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Patienten für neue Behandlungsmethode gesucht
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08.08.17 15:43
Dr.vonFinckenstein 
08.08.17 15:43
Dr.vonFinckenstein 
Patienten für neue Behandlungsmethode gesucht

Da wir in der plastischen Chirurgie viel mit Fett zu tun haben, haben wir inzwischen entdeckt, dass dieses in unserer Gesellschaft so viel verschmähte Gewebe eine Schatztruhe für Reparaturmöglickeiten im Körper bietet.
Ein Japanischer Wissenschaftler hat vor wenigen Jahren entdeckt, dass nicht im Knochenmark, sondern im Fettgewebe die meisten Stammzellen sind. Stammzellen haben regeneratives Potential und an Fett kommt man leichter dran als ans Knochenmark.
Ins Kniegelenk bei Arthrose eingespritzt, wenn andere Maßnahmen nicht mehr helfen, regeneriert sich schadhafter Knorpel! Unter Geschwüre gespritzt, gehen diese zu, die monatelang erfolglos behandelt wurden.

Letzter Hype: die Dupuytrensche Kontraktur!
Die Dupuytren-Stränge in der Hohlhand und im Finger werden von außen durch die Haut gelöst; in die aufgebrochenen Stränge wird von unter Haut Fett eingespritzt, das zuvor vom Bauch oder Oberschenkel abgesaugt wurde: Das Fett verhindert, dass die Stränge sich neu bilden und wieder zur Kontraktur führen. Keine OP mehr und die Hand ist nach 3-5 Tagen wieder voll bewegungsfähig. Rezidivquote bislang seltener als nach Operationen!

Für letzteres suchen wir einen Patienten, den wir vor internationalem Publikum mit dieser revolutionären Methode im Klinikum Starnberg voroperieren. Da diese Methode von den Kassen noch nicht bezahlt wird, würde die Behandlung in diesem Fall umsonst sein! Das OP Datum für diese OP liegt natürlich schon fest, da der Workshoptermin zu diesem Thema schon seit Längerem feststeht: Samstag, der 22.September 2017.

Interessenten möchten sich bitte unter
dr.med @ finckenstein.de (bitte die Leerzeichen entfernen) melden.
Die Modalitäten dazu müssten natürlich im Vorfeld besprochen werden.
Mehr zu mir und meiner Tätigkeit finden Sie unter www.finckenstein.de
Wir freuen uns auf jede Rückmeldung.

Dr. med. Joachim Graf von Finckenstein

Zuletzt bearbeitet am 08.08.17 15:49

08.08.17 16:39
Stefan_K. 

Moderator

08.08.17 16:39
Stefan_K. 

Moderator

Re: Patienten für neue Behandlungsmethode gesucht

Dr.vonFinckenstein:
Rezidivquote bislang seltener als nach Operationen!
Das hört sich ja gut an. Wie viele dieser Eingriffe wurden denn bisher durchgeführt, in welchem Zeitraum, und wo kann man die Daten nachlesen?

Ich selber bin schon genadelt und strahlenbehandelt, komme also als Proband im Moment nicht in Frage.

Stef

[55, Dupuytren-Diagnose 2006, RH Kontraktur und PNF 2014, Strahlentherapie RH 2015, LH 2017, Handschuh-Schiene nachts]

08.08.17 19:39
Carls 
08.08.17 19:39
Carls 
Re: Patienten für neue Behandlungsmethode gesucht

Stimmt - FAST! Nur im Reagenzglas und an der Maus nachgewiesen, es fehlen Menschenversuche...
Aktuelle Publikation aus Juli 2017 dazu:

Stem Cells Int. 2017;2017:4758930. doi: 10.1155/2017/4758930. [b]Epub 2017 Jul 9.[/b]

Human Suprapatellar Fat Pad-Derived Mesenchymal Stem Cells Induce Chondrogenesis and Cartilage Repair in a Model of Severe Osteoarthritis.

Muñoz-Criado, Meseguer-Ripolles, Mellado-López Alastrue-Agudo, Griffeth R, Forteza-Vila, Cugat R, García M Moreno-Manzano.

