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MD und Hepatitis C
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08.05.17 10:50
gerdos 

Moderator

08.05.17 10:50
gerdos 

Moderator

MD und Hepatitis C

Anläßlich der Basisdiagnostik für eine anstehende antivirale Therapie gegen Hepatitis C (HCV) im Jahre 1999 wurde von den behandelnden Ärzten auch ein Zusammenhang der HCV mit meinen Knoten in der Hand erörtert. Es handelte sich in meinem Fall nicht um eine alkoholinduzierte Hep C. Der Infektionsweg ist unbekannt. Nach einem Relaps wurde im Laufe der Jahre im Rahmen der Transaminasenkontrolle immer wieder mal von einem Internisten/Hepatologen auch eine Bemerkung zum MD gemacht.

Wer intensiv sucht findet im Netz auch Hinweise auf diesen Zusammenhang in der Literatur.

Daraus resultierte meine Vermutung, dass sich die inzwischen bei mir erfolgreich verlaufene Therapieform der neuester Art (Harvoni - seit April 2016 keine Virus-RNA mehr nachweisbar) auch positiv auf die Progression meines MD-Rezidivs mit geringfügiger Streckdifferenz auswirken würde.

Nach einem Jahr des Abwartens ist dies aber nicht der Fall, so dass ich diese Korrelation nicht bestätigen kann. Das heißt aber nicht, dass meine persönliche Erfahrung zu diesem Aspekt allgemeingültig ist, so dass ich sie hier einmal zur Diskussion stellen möchte.

08.05.17 16:26
Carls 
08.05.17 16:26
Carls 
Re: MD und Hepatitis C

Ältere Publikationen halten einen kausalen Zusammenhang für wahrscheinlich:

Z Orthop Ihre Grenzgeb. 1987 Jan-Feb;125(1):91-3.
[Pathogenesis of Dupuytren's disease]

[Article in German]
Köhnlein HE, Hellerer O.
Abstract
Liver studies performed in 47 patients with Dupuytren's contracture revealed a high level of hepatitis A contamination; in addition, procollagen III levels were distinctly lowered as compared to normal values, and liver enzyme values were pathologic in 32%. A disturbance of collagen metabolism must, therefore, be considered as a possible cause of Dupuytren's contracture.

Nach meiner Erfahrung, die über 47 Patienten weit hinaus geht, ist der wesentliche Faktor die Genetik.

08.05.17 16:35
Carls 
08.05.17 16:35
Carls 
Re: MD und Hepatitis C

In aktuelleren Publikationen wird dieses angezweifelt. Dies passt auch eher zu meinen Erfahrungen bei meinen Patienten:

Klin Khir. 2013 Feb;(2):15-9.
Morphological changes in hepatic tissues in patients, suffering Dupuytren's contracture and chronic hepatitis

Iskra NI, Shatrova KM, Hur'iev SO, Kuz'min VIu, Roshchin HH.

Abstract
The results of morphological investigation of hepatic tissues in 98 patients, suffering contracture of Dupuytren, chronic hepatitis and hepatic fibrosis stages I, II i III, were adduced. The patients were operated on for calculous cholecystitis. The attempt to organize the groups with certain morphological changes, depending on the hepatic pathological process persistence (up to 5 yrs, from 5 to 10 yrs, over 10 yrs) have appeared nonfair. The changes revealed are too different and characteristic not only for the examined patients.

Zuletzt bearbeitet am 08.05.17 16:39

09.05.17 08:52
gerdos 

Moderator

09.05.17 08:52
gerdos 

Moderator

Re: MD und Hepatitis C

Carls: Danke für die Infos. Ich frage mich, ob sowohl in der ersten Studie die Zahl von 47 Patienten und in der zweiten die 98 Patienten (Doppel) zu einer belastbaren Aussage führen können. Aber sie sind immerhin ein Hinweis, der meine individuelle Situation bestätigt. Obwohl ich nur eine geringgradige Fibrose hatte, kann ich nicht sagen, ob 1 Jahr nach Ende der Therapie meine Leber wieder ihre volle Funktionsfähigkeit erlangt hat. Vielleicht kommt da noch etwas!!!!!

Meine Theorie, dass nicht nur Mikrotraumen oder/und genetische Dispositionen MD induzieren, sondern auch der Stoffwechsel in Korrelation mit dem Immunsystem eine wichtige Rolle spielt, wird damit nicht widerlegt. Das Thema Alkoholkonsum und MD wurde hier bereits ebenfalls ausgiebig diskutiert. Auch dazu gibt es Studien ohne eindeutige Aussage.

Die Rolle, die die Leber in diesem Zusammenhang spiel wird meines Erachtens unterschätzt. Ich muss dabei imme wieder an den heute noch von vielen Medizinern in der Mdeien verbreiteten Mythos von der kardiovaskulären Wirkung von täglich einem Glas Rotwein (Flavonoide) denken. Stdien, die dies belegen, waren aber monokausal (auf die Herzgesundheit bezogen) angelegt und haben die Zellschäden der Leber durch Noxen und toxische Substanzen außen vor gelassen.

09.05.17 20:27
Carls 
09.05.17 20:27
Carls 
Re: MD und Hepatitis C

gerdos:
Carls: Danke für die Infos. Ich frage mich, ob sowohl in der ersten Studie die Zahl von 47 Patienten und in der zweiten die 98 Patienten (Doppel) zu einer belastbaren Aussage führen können. Aber sie sind immerhin ein Hinweis, der meine individuelle Situation bestätigt. Obwohl ich nur eine geringgradige Fibrose hatte, kann ich nicht sagen, ob 1 Jahr nach Ende der Therapie meine Leber wieder ihre volle Funktionsfähigkeit erlangt hat. Vielleicht kommt da noch etwas!!!!!

Meine Theorie, dass nicht nur Mikrotraumen oder/und genetische Dispositionen MD induzieren, sondern auch der Stoffwechsel in Korrelation mit dem Immunsystem eine wichtige Rolle spielt, wird damit nicht widerlegt. Das Thema Alkoholkonsum und MD wurde hier bereits ebenfalls ausgiebig diskutiert. Auch dazu gibt es Studien ohne eindeutige Aussage.

Die Rolle, die die Leber in diesem Zusammenhang spiel wird meines Erachtens unterschätzt. Ich muss dabei imme wieder an den heute noch von vielen Medizinern in der Mdeien verbreiteten Mythos von der kardiovaskulären Wirkung von täglich einem Glas Rotwein (Flavonoide) denken. Stdien, die dies belegen, waren aber monokausal (auf die Herzgesundheit bezogen) angelegt und haben die Zellschäden der Leber durch Noxen und toxische Substanzen außen vor gelassen.


Die Rolle der Leber in älterer Literatur stand im Vordergrund (auch weil der eine Autor vom anderen abschrieb, um ein Dogma nicht zu zerstören). In aktueller Literatur und auch nach meiner Erfahrung bei nunmehr Patienten im vierstelligen Bereich ist der wesentliche Risikofaktor die Genetik. Die Leber als Ursache wird zunehmend kontrovers diskutiert.

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