:58
Marie 
25.02.11 16:58
Marie 
Re: 28 Jahre und Morbus Dupuytren, Strahlentherapie zu früh?

Hallo Rainer,

kannst Du mir bitte sagen wo ich den Fixx Glove Handschuh bekommen kann? Kann eine Nachtschiene mit einem leicht gekrümmten Finger benutzt werden? Was ist eigentlich der Unterschiedzwischen Nachtschiene und Handschuh?

Gruß Marie

26.02.11 19:55
MolotoW

nicht registriert

26.02.11 19:55
MolotoW

nicht registriert

Re: 28 Jahre und Morbus Dupuytren, Strahlentherapie zu früh?

Ich denke, dass ein Mann mit 20 Jahren Erfahrung sowohl in der Untersuchung als auch in der Auswertung der Ergebnisse einem lokalen Radiologen überlegen ist. Wenn Du jemanden finden kannst, der seine Erfahrung einbringt, um das richtige Gebiet an Deiner Hand zu finden, dann würde ich das auf jeden Fall machen. Natürlich blöd, wenn Du dann einfach "Tschüß" sagst und die Behandlung bei einem anderen durchführen läßt, der eigentlich gar nicht das Ausmaß der Krankheit richtig erfasst hat ... Im übrigen sind in der Studie von Prof. Seegenschmiedt wohl auch jüngere Patienten drin gewesen, zumindestens steht das so in der Zusammenfassung, die man übers Internet nachlesen kann.

Kurzum: Wäre ich in Deiner Situation wüürde ich den Weg nach Hamburg nicht scheuen; was Du dann machst, kannst Du ja noch immer überlegen.

26.02.11 22:50
Rainer 
26.02.11 22:50
Rainer 
Re: 28 Jahre und Morbus Dupuytren, Strahlentherapie zu früh?

Marie:
Hallo Rainer, kannst Du mir bitte sagen wo ich den Fixx Glove Handschuh bekommen kann? Kann eine Nachtschiene mit einem leicht gekrümmten Finger benutzt werden? Was ist eigentlich der Unterschiedzwischen Nachtschiene und Handschuh?
Hallo Marie,

jede Schiene, die nur nachts getragen werden muss, ist eine Nachtschiene. Meistens sind das ganz unbequeme Ungetüme, die dich ganz schön doll beim Schlafen stören. Der FixxGlove-Handschuh ist eine bequeme Nachtschiene, die bequem ist und nachts wirklich kaum stört. Hier (ganz nach unten scrollen) ist ein Bild von dem Handschuh und ein Link zu einer Bezugsmöglichkeit.

Du kannst den Handschuh auch bei leicht gekrümmtem Finger benutzen. Dazu musst du den Klettverschluss so locker verschließen, dass der Finger ohne Spannung gerade gehalten wird. Für stärker gekrümmte Finger gibt es dann noch die Mglichkeit, die Metalleinlage etwas zu biegen. Das lässt sich ganz gut machen, die Schiene verträgt auch mehrfaches Zurückbiegen und Korrigieren sehr gut. Aber wahrscheinlich kommst du ohne Biegen gut zurecht.

LG Rainer

15.05.11 18:16
aengelmann 
15.05.11 18:16
aengelmann 
Re: 28 Jahre und Morbus Dupuytren, Strahlentherapie zu früh?