Abstract
Cartilage degeneration is associated with degenerative bone and joint processes in severe osteoarthritis (OA). Spontaneous cartilage regeneration is extremely limited. Often the treatment consists of a partial or complete joint implant. Adipose-derived stem cell (ASC) transplantation has been shown to restore degenerated cartilage; however, regenerative differences of ASC would depend on the source of adipose tissue. The infra- and suprapatellar fat pads surrounding the knee offer a potential autologous source of ASC for patients after complete joint substitution. When infrapatellar- and suprapatellar-derived stromal vascular fractions (SVF) were compared, a significantly higher CD105 (+) population was found in the suprapatellar fat. In addition, the suprapatellar SVF exhibited increased numbers of colony formation units and a higher population doubling in culture compared to the infrapatellar fraction. Both the suprapatellar- and infrapatellar-derived ASC were differentiated in vitro into mature adipocytes, osteocytes, and chondrocytes. However, the suprapatellar-derived ASC showed higher osteogenic and chondrogenic efficiency. Suprapatellar-derived ASC transplantation in a severe OA mouse model significantly diminished the OA-associated knee inflammation and cartilage degenerative grade, significantly increasing the production of glycosaminoglycan and inducing endogenous chondrogenesis in comparison with the control group. Overall, suprapatellar-derived ASC offer a potential autologous regenerative treatment for patients with multiple degenerative OA.

Nun fehlen noch Menschenversuche

Zuletzt bearbeitet am 08.08.17 19:40

08.08.17 19:49
Carls 
08.08.17 19:49
Carls 
Re: Patienten für neue Behandlungsmethode gesucht

Für den M. Dupuytren gibt es nur vorläufige Ergebnisse - keine Langzeitergebnisse. Das möchte ich für potenzielle Probanden auch nicht kommentieren:

Hand Surg Rehabil. 2017 Jul 18. pii: S2468-1229(17)30108-1. doi: 10.1016/j.hansur.2017.05.004. [Epub ahead of print]
Preliminary results with non-centrifuged autologous fat graft and percutaneous aponeurotomy for treating Dupuytren's disease.
Tuncel U, Kurt A, Gumus M, Aydogdu O, Güzel N, Demir O.

Abstract
The aim of this study was to describe our experience with treating Dupuytren's disease using needle aponeurotomy and non-centrifuged autologous fat grafting. The study included 17 patients (18 hands). Patients were treated with needle aponeurotomy and non-centrifuged autologous fat graft under general anesthesia. The fat grafts were injected into the surgical area so as to stay in contact with the operated site. An extension splint was used for 1 week postoperatively and the patients received hand therapy for 3 weeks. Before the treatment, the contracture in the proximal interphalangeal and metacarpophalangeal joints was a mean of 45.06 ± 13.44 degrees and 36.56 ± 13.09 degrees, respectively. It was 1.61 ± 1.65 and -0.56 ± 3.78 degrees at 3 months, respectively. The difference between these measurements was statistically significant. The mean follow-up period was 12 months. The results were satisfactory (Anmerkung Carls: NICHT "good" oder "very good") and no complications were observed during the follow-up period. Based on the results of the study, percutaneous aponeurotomy with non-centrifuged autologous fat grafting was found to have significantly beneficial effects in the treatment of Dupuytren's disease (Anmerkung Carls: Das haben PNF, Bestrahlung, OP, Xiapex etc. auch).

Zuletzt bearbeitet am 08.08.17 20:18

08.08.17 20:21
Stefan_K. 

Moderator

08.08.17 20:21
Stefan_K. 

Moderator

Re: Patienten für neue Behandlungsmethode gesucht

Danke. Jetzt wäre noch interessant zu wissen, ob es außer diesen 17 noch andere gab, und wie davon und von

"The mean follow-up period was 12 months. The results were satisfactory and no complications were observed during the follow-up period."

abgeleitet wurde

"percutaneous aponeurotomy with non-centrifuged autologous fat grafting was found to have significantly beneficial effects in the treatment of Dupuytren's disease.",

wie sich diese "vorteilhafte Wirkungen" im Vergleich zu anderen Methoden schlagen,
und wie man innerhalb von 12 Monaten mit so kleinen Fallzahlen eine "Rezidivquote bislang seltener als nach Operationen!" feststellen kann.

Zuletzt bearbeitet am 08.08.17 20:21

08.08.17 20:23
Carls 
08.08.17 20:23
Carls 
Re: Patienten für neue Behandlungsmethode gesucht

Dr.vonFinckenstein:
Rezidivquote bislang seltener als nach Operationen!

Dr. med. Joachim Graf von Finckenstein

Es gibt bislang wegen der kurz- und mittelfristigen Ergebnisse und geringen Fallzahlen keine validen Aussagen zur Rezidivquote.
Dieses verschweigt der Graf.

