Persönliche Erfahrung mit der Strahlentherapie bei Morbus Ledderhose

Ich bemerkte im April 2013 einen schmerzhaften Knoten unter meiner linken Fußsohle, der bald darauf als Ledderhose-Knoten diagnostiziert wurde. Nach den ersten Internetrecherchen bekam ich einen großen Schreck, denn ich hatte grade eine Ausbildung zur Tanzleiterin abgeschlossen, bin als Pfadfinderleiterin und auch privat gern zu Fuß unterwegs.


Da mein Hausarzt keine Erfahrungen mit dieser Krankheit hatte, begann ich zügig, mögliche Therapieoptionen zu sondieren. Die OP schied für mich nach den eindrucksvollen Fotos und verschiedenen Patientenberichten sofort aus.


Also blieben in meinem Fall die fokussierte Stoßwellentherapie und die Bestrahlung. Ob allerdings eine Bestrahlung wirklich infrage kam, bezweifelte ich. Schließlich war ich elf Jahre zuvor im Rahmen einer Brustkrebstherapie schon einmal bestrahlt worden.


Um Klarheit zu gewinnen und eine Entscheidung treffen zu können, mailte ich zunächst eine Betroffene aus dem Forum an und fragte dann via Mail bei den Professoren Knobloch in Hannover und Seegenschmiedt in Hamburg an:


,, Wie viele Ledderhose Patienten haben Sie schon behandelt?


Wo sind die Ergebnisse der Studie nachzulesen? Wie hoch ist die Erfolgsrate? Und mit welchen Kosten habe ich zu rechnen?“

Beide antworteten zeitnah. Überzeugt hat mich die Antwort von Prof. Heinrich Seegenschmiedt. Daraufhin fuhr ich die 200 km nach Hamburg. Er diagnostizierte einen Knoten in Stadium III (6x5 cm), untersuchte Füße und Handflächen sehr gründlich, und ich fühlte mich gut aufgehoben. Im Juni und im September 2013 bekam ich dann in seiner Strahlenklinik in Hamburg jeweils eine Bestrahlungsserie von 5x3 Gy also insgesamt 30,0 Gy. Die Schmerzen unter der Fußsohle ließen bereits nach der ersten Bestrahlungsserie spürbar nach, der Knoten war weiterhin gut tastbar. Inzwischen sind eineinhalb Jahre vergangenen. Ich bin völlig beschwerdefrei, habe im Sommer 2014 lange Wanderungen gemacht und kann den Knoten auch nicht mehr tasten. Sollte eines Tages mein anderer Fuß oder Hände betroffen sein, würde ich in jedem Fall die gleiche Therapie wählen.


Im Rückblick bin ich sehr erleichtert und dankbar über den guten Ausgang und kann nur allen Betroffenen eine gute Recherche empfehlen.

Christel Schwerin