Hallo Orsi
ich war auch so alt wie du, als es bei mir losging. Heute bin ich 57 und habe mittlerweile 4 OPs hinter mir.
Als ich 32 war hatte ich die erste als Kassenpatient in einem Krankenhaus mit handchirurgischer Abteilung. ERgebnis: nach 3 Jahren war alles so wie vorher, also war die nächste op fällig. Da war ich Privatpatient und ging zu Prof. Dr Brüser ins Malteserkrankenhaus in Bonn. Der meinet, ich sei doch viel zu jung für MD. Toll. Auf meine Frage, ob es andere Therapien gäbe, sagte er: definitiv nein. Dafür könnte ich ihn echt ohrfeigen, von Bestrahlung sagte er nämlich kein Wort. Er operierte die beiden rechten Finger erneut, und ich hatte immerhin die nächsten 13 Jahre Ruhe! Also, sein Handwerk beherrschte er offenbar ganz gut. Aber, ob es nun am besseren Operateur oder an anderen Umständen lag, kann ich dir nicht sagen. Nach 13 Jahren (ich sar wieder Kassenpatient) ging ich wieder zum Prof. Auf meine Frage, wie weit die Forschung nun sein und ob es mittlerweile neue und alternative Therapien gäbe, sagte er wieder definitv nein. wieder kein Wort von Alternativen. Also legte ihm DM 3.800,00 aus meiner Privatschatulle auf dem Tisch und sagte ihm ich wolle ihn, wenn´s irgend geht die nächsten 13 Jahre nicht wiedersehen. Er operierte die beiden rechten Ring- und kl. Finger erneut, wieder mit sehr gutem Ergebnis: nach nunmehr 9 Jahren ist der kleiner Finger immer noch super gerade, aber der Ringfinger zeigt zur Zeit ca.10 Grad Neigung, aber seltsamerweise läßt er sich problemlos mit den Fingern geradebiegen.
An der Hand rechts geht MD trotzdem munter weiter, mittlerweile fängt der Zeigefinger an, sich einzubiegen, nur mit Schmerzen zurückbiegefähig. Viellicht ein Kandidat für den Nachthandschuh, das werde ich unbedingt mal ausprobieren.
Links geht´s auch munter weiter, außer dem Ringfinger sind alle betroffen. Den kleinen habe ich mir vor 3 Monaten operieren lassen, ambulant, auf Kassenkosten, der Arzt war erstaunlich schnell fertig, (30 Min Op-Zeit) alles verheilte perfekt und problemlos, nur jetzt, seit 2 Monaten wuchert´s heftig in der Nähe des Op Herdes. Ob´s daran lag, dass er schlampig gearbeitet hat, kann ich nicht beurteilen, wer kann das schon? Eine befreundete Handchirurgin sagte mir mal, die Kasse zahlt so wenig Geld für ne MD-Op, dass man als Arzt sich schon beeilen muss, wenn man damit Geld verdienen will. Sollte die schnelle Rezidiv-Neigung also doch von der Frage abhängen, wie man versichert ist? Bei mir sieht es ein bißchen danach aus, beweisbar ist das allerdings sicher nicht. Dass die beiden Privat-Ops längere Zeit brauchten bis sie rezidiv wurden als die Kassen-Ops könnte natürlich auch Zufall sein. Trotzdem würde ich die nächste Op sicherheitshalber dann doch lieber weider privat machen und in den sauren Apfel beißen und viel GEld auf den Tisch legen, das sind mir meine Pfoten allemal wert.
Mein Rat: Such dir über den Verein einen kompetenten Arzt, der dich gut beraten kann, behalt das Ding im Auge, vielleicht bist du ja mal ein Kandidat, der die neue Collagenbehandlung gut vertragen könnte. Wenn man so jung ist wie du, tut man sich ja schwerer mit Bestrahlung als wenn man älter ist, anderseits ist deine Erkrankung ja auch noch jung und vermutlich mit Bestrahlung noch zu stoppen.
Als ich meinen letzten Arzt darauf hinwies, dass es Ärztekollegen gäbe, die MD mit Nierensteinzertrümmerern auf den Leib rückten, sagte er ganz trocken: Das könnte das verhärtete Gewebe durchaus aufweichen, klingt nicht schlecht, aber wer soll das bezahlen?
Falls du Privatpatient bist, hast du vielleicht ja Glück und die Kasse übernimmt die Behandlung.
Ach ja, beobachte und betaste auch mal deine Füße, ML hatte ich auch schon früh, verläuft aber bisher harmlos.
Frag mal in deiner Verwandtschaft rum, vielleicht bist du ja auch erblich vorbelastet.
Bleib dran, glaube nur das, was du selber herausgefunden hast, Hausärzte wissen so gut wie nichts von MD, und die spezialisierten Chirurgen beraten auch schon mal gern dahingehend, dass sich dich gern auf dem Op Tisch hätten, ist zumindest mein Eindruck, denn zumindest einen Hinweis auf Alternativen habe ich von denen bis heute nie bekommen.

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