08.08.17 20:25
Carls 
08.08.17 20:25
Carls 
Re: Patienten für neue Behandlungsmethode gesucht

Stefan_K.:
Danke. Jetzt wäre noch interessant zu wissen, ob es außer diesen 17 noch andere gab, und wie davon und von

"The mean follow-up period was 12 months. The results were satisfactory and no complications were observed during the follow-up period."

abgeleitet wurde

"percutaneous aponeurotomy with non-centrifuged autologous fat grafting was found to have significantly beneficial effects in the treatment of Dupuytren's disease.",

wie sich diese "vorteilhafte Wirkungen" im Vergleich zu anderen Methoden schlagen,
und wie man innerhalb von 12 Monaten mit so kleinen Fallzahlen eine "Rezidivquote bislang seltener als nach Operationen!" feststellen kann.

Genau,
diese Erklärung bleibt uns der Graf schuldig.

09.08.17 09:14
wach 

Administrator

09.08.17 09:14
wach 

Administrator

Re: Patienten für neue Behandlungsmethode gesucht

Mein Beitrag scheint wegen der schlechten Internetverbindung verloren gegangen zu sein. Hier nochmal:

Lipofilling/Lipografting wurde 2010 von Roger Khouri auf der Dupuytren-Konferenz in Miami vorgestellt https://www.youtube.com/watch?v=fmWiC5V76YI . Man kann sich das als eine spezielle Form der PNF vorstellen, bei der anschliessend Eigenfett in die Handfläche gespritzt wird. Auf der Konferenz in Groningen 2015 stellte dann Steven Hovius eine radomisierte Studie dazu vor, die Lipofilling (PALF) mit der Klassischen Fasziektomie vergleicht http://dupuytrensymposium.com/program_2015.php (Session 5) und https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26116943 und https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27219235.

Die Studie läuft noch nicht lange genug um Langzeitergebnisse zu liefern, aber die Kurzzeitergebnisse sind mit der OP vergleichbar. Der Eingriff ist kleiner als bei einer Partiellen Fasziektomie und die Erholung schneller, aber grösser als bei einer PNF und die Erholung dauert auch etwas länger als bei der PNF. Insgesamt ist das aber eine interessante Methode, die vielleicht einmal ihren Platz für die Behandlung der Dupuytren-Kontraktur finden wird. Dazu müsste auch geklärt werden, für welche Situationen und Patienten sie besonder gut geeignet ist und für welche weniger und was es an Komplikationenn geben kann.

Nachdem PALF teurer ist als die PNF, könnte ich mir vorstellen, dass die Kassen zögern die Kosten zu übernehmen, solange kein besonderer Nutzen von PALF nachgewiesen ist. Nach dem AMNOG muss ein Zusatznutzen nachgewiesen werden, um den höheren Preis zu rechtfertigen. Es scheint aber noch keine Studie zu geben, die PALF mit PNF vergleicht.

Wolfgang

Zuletzt bearbeitet am 10.08.17 07:36

09.08.17 13:56
Dr.vonFinckenstein 
09.08.17 13:56
Dr.vonFinckenstein 
Re: Patienten für neue Behandlungsmethode gesucht

Vielen Dank für die rege Diskussion und Ihr Interesse!

Leider habe ich momentan nicht die Zeitressourcen, um hier ausführlich zu werden, das hole ich jedoch gerne nächste Woche nach. Bei der erwähnten Rezidivquote beziehe ich mich auf eine kürzlich erschienene Studie von Dr. Steven Hovius aus den Niederlanden.

Mit freundlichen Grüßen,
Dr. med. Joachim Graf von Finckenstein

09.08.17 14:57
Stefan_K. 

Moderator

09.08.17 14:57
Stefan_K. 

Moderator

Re: Patienten für neue Behandlungsmethode gesucht

Dr.vonFinckenstein:
Vielen Dank für die rege Diskussion und Ihr Interesse!

Leider habe ich momentan nicht die Zeitressourcen, um hier ausführlich zu werden, das hole ich jedoch gerne nächste Woche nach. Bei der erwähnten Rezidivquote beziehe ich mich auf eine kürzlich erschienene Studie von Dr. Steven Hovius aus den Niederlanden.

Mit freundlichen Grüßen,
Dr. med. Joachim Graf von Finckenstein
Die erwähnte Studie habe ich noch nicht gefunden, nur die Definition, die wohl verwendet wurde: 20° Krümmung nach 1 Jahr:

"After four consensus rounds, we agreed that DD recurrence should be defined as "more than 20 degrees of contracture recurrence in any treated joint at one year post-treatment compared to six weeks post-treatment"

https://www.narcis.nl/publication/Record...012/Language/en

1 Jahr könnte m.E. etwas kurz sein, aber vielleicht schaut ja besagte Studie inzwischen weiter zurück.